KommentarArmee ist mehr als eine Verteidigungstruppe

Kommentar / Armee ist mehr als eine Verteidigungstruppe
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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In Friedenszeiten wird immer wieder gerne die Daseinsberechtigung einer Armee infrage gestellt. Dabei ist ein modernes Militär heute so viel mehr als nur eine Verteidigungstruppe.

Vor allem in einem kleinen Land wie Luxemburg dürfte wohl klar sein, dass die rund 1.000 Mann allein nur wenig gegen eine Invasionsmacht ausrichten könnten. Und das, obschon die Luxemburger Soldaten zu den am besten ausgebildeten Militärs Europas gehören. Die Jungs und Mädels aus dem Großherzogtum sind gern gesehene Gäste in ausländischen Kontingenten, deren Befehlshaber stets die Arbeitsmoral und Militärethik der Soldaten aus Luxemburg hervorheben.

So wurde vor kurzem noch ein „Premier Soldat-Chef“ vom Herrenberg mit der „Meritorious Service Medal“ geehrt – der höchsten Auszeichnung, die die NATO einem Soldaten verleihen kann. Dass diese inzwischen nicht mehr allein für „die Verrichtung von mutigen Handlungen unter gefährlichen Umständen“ verliehen wird, sondern – wie im Falle des Soldaten Jean-Gabriel Nemi – für „das Verrichten eines herausragenden Beitrages zu einem von der NATO geförderten Programm“, zeigt, dass sich die Zeiten geändert haben.

Eine moderne Armee ist nicht mehr allein Verteidigungskraft, sondern auch ein staatlicher Arbeitgeber, der jungen Menschen mit gewissen Talenten Perspektiven bieten soll. Sie ist eine schnelle Interventionstruppe für den Katastrophenfall. Sie ist aber auch ein Aushängeschild des Landes, das zum Gelingen der internationalen Gemeinschaft beiträgt. Denn: Nur wer auf allen Ebenen mitspielt, kann auch auf allen Ebenen mitentscheiden.

Eric Hamus
31. Dezember 2019 - 11.02

@J.C.Kemp: Beim Tornado kann ich nicht mitreden, da ich zu diesem Zeitpunkt anderwärtig beschäftigt war. Was aber die Überschwemmungen im Ernztal angeht, so waren die Soldaten binnen Stunden vor Ort. Sie halfen den Einwohnern beim Räumen und Putzen, evakuierten die Kirche in Ermsdorf und unterhielten ein Notfall-Zelt, in dem sich die Betroffenen stärken und ausruhen konnten. Von den Einwohnern wurde der Einsatz auf jeden Fall begrüsst und gelobt.

J.Scholer
31. Dezember 2019 - 8.15

Wer selber nie gedient, die verheerende Wirkung von Kugeln , Granaten erlebt hat, wird nie verstehen können warum «  Nie wieder Krieg und Waffen » eines der wichtigsten Leitmotive einer humanistischen Gesellschaft sind. Flüchtlingswellen, Zerstörung, die Gräber in Verdun, Stalingrad,.......Die Toten der Kriege , des Militärs , der Waffenindustrie, der Politik klagen an und können nicht verstehen , dass es immer noch Menschen gibt die am Militarismus positive Eigenschaften erkennen können.

florent
30. Dezember 2019 - 15.03

"Natürlich ist ein modernes Militär heute so viel mehr als nur eine Verteidigungstruppe." Nur haben wir keine solche. Nur ein Sammelbecken für Leute die auf dem Arbeitsmarkt gescheitert sind.

J.C.Kemp
30. Dezember 2019 - 14.22

Wie schnell und in welcher Stärke war die Truppe im Einsatz beim Tornado? Wäre für Katastropheneinsatz nicht eher eine Art THW wie in Deutschland besser geeignet?