Rad-WM„Top-10-Platz wäre ein Riesenerfolg“: Die Ambitionen der luxemburgischen Fahrer

Rad-WM / „Top-10-Platz wäre ein Riesenerfolg“: Die Ambitionen der luxemburgischen Fahrer

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Luxemburg wird mit insgesamt 16 Radfahrern bei der diesjährigen Straßen-WM, die vom 22. bis 29. September in Yorkshire stattfindet, vertreten sein. Christian Helmig, Technischer Direktor der FSCL, geht auf die Ambitionen der luxemburgischen Fahrer in den jeweiligen Kategorien ein.

Elite

Bob Jungels, Ben Gastauer, Alex Kirsch und Ersatzmann Tom Wirtgen werden bei der diesjährigen WM im Straßenrennen zum Einsatz kommen. Vor allem auf Jungels liegen dabei die luxemburgische Hoffnungen. „Die WM hat sich Bob ganz dick im Kalender angestrichen. Sie ist eines seiner Saisonziele. Er hat gut dafür trainiert und sich akribisch darauf vorbereitet. Bei der Slowakei-Rundfahrt macht er momentan einen starken Eindruck“, sagt FSCL-Direktor Christian Helmig. Der lange 285-km-Parcours kommt den Qualitäten des Quick-Step-Profis entgegen. „Bob kommt mit diesen Distanzen klar. Bei den Klassiker-Rennen hat er sein Talent schon oft genug unter Beweis gestellt“, sagt Helmig.

Aber auch Alex Kirsch hat in dieser Saison schon des Öfteren beweisen können, dass er bei den Klassiker-Rennen immer besser zurechtkommt. „Alex befindet sich auch in guter Verfassung“, so Helmig. Der Trek-Profi wird wohl zusammen mit Ben Gastauer und Tom Wirtgen versuchen, wertvolle Unterstützung für Jungels zu leisten. Wirtgen springt derweil für den verletzten Jempy Drucker ein. „Tom ist äußerst motiviert. Für ihn wäre es schon ein Erfolgserlebnis, wenn er die Ziellinie erreichen würde. Jempy hingegen hat in dieser Saison extrem viel Pech. Es ist richtig schade für ihn, dass er seine Saison verletzungsbedingt frühzeitig beenden muss. Für ihn wäre es eine interessante Strecke gewesen“, weiß der 38-Jährige.

Jungels nimmt zudem noch am Zeitfahren teil. „Die vielen Aufs und Abs sowie die engen Passagen kommen Bob entgegen. Hat er einen guten Tag, so wird er sicherlich einen Spitzenplatz herausschlagen können“, ist sich Helmig sicher.

Damen

Christine Majerus wird das luxemburgische Damen-Team in Yorkshire anführen. Die 32-Jährige geht durch die guten Resultate gestärkt in diese WM hinein. „Christine befindet in der Form ihres Lebens. Ihr jüngster Erfolg bei der Boels Ladies Tour hat dies unter Beweis gestellt. Ich traue ihr einen Platz unter den Top 10 zu. Je nach Verlauf des Rennens kann sie aber durchaus noch weiter vorne landen“, sagt Helmig.

Unterstützt wird die fünffache luxemburgische Sportlerin des Jahres von Elise Maes und Anne-Sophie Harsch. Die beiden FSCL-Fahrerinnen sollen Majerus so gut es geht wichtige Helferdienste leisten. „Elise soll so lange es geht an Christines Seite bleiben können, für Anne-Sophie wäre es schon ein kleiner Erfolg, wenn sie im Ziel ankommen würde“, gibt Helmig zu verstehen.

Gegen die starke Konkurrenz wird dies aber alles andere als leicht werden. „Es sind vor allem starke Fahrerinnen aus England, Deutschland und den Niederlanden am Start“, erklärt Helmig. „Christine muss auf der Hut sein, um nicht den entscheidenden Anschluss einer Fluchtgruppe mitsamt den Favoriten zu verpassen.“

Espoirs

Bei den Espoirs ruhen die Hoffnungen des FSCL-Teams vor allem auf Kevin Geniets und Michel Ries. Neben diesem Duo werden sich Luc Wirtgen, Arthur Kluckers und Colin Heiderscheid auf den 186 km langen Parcours machen. In dieser Kategorie rechnet sich der nationale Radsportverband einige Außenseiterchancen aus. „Wir haben eine starke Truppe am Start. Kevin ist bisher eine gute Saison gefahren. Er hat sich bei den Profis gleich gut eingelebt und schon einige Male bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Michels Leistung bei der Tour de l’Avenir fand ich richtig beeindruckend. Vielleicht kann einer von ihnen überraschen“, sagt Helmig.

Junioren

„Unsere drei Fahrer Loïc Bettendorff, Joé Michotte (beide Straße und Zeitfahren) und Mats Wenzel sollen bei dieser Weltmeisterschaft Erfahrungen sammeln. Loïc machte in dieser Saison von diesen drei Fahrern den stärksten Eindruck“, sagt Helmig. Für dieses Trio wird es ein anspruchsvolles Rennen werden: „Die Junioren sind solch eine lange Distanz nicht unbedingt gewöhnt“, so der ehemalige Cyclocross-Spezialist.

Juniorinnen

Nina Berton ist die einzige Juniorin, die für Luxemburg antreten wird. Die 18-Jährige wird sowohl das Straßenrennen als auch das Zeitfahren angehen. „Nina befindet sich mitten in ihrer Entwicklung. Für sie wird es aber schwer werden, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Bei ihren letzten Rennen hat sie aber ihre Fortschritte unter Beweis stellen können“, so die Analyse von Helmig.

Erwartungen der FSCL

„Bei der Elite und bei den Espoirs sind wir gut aufgestellt. Mit Christine (Majerus) und Bob (Jungels) haben wir zwei heiße Eisen im Feuer. Beide können an einem guten Tag unter den besten zehn – oder sogar noch weiter vorne – landen. Sogar bei den Espoirs kann man je nach Rennsituation auf einen Top-Platz hoffen. Aber im Allgemeinen würde ich einen Platz unter den Top 10 schon als einen Riesenerfolg ansehen“, erklärt Helmig.

Josy Miersch Junior
24. September 2019 - 14.32

Ein guter Tag und ein wenig Glück, dann die gute Platzierung aber nicht von ungefähr ! In einem Sport wo der Zweite schon der erste Verlierer ist sollte man die Hoffnung nie aufgeben. Auch nur teilnehmen bringt wichtige Erfahrung sogar wenn die FSCL mit hohen Kosten konfrontiert ist. Jempy SCHMITZ, Henri KASS und Robert BINTZ u.a. haben unseren aktuellen Fahrer es vorgemacht. Allez Letzeburg !