Jaguar I-Pace: leiser und besser geht nicht

Jaguar I-Pace: leiser und besser geht nicht

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ELEKTROSCHOCK : Der Jaguar I-Pace ist ein e-Auto, das einem die Sprache verschlägt. Marc Schonckert über eine schwerelose und lautlose Raumfahrt.

Alles, was Sie bisher über E-Autos wissen wollten, sich aber nicht zu fragen trauten – vergessen Sie einfach alles. Und fangen ganz neu von vorne an. Das tat Jaguar auch beim I-Pace. Herausgekommen ist die neue Referenz für E-Autos überhaupt, technisch und fahrerisch allen anderen meilenweit überlegen und aufreizend schön dazu. Innen edel und luxuriös ausgestattet, wie von Jaguar gewohnt. Und sündhaft teuer, nebenbei bemerkt. Wenn Sie dennoch interessiert sind, bitte weiterlesen.

Komplette Neuentwicklung

Es begann, als Entwicklungschef Dr. Wolfgang Ziebart seinem damaligen CEO die Idee eines Elektrofahrzeugs unterbreitete, das nicht auf einem Modell oder einer Plattform, die bereits existierten, aufbaute, sondern seinen Anfang auf einem weißen Blatt nehmen sollte, mit neuem Design, neuem Konzept und neuer Architektur. Heute, quasi vier Jahre später, zeigt sich mit dem I-Pace ein E-Fahrzeug, das für alle Beteiligten nach eigener Aussage den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere bei Jaguar darstellt. Da man bei Null anfing, entfielen bautechnische und geometrische Zwänge, Designer und Ingenieure konnten ihrer Kreativität (fast) freien Lauf lassen, einzige Vorgabe war, dass das Auto wie ein Jaguar erkennbar war.

Nicht prioritär, aber willkommen: Allrad

Zum Detail: Die Batterien (432 Zellen, 36 Module, Gesamtgewicht 500 kg, Leistung 90 kWh) liegen unter dem Fahrzeugboden, das ergibt einen niedrigen Schwerpunkt und dementsprechend eine tolle Straßenlage. An jeder Achse kommt ein Elektromotor zum Einsatz, so konnte auf einen Antriebsstrang zwischen den beiden Achsen verzichtet werden, außerdem gelang es in dieser Konfiguration, den Radstand so weit zu gestalten, dass im Innenraum Platzverhältnisse wie in der großen Jaguar-Limousine herrschen. Dank des platzsparenden E-Motors vorne konnte die Passagierzelle weit nach vorn gerückt werden, dennoch zeigt sich hier eine richtige Motorhaube mit Kühlergrill und der gewohnten Jaguar-Optik. Mit den zwei Elektromotoren verfügt er über Allrad, Geländegängigkeit war allerdings keine Priorität gewesen, wie Jaguar versicherte, auch als SUV hatte man ihn bei Jaguar nicht geplant. Am Ende liegt der I-Pace noch zehn cm niedriger als der E-Pace, etwas unfreiwillig treffen sich hier SUV- und Limousinen-Eigenschaften zu einem begeisternden Cocktail. Die beiden Motoren leisten zusammen 400 PS, das Drehmoment bietet 696 Nm aus dem Nichts, die Reichweite beträgt laut WLTP-Testverfahren 480 km, doch angesichts des Leistungsausbruchs bei ordentlichem Pedaldruck nimmt man auch etwas weniger in Kauf. Der Verbrauch beträgt nach WLTP um die 21 kWh pro 100 km, die Ladezeit mit entsprechendem Gerät etwa 85 Minuten für 80% des Batterievermögens.

Begeisterung pur

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, hatte ich schon Wochen zuvor gehört. Als ich es vor mir sah, herrschte eine spannende Stille und ich muss so ergriffen dreingeschaut haben, dass mein Beifahrer meinte „Du kannst jetzt fahren, lauter wird es ohnehin nicht!“ Aber aufregender und schneller schon. Von null auf hundert in 4,8 Sekunden bei 2,2 Tonnen Leergewicht, eine Spitze von 200 km/h und die Kurvenfreudigkeit eines Gokart, da verschlingt der I-Pace Berg und Tal und vermittelt einem ein Fahrerlebnis, das mit seiner atemberaubenden, fast lautlosen Beschleunigung und seinem Durchzugsvermögen die akustische Kraftentfaltung eines klassischen Sportwagens mehr als kompensiert. Für mich das Erlebnis des Jahres. Zum Preis von 101.850 Euro! Alles inklusive.

Marc Schonckert
14. September 2018 - 16.36

Autobahn muss nicht sein. Am besten abkürzen und Feldwege fahren, der I-Pace hat einen Allrad dank der zwei E-Motoren, der andere Gelände-SUVs vor Neid erblassen lässt....

Grober J-P.
25. Juli 2018 - 21.05

Monsieur Mich, Sie haben mich schon richtig verstanden oder? Ich fahre einen alten Diesel, fahre den bis er kaputt geht oder bis man mit dem Ding nicht mehr fahren darf. Danach wird auf Wasserstoff umgeschwenkt, wenn denn unser Etienne Tankstellen genehmigt, sonst fahren wir halt bis Koblenz oder Achen oder zu Air Liquide in Rodingen!!!

Michel Konrad
22. Juli 2018 - 22.10

Kleiner Tipp Jemp: einfach diese “Ding“ googeln und schon können Sie zuversichtlich gen Süden fahren...Man gönnt sich sonnst Nichts,gell?.

Grober J-P.
22. Juli 2018 - 10.07

Bin begeistert, werde mir so ein Ding mal anschaffen. Wie lange kann man mit dem Ding eigentlich auf der Autoroute du Soleil im Stau stehen bleiben?

Süden
21. Juli 2018 - 11.05

@josi, abwarten, die Chinesen kommen und dann sind 25 000 € keine Illusion mehr

Josi
20. Juli 2018 - 18.44

Wohlgemerkt, ohne aufzuladen!

Josi
20. Juli 2018 - 18.41

Da müsste es doch auch möglich sein, ein Auto vom Format eines Dacia Sandero mit 100 PS und 500 km Reichweite zu einem Preis unter 25000 € zu bauen. Damit man wenigstens von Düdelingen nach Weiswampach und zurück fahren kann, und das auch im Winter.