80 Minuten lang durfte der F91 Düdelingen in der Begegnung mit dem schwedischen Meister bei knappem Rückstand auf ein positives Ergebnis hoffen. Während Malmö eine Chance nach der anderen Vergab, lieferte der luxemburgische Meister in der Verteidigung einen großen Kampf ab. Zwei Gegentore in der Schlussphase besiegelten allerdings die Niederlage.
Beim F91 Düdelingen gab es im Vergleich zum letzten Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Pjunik zwei Veränderungen in der Startelf. Für Filip Bojic ließ Trainer Carlos Fangueiro Bruno Freire von Anfang an spielen. Außerdem war der Coach gezwungen, Stürmer Mohcine Hassan, der den Klub mittlerweile verlassen hat, zu ersetzen. Für ihn gab Neuzugang João Magno sein Debüt.
Vor der Begegnung hatte Fangueiro gleich mehrere Gründe genannt, warum Malmö die Partie als Favorit in Angriff nehmen würde. Seine Spieler seien jedoch motiviert, um dem schwedischen Rekordmeister im großen Malmö New Stadium die Stirn zu bieten. Die Hausherren hatten aber sofort die größeren Spielanteile und drückten den F91 in die eigene Hälfte. Sobald sie in Ballbesitz waren, suchten die Schweden den schnellen Weg zum Tor. In der 4. Minute wurde Torhüter Lucas Fox ein erstes Mal vom Gegner getestet. Mit dem Schuss von Sergio Peña hatte er allerdings keine Schwierigkeiten. Ein zweiter Versuch Peñas ging in der 8. weit über den Kasten. Gefährlich wurde es knapp drei Minuten später, als Moustafa Zeidan den Ball im Strafraum vor die Füße bekam – Fox war aber erneut rechtzeitig zur Stelle.
Glück hatten die Düdelinger in der 14., als Fox etwas zu früh aus dem Tor stürmte und versuchte, den Ball vor dem alleine heranstürmenden Jo Inge Berget zu klären. Dieser ging dabei zu Boden und der Ball rollte ins Aus. Malmö hatte ein Foulspiel gesehen und forderte einen Elfmeter, der Schiedsrichter entschied aber auf Abstoß.
Kaum Entlastung
Die F91-Spieler konnten in dieser Phase kaum für Entlastung sorgen und mussten wenig später erneut zittern. In der 15. wurde Erdal Rakip im Düdelinger Strafraum freigespielt. Sein Lupfer flog allerdings über Fox und links am Tor vorbei. Das Stadion wurde seinem Spitznamen „Hexenkessel“ derweil von Anfang an gerecht – die schwedischen Fans sorgten mit ihren Gesängen für Gänsehautstimmung.
Einen kleinen Befreiungsschlag landeten die Düdelinger in der 19. – eine Flanke von Magno von rechts in den Strafraum fand aber keinen Abnehmer. Einen herben Rückschlag mussten die Gäste nach einer halben Stunde Spielzeit hinnehmen, als der Unparteiische Charles Morren nach dessen zweiten Foulspiel zum zweiten Mal die Gelbe Karte zeigte.
Der F91 agierte nun in Unterzahl. Die Schweden zeigten bis dahin eine starke Partie – zum Glück des F91 konnten sie aber aus ihrer Chancenflut nichts machen. Auch nicht, als Thelin in der 37. im Strafraum alleine vor Fox auftauchte – dieser machte sich groß und entschärfte den Ball.
In der 38. nahm Fangueiro dann einen ersten Wechsel vor und brachte für Offensivspieler Samir Hadji Bojic ins Spiel. In der 42. war der Coach zu einer weiteren Auswechslung gezwungen. Für den angeschlagenen Sylvio Ouassiero kam Eliot Gashi. Malmö nahm in den letzten Minuten vor der Pause etwas das Tempo raus – vergab aber noch vor dem Halbzeitpfiff zwei Schüsse aus der zweiten Reihe, sodass es beim Stand von 0:0 in die Pause ging.
Die zweite Hälfte fing an, wie die erste aufgehört hatte und Malmö vergab die nächste Großchance – diesmal sogar vom Punkt. Vorangegangen war ein Foul von Fox an Felix Beijmo. Der Luxemburger Torhüter parierte den anschließenden Elfmeter von Berget stark. Zur Abwechslung kam Düdelingen in der 51. zu einem Torschuss. Kirch konnte diesen allerdings nicht im Tor unterbringen. Manuel da Costa versuchte es wenig später aus der zweiten Reihe – blieb aber ebenfalls erfolglos.
In der 54. war es dann so weit. Malmö konnte erstmals eine seiner Großchancen verwerten. Joseph Ceesay flankte von rechts in den Düdelinger Strafraum, wo Isaac Thelin diesmal goldrichtig stand und Fox keine Chance ließ. Malmö machte weiter Druck. Daraufhin nahm Fangueiro in der 63. einen Dreifachwechsel vor. Für Dejvid Sinani, Bruno Freire, und Jules Diouf kamen Vova da Cruz, Chris Stumpf und Francisco Ninte ins Spiel.
Neuzugang Magno vergab in der 67. und 69. zwei Düdelinger Großchancen. Er stürmte beim Konter zweimal auf das gegnerische Tor zu, hatte dabei aber nicht den Blick für seine Mitspieler, sondern versuchte es selbst. Beide Male ging sein Schuss am Tor vorbei.
Die Düdelinger schienen nun etwas besser ins Spiel zu kommen – hatten dann allerdings Pech, als Ola Toivonen in der 81. aus abseitsverdächtiger Position auf 2:0 erhöhte und die Niederlage des F91 besiegelte. Der eingewechselte Birmancevic, der in der 84. noch die nächste Gelegenheit vergeben hatte, traf kurze Zeit später zum 3:0-Endstand. Es war das dritte Tor bei 24 Abschlüssen insgesamt.
Statistik
Malmö: Dahlin – L. Nielsen, Moisander, M. Olsson (76. Larsson) – Beijmo, Rakip, Pena (76. Larsson), Berget (69. Birmancevic) – Ceesay (Turay 81.), Thelin (76. Toivonen), Zeidan
F91: Fox – Skenderovic, da Costa, Diouf (63. Ninte) – Ouassiero, Morren, Sinani (63. da Cruz), Freire (63. Stumpf), Kirch – Magno, Hadji (37. Bojic)
Schiedsrichter: Jorgji – Rexha, Çokaj (alle ALB)
Gelbe Karten: Thelin, Rakip – Morren, Kirch, Fox
Gelb-Rote Karte: Charles Morren
Torfolge: 1:0 Thelin (54.), 2:0 Toivonen (81.), 3:0 Birmancevic (85.)
Beste Spieler: Birmancevic – Kirch, Fox
Zuschauer: 11.172
Stimmen
Carlos Fangueiro (F91-Trainer): „Ich bin frustriert. Ein anderes Wort finde ich gerade nicht. Wir haben dem Gegner zu viel Selbstvertrauen gegeben und ihn zu sehr respektiert. Wir hatten ihn gut analysiert und wussten, wo sich im offensiven Spiel Räume auftun würden. Unglücklicherweise sind wir nicht dazu gekommen, diese Chancen zu kreieren. Es war aber auch kompliziert, bei dieser Stimmung gegen diesen Gegner zu spielen – zu zehnt. Deswegen bin ich auch stolz auf meine Spieler. Sie haben gekämpft und nie aufgegeben. Die Gelb-Rote Karte kam zu früh. Der Gegner hatte viele ähnliche Aktionen, da hat der Schiedsrichter keine Karte gezeigt. Ich finde, dass es ein fehlender Respekt für einen luxemburgischen Klub ist, der alles versucht, um sich in Europa zu zeigen.“
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