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Conference LeagueDéifferdeng 03 will noch einmal von seiner Underdog-Rolle profitieren

Conference League / Déifferdeng 03 will noch einmal von seiner Underdog-Rolle profitieren
Bertino Barbosa hat noch einen Arbeitstag vor sich, bevor er das Rückspiel der Conference League bestreiten wird Foto: MI-PRESS/Igor Kupljenik

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Risikoreicher Angriffs-Fußball ist vonseiten der Differdinger bei ihrem Erstrunden-Rückspiel der Conference League nicht zu erwarten. Schon im Hinspiel entwickelte sich das Duell gegen Olimpija Ljubljana zu einer regelrechten Abwehrschlacht. Im eigenen Stade Municipal hofft man dabei nicht nur auf die Unterstützung der Zuschauer, sondern ebenfalls auf den ersten Europapokal-Heimsieg seit 2015.

Fotos aus dem Trainingslager, die Vorstellungsrunde neuer Spieler und den Fokus einzig und allein auf die Conference-League-Auswärtsreise gerichtet: Die Profis von Olimpija Ljubljana haben sich in den vergangenen Tagen unter optimalen Bedingungen auf ihr Rückspiel vorbereiten können. „Sie haben sich gut erholen können, möglicherweise ein paar Sachen einstudiert und zweimal am Tag trainiert – und wir kamen zurück und gingen ganz normal zur Arbeit.“ Pedro Resende, Trainer des Vizemeisters, blieb nach dem 1:1 in Ljubljana mit beiden Füßen auf dem Boden: „Wir müssen höllisch aufpassen. Wir haben vergangene Woche zwar ein starkes Spiel abgeliefert, aber das bedeutet nicht, dass wir auf Augenhöhe mit ihnen sind. Sie bleiben weiterhin der Favorit.“

Mit einem Marktwert von 7,5 Millionen Euro ist der Kader der Slowenen fast ein Vierfaches „wertvoller“ als der Differdinger. Während der teuerste D03-Spieler, Torwart Christoffer Matoumbi (200.000 Euro Marktwert), vergangene Woche noch nicht zum Einsatz kam, hat Guillaume Trani schon beim ersten offiziellen Einsatz für seinen neuen Klub gezeigt, wie schnell er sich in das Team eingelebt hat.

Das frühe Tor in Slowenien spielte dem Luxemburger Team natürlich in die Karten. Nach der Führung konnte D03 verwalten und dem Gegner die Drecksarbeit überlassen. Auch am Donnerstag muss man sich über weite Strecken auf eine wahre Defensivschlacht einstellen. Mit einer Fünferkette als Bollwerk hielt man den Olimpija-Angriffen stand. Während die Differdinger vor sieben Tagen hervorragend in die Partie gestartet sind und ein paar Nadelstiche in der Offensive setzen konnten, gestaltete sich die Rückkehr auf dem Platz in den zweiten 45 Minuten komplizierter. „Da war die Intensität der Partie wesentlich höher“, blickte Resende zurück.

Aufgepasst bei Standards

Er erwartet, dass die Elf des Olimpija mit diesem Rhythmus im Stade Municipal antreten will. „Wir haben uns nicht großartig auf einen anderen Matchplan eingestellt, allerdings werden sie wohl auf der einen oder anderen Position die Spieler wechseln.“ Marin Pilj gehörte zu den Kandidaten, die gegen Differdingen nicht wirklich überzeugen konnten. Stattdessen hat der eingewechselte Bosnier Almedin Ziljkic auf dem linken Flügel dem D03-Kapitän Geoffrey Franzoni große Probleme bereitet. Auch bei den zahlreichen Eckbällen brannte es vor dem Differdinger Kasten. „Wir haben uns noch ein paar konkrete Dinge angeschaut, wie unser Verhalten bei Standardsituationen. Generell war unser Stellungsspiel über 90 Minuten gut, aber ein paar Sachen kann man trotzdem anpassen. Wir wollen ihnen in den richtigen Momenten weh tun“, fügte der Trainer hinzu. „Sie werden den Ball monopolisieren, aber wir werden uns mit unseren Waffen schlagen.“

Mit schnellen Bällen hinter die beiden Abwehrtürme – um Bertino Barbosa zu bedienen, dem eine etwas andere Art der Spielvorbereitung bevorsteht. Der großgewachsene Stürmer wird den Donnerstag nicht mit seinen Mannschaftskollegen verbringen können. „Von Trainingslager kann man nicht unbedingt sprechen – wir sind nur einen Tag zusammen (die Mannschaft übernachtet gemeinsam in Esch). Zudem muss einer unserer Spieler sogar morgen (am Donnerstag) noch arbeiten. Mit allen anderen werden dann die letzten Details besprochen.“

Es sind Unterschiede wie diese, die den Coach dazu veranlassen, dem Gegner die Favoritenrolle zuzuschieben. Doch nach dem aufopferungsvollen Kraftakt vor einer Woche hat man in Differdingen jedes Recht dazu, die zweite Runde nicht vorzeitig abzuschreiben. Immerhin wartet man in der „Cité du fer“ seit dem 2. Juli 2015 auf einen Europapokal-Heimsieg.

Getrennte Fanblöcke

Das Thema Sicherheit gehörte auf außersportlicher Ebene zu den größten Herausforderungen des Spiels. Die Auswärtsfans werden am Donnerstagabend auf den „Gradins“ des Differdinger Stadions Platz nehmen und über einen separaten Eingang in die Spielstätte eingelassen. Somit wird verhindert, dass sich die lokalen und die slowenischen Fans im Stadion kreuzen. Strenge Kontrollen an den Eingängen wurden angekündigt. 30 Security-Angestellte und 20 Stewards sind für die Ordnung rund um den Platz zuständig, außerhalb der Arena ist die Polizei mit ihrem Aufgebot präsent. 
Der Online-Vorverkauf, der über die Facebook-Seite der Differdinger zu erreichen ist, endet am Donnerstag um 15.00 Uhr. An der Abendkasse sind weitere Eintrittskarten zum Preis von 20 Euro erhältlich. 

Die Aufgebote

Déifferdeng 03
Tor: Christoffer Mafoumbi, Guillaume Cappa
Verteidigung: Juan Bedouret, André Moreira, Kevin d’Anzico, Théo Brusco, Geoffrey Franzoni, Dylan Lempereur, Gianluca Bei, Gianni Monteiro
Mittelfeld: Asim Huskic, Gonçalo Almeida, Marcelino Tamba, Kilian Gulluni, Ulisses Oliveira, Pami Costa, Guillaume Trani
Angriff: Laurent Pomponi, Bertino Barbosa, Alessandro Scanzano, Moussa Maazou
Trainer: Pedro Resende

Olimpija Ljubljana 
Tor:
Zan Mauricio, Denis Pintol, Matevz Vidovsek
Verteidigung: Damian van Bruggen, Mateo Kramaric, Justus Lasickas, Djordje Crnomarkovic, Ivan Lagundzic, Goran Milovic, Alja Krefl
Mittelfeld: Ziga Slavicek, Mario Kvesic, Svit Seslar, Marin Pilj, Nemanja Gavric, Augustin Doffo, Timi Elsnik
Angriff: Mustafa Nukic, Ivan Prtajin, Almedin Ziljkic, Lamine Tall, Aldair
Trainer: Albert Riera