Nach der Entkriminalisierung im Privaten jetzt der nächste Schritt: Das Großherzogtum will künftig medizinisches Cannabis selbst anbauen – eine Idee, die nicht neu ist, pandemiebedingt aber verschoben wurde. Während Erwachsene in Luxemburg gemäß Regierungsplan in Zukunft vier Cannabis-Pflanzen zu Hause anbauen dürfen, ist die Lage hinsichtlich medizinischen Cannabis eine andere. Obwohl medizinisches Cannabis seit 2018 als Behandlungsmethode anerkannt ist, findet die Beschaffung derzeit via Ausland statt. Das soll sich nun ändern.
„Wir sind bis jetzt auf Import angewiesen“, so Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am Sonntagabend in Lissabon. „Wir haben die Ambition, uns zu informieren, was andere Länder, darunter Portugal, (…) für den Anbau von medizinischem Cannabis brauchen“, so Lenert gegenüber einer Pressedelegation, darunter das Tageblatt. Das sei einer der Schwerpunkte dieser Reise: „Wir wollen das schnell machen. Das scheint nicht so kompliziert zu sein.“ Die Gesundheitsministerin befindet sich zurzeit auf Arbeitsvisite in Portugal: Es gilt, die nächste Etappe der Luxemburger Cannabis-Politik vorzubereiten.
Engpässe bekämpfen
Lenert hält die nationale Produktion von medizinischem Cannabis für zentral. Sie sei sich des aktuellen Angebotsmangels bewusst: „Wir haben immer wieder Engpässe. Ich glaube, Sie wissen das auch: Es gibt zu diesem Thema regelmäßig parlamentarische und journalistische Anfragen.“ Das öffentliche Interesse sei insgesamt auf Behandlungsbedürfnisse der Konsumenten zurückzuführen: „Es gibt eine große Nachfrage nach Cannabis zu therapeutischen Zwecken.“
Auch wenn medizinisches Cannabis in Luxemburg legal ist, durften Produzenten bislang keine Pflanzen selbst anbauen. Das Resultat: Die Behörden mussten die Versorgung über europäische Ausschreibungen sicherstellen. Die von Lenert angesprochene Reserveknappheit führte in der Vergangenheit zu unappetitlichen Situationen: Patienten konnten zum Beispiel nicht weiterbehandelt werden, da sie keinen Zugang mehr zu medizinischem Cannabis hatten.
Wenn alles nach Plan läuft
Was sieht also der Plan des Gesundheitsministeriums konkret vor? Bis September 2022 soll ein juristisches Gutachten für die Produktion von medizinischem Cannabis auf nationalem Territorium ausgearbeitet werden. Die Regierung wird dann theoretisch im Herbst 2022 das Projektkonzept zur Genehmigung erhalten. Am Ende dieses Prozesses könnte eine Produktionskette stehen, die vollständig vom Staat reguliert und kontrolliert wird.
Die Regierung wurde in der Vergangenheit dafür kritisiert, Cannabis nicht vollständig legalisiert zu haben. Lenert verteidigt dies und spricht am Sonntagabend in einer informellen Runde von einer wichtigen ersten Etappe: Hauptziel ihrer Politik sei Prävention, sodass beispielsweise Jugendliche gar nicht erst zu Konsumenten würden. Es gehe demnach vor allem darum, Abhängige zu entkriminalisieren – beziehungsweise nicht auch noch für ihre Krankheit zu bestrafen.
Ech mellen mech dann vir beim Staat den Cannabis Gärtner ze ginn.
Hat Luxusburg sonst keine Probleme,
absolut lächerlich, sehr tief gesunkenes politisches Niveau.
Tausende Luxemburger produzieren seit Jahren.