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Nach der Niederlage gegen die TürkeiLuc Holtz: „Ich habe einen fantastischen Abend erlebt“

Nach der Niederlage gegen die Türkei / Luc Holtz: „Ich habe einen fantastischen Abend erlebt“
Verschleißerscheinungen machen sich nach drei Spielen in der Nationalmannschaft breit Foto: Gerry Schmit

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Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz war trotz der 0:2-Niederlage gegen die Türkei nicht enttäuscht. Der 52-Jährige musste jedoch feststellen, dass viele seiner Spieler mit Müdigkeit und Verletzungen zu kämpfen hatten. Der FLF-Coach regte sich aber auch über die Handspiel-Reglements auf und fand mit Stefan Kuntz einen Mitstreiter.

„Ich habe einen fantastischen Abend erlebt“, sagte Luc Holtz in der Pressekonferenz nach dem Spiel und fuhr fort: „Das Stadion war ausverkauft, die Stimmung herausragend und beide Mannschaften haben ein Spiel geboten, das über dem Niveau der Nations-League-Division-C war. Der Rhythmus war gut, es gab viele interessante Elemente. Es war einfach ein tolles Spiel.“

So viel zur positiven Seite des Abends. Schlussendlich stand aber eine 0:2-Niederlage zu Buche, die vor allem durch zwei individuelle Fehler zustande kam. „Wir müssen noch präziser im Umgang mit dem Ball werden. Ab und zu kam der Pass zu früh oder zu spät. Auf diesem Niveau sind kleinste Details entscheidend, ob man den Ball behält oder ihn verliert. Insgesamt standen wir aber sehr kompakt. Wir hatten nicht so viele Torchancen, aber der Gegner auch nicht. Im Gegensatz zu anderen Spielen haben wir etwas zurückhaltender agiert, um unser Umschaltspiel zur Geltung kommen zu lassen, aber auch damit die Türkei nicht zu ihrem Umschaltspiel kommt – was einer ihrer Stärken ist.“

Linksverteidiger Mica Pinto sah dies ähnlich: „Wir haben versucht zu spielen, aber das ist uns nicht immer gelungen. Auf diesem Niveau werden Fehler knallhart bestraft. Jetzt gilt es schnellstmöglich dieses Kapitel abzuschließen und an das nächste Spiel zu denken,“

Ein Streitpunkt während und nach der Partie war der Elfmeter, der zum 1:0 der Türken führte, und das nicht gegebene Eigentor, das den Ausgleich für Luxemburg bedeutet hätte. „Ich habe nach der Partie mit Stefan Kuntz geredet und wir waren uns einig, dass es aufhören muss, dass Leute, die nie Fußball gespielt haben, die Regeln aufstellen. Ich mache dem Schiedsrichter beim Elfmeter keinen Vorwurf, denn er hat nur die Regeln umgesetzt. Dass so ein Handspiel gepfiffen werden muss, ist aber der größte Bullshit. Wer so etwas erfindet, bei dem frage ich mich, ob das Gehirn noch richtig funktioniert. Zum vermeintlichen Foul vor dem Eigentor kann ich nur eine Gegenfrage stellen: Hätte der Schiedsrichter den Treffer aberkannt, wenn er auf der anderen Seite gefallen wäre?“. sagte Holtz.

Sein türkischer Gegenüber konnte verständlicherweise etwas lockerer mit der Polemik umgehen. „Als etwas älterer Fußballer ist dieses Reglement schon sehr unglücklich. Aber der Schiedsrichter hat die Regeln angewendet. Beim Gegentor lag für mich ein Foul vor, was der Linienrichter ja auch angezeigt hat, bevor der Ball über die Linie gerollt ist“, so Kuntz.

Der ehemalige deutsche Nationalspieler war zufrieden mit der Leistung seiner Spieler, die zum dritten Mal in Folge gewannen und in der Nations League noch ohne Gegentor sind: „Wir wussten, dass Luxemburg unser ärgster Konkurrent sein würde. Es war auch klar, dass man im dritten Spiel innerhalb kürzester Zeit nicht mehr die gleiche Leichtigkeit hat wie zu Beginn der Gruppenphase. Aber meine Spieler haben gekämpft und wieder kein Gegentor kassiert. Das macht mich stolz.“

Für beide Teams steht jetzt eine kurze Erholungsphase auf dem Programm. Luxemburg trifft am Dienstag auf die Färöer Inseln und die Türkei tritt gegen Litauen an. Welche Spieler Luc Holtz zur Verfügung stehen werden, ist nach dem Türkei-Spiel fraglich. Es kam nämlich zu mehreren verletzungsbedingten Auswechslungen. „Mathias Olesen hat mir kurz vor der Pause zu verstehen gegeben, dass er es maximal bis zum Halbzeitpfiff schaffen würde. Die Wade hatte zugemacht. Kiki (Christopher Martins) hatte ein leichtes Ischia-Problem und deshalb habe ich ihn vorsichtshalber vom Platz genommen. Marvin (Martins) war am Ende, das hat er mir noch während der Partie gesagt. Auch Leandro Barreiro war von extremer Müdigkeit geplagt. Eigentlich hätte ich noch mehr Spieler auswechseln können, aber das Kontingent war erschöpft“, so Holtz nach den aufopferungsvollen 90 Minuten gegen die Türkei. (del)