Mit dem festen Willen, ein Double in Düdelingen zu feiern, reihte Meister F91 die Standardsituationen aneinander: Nach einer Sinani-Ecke stellte der abgefälschte Kirch-Schuss Ruffier aber nicht vor Probleme (7.). Der Kapitän holte im Zusammenspiel mit Bettaieb die nächste Ecke raus, die ebenfalls nichts einbrachte (10.). Die Hauptstädter gingen dagegen viel effizienter mit ihren Möglichkeiten um – denn gleich der erste Torschuss landete im Netz. Auch hier, wie sollte es anders sein, war eine Ecke vorausgegangen. J. Simon brachte das Leder in den Strafraum, wo erst Büch auf Françoise weitergab, dessen Kopfball unglücklich von Cools in die eigenen Maschen geleitet wurde. Die Partie war nun definitiv lanciert.

F91 wirkte nervös und überrumpelt. Racing hatte nach Büch-Flanke für Tinelli (17.) sogar die Option zum 2:0. Es brauchte schon einen Totalausfall von Mabella (22.), um den F91 wieder auf die Beine zu bringen: Dessen missglückte Rückgabe landete vor den Füßen von Van den Kerkhof. Der zukünftige Bastia-Profi zog aus 18 Metern ab und stellte auf 1:1. Nach Sinani-Flanke für Bettaieb hatte Düdelingen die nächste Chance, doch es war nochmal Racing-Angreifer Mabella, der Einfluss auf den Spielstand nahm. Bei einer F91-Ecke donnerte Nakache das Leder weit in die gegnerische Hälfte. Dort ließ der bullige Stürmer Morren und Van den Kerkhof stehen, um Fox im Eins-gegen-eins zu bezwingen.

Zwar kombinierte der Meister weiterhin wie gewohnt, doch Racing verhinderte mit beherztem Zweikampfeinsatz fast alles, was sich die Düdelinger ausdachten. Sinanis abgefälschter Schuss flatterte knapp am Pfosten vorbei (40.) Bei der nächsten Racing-Ecke klärte Cools per Kopf auf der Linie nach Nakache-Schuss (42.).

Wer seinen Platz nach der Pause nicht sofort eingenommen hatte, dürfte das Bilderbuchtor von Diouf verpasst haben. Eine Ecke, hereingeschlagen von Kirch, konnte Cools nicht im Netz unterbringen. Diouf stand aber goldrichtig und setzte vor der Torlinie zum Fallrückzieher an (47., 2:2). Die Begegnung beruhigte sich zunehmend bis zur Spielstunde hin. Ein Warnschuss von Hadji fand nicht das lange Eck, sondern Ruffier (66.). Auf der anderen Seite zwang Tinelli Fox nach einem tollen Schuss zu einer Parade (69.).

Bei der nächsten Aktion sah der Schlussmann allerdings nicht mehr so glücklich aus. Ein weiter Abschlag von Ruffier wurde sozusagen zur Vorlage. Delgado kam zu spät gegen Tinelli, sodass Fox eingreifen musste – aber abprallen ließ. Mabella stand daneben und brauchte nur noch ins leere Tor zu schießen (70.). Der Racing hatte in den letzten 20 Minuten noch ein paar bange Minuten zu überstehen, doch wirklich konkrete Torgelegenheiten erspielten sich die Düdelinger nicht mehr. Spannend wurde es noch mal in der 88., doch die Sinani-Ecke köpfte Hadji daneben.

Vier Minuten wurden nachgespielt, in denen die Hauptstädter, teils mit Krämpfen, alles reinschmissen. Als Sgura abpfiff, brachen alle Dämme – denn der Racing hat mit diesem Pokalgewinn auch sein Ticket für den europäischen Sommer gelöst.