171 Nachwuchstalente aus zwölf Nationen hatten die sechste Auflage des Grand Prix Bob Jungels in Angriff genommen. Mit dem Cycling Team Atertdaul und der UC Dippach befanden sich auch zwei luxemburgische Formationen im starken Starterfeld. Auf dem anspruchsvollen Parcours von 11,9 km, der insgesamt elf Mal zu fahren war, kämpften am Ende vier Fahrer um die Nachfolge des Niederländers Joost Brinkman, darunter auch Mil Morang. Nach 130,9 km überquerte der Niederländer Thom van der Werff den Zielstrich als Erster, vor seinem Landsmann Thom van Herwaarden. Mit Morang stand erstmals auch ein Luxemburger auf dem Treppchen, obwohl dieser für den Nationscup vorgesehen war. „Eigentlich hätte ich bei der Friedensfahrt starten sollen“, erklärte Morang. „Da ich aber kurz zuvor krank war, habe ich eine dreitägige Pause eingelegt. Von einem Start beim Junioren-Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich habe ich dann auch abgesehen, um mich voll und ganz auf den Sonntag zu konzentrieren.“

Für den Schützling von Ex-Profi Lucien Didier hat sich die Umplanung letztlich voll und ganz ausgezahlt. „Ich kenne die Strecke gut, da ich gleich daneben wohne. Da wir nicht mit der stärksten Mannschaft antreten konnten, habe ich die Startliste unter die Lupe genommen, um die stärksten Mannschaften und Fahrer ausfindig zu machen. Ich wollte nicht jeder Attacke nachsetzen, um meine Energie nicht unnötig zu verschwenden. Als noch gut 35 km zu fahren waren, bin ich bei einer Attacke mitgegangen. Zunächst dachte ich nicht, dass wir durchkommen würden.“ Mit zunehmender Renndauer fielen zwei Fahrer aus der Sechsergruppe raus, sodass vorne nur noch vier übrig blieben.

„Eingangs der letzten Runde betrug unser Vorsprung etwa eine Minute. Da ich nicht der beste Sprinter bin, wollte ich im letzten Anstieg alles auf eine Karte setzen, hatte allerdings mit Krämpfen zu kämpfen, sodass ich den Versuch vorzeitig abbrach“, erklärte Morang, der es dann doch auf den Sprint ankommen ließ. „Nach 130 km ist es nicht immer der stärkste Sprinter, der am Ende vorne ist. Letztlich musste ich mich nur um einen halben Meter geschlagen geben. Zum Sieg hat nicht viel gefehlt. Mit Platz drei bin ich dennoch ganz zufrieden.“ Nach dem Sieg von Niels Michotte bei Paris-Roubaix und den zwei Etappensiegen von Mathieu Kockelmann bei der Friedensfahrt konnte Morang somit das nächste internationale Top-Resultat bei den Junioren liefern.

Beim regionalen Rennen, bei dem insgesamt 61 Elite-, Espoirs- und Mastersfahrer ins Rennen gegangen waren, fiel die Entscheidung ebenfalls im Sprint. Nach 95,2 km verwies Ken Conter dabei die beiden U23-Fahrer Loïc Bettendorf (Riwal Cycling) und Pol Breser (CT Aterdaul) mit einem deutlichen Vorsprung auf die Ehrenplätze. Schnellster bei den Masters war der Deutsche Michael Hinsberger.

Der Nachwuchs war bereits am Samstag, im Rahmen des Youth Cup, im Einsatz, wo sich Luke Gremling (1. Débutant – UC Dippach), Clémence Barette (1. Débutante – B), Jules Huber (1. Cadet – F), Kylie Bintz (1. Cadette – Vëlosfrënn Gusty Bruch), Nicolas Braun (1. Minime – CT Atertdaul) und Chiara Christen (1. Minime – LP 07 Schifflingen) in die Siegerlisten eintragen konnten.