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BGL LigueWenn es ums „Überleben“ geht: Die Nachwehen der hitzigen Stimmung zwischen F91 und Mondorf

BGL Ligue / Wenn es ums „Überleben“ geht: Die Nachwehen der hitzigen Stimmung zwischen F91 und Mondorf
Claudio Lombardelli und der F91-Vorstand haben sich ausgesprochen Archivbild: Marcel Nickels

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14 Gelbe Karten, zwei Gelb-Rote und eine Rote Karte wurden am Samstag im Heimspiel des F91 gegen Mondorf verteilt. Sowohl Gäste-Coach Arno Bonvini als auch der Düdelinger Präsident Gerry Schintgen kamen auf die hitzigen Momente zurück. Bereits am Montag fand eine Aussprache mit Claudio Lombardelli statt.

„C’est fini pour toi!“ Deutliche Worte von F91-Trainer Carlos Fangueiro, die das Ende einer Zusammenarbeit besiegeln sollten. Gerichtet waren sie am Samstagmittag an den Mondorfer Co-Trainer Claudio Lombardelli. Der ehemalige Luxemburger Nationalspieler ist nämlich nicht nur Assistent von Arno Bonvini, sondern gleichzeitig auch Jugendcoach in der „Forge du Sud“ – und Fangueiro Koordinator der Nachwuchsakademie. Dass die Suppe aber nicht so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wird, zeigte sich bereits zwei Tage später. Bei einem Krisengespräch wurde dieses Kriegsbeil schon am Montagabend begraben. 

Selbst die Eltern der Düdelinger U11-Mannschaft waren anwesend, als sich Lombardelli und Fangueiro zum Wochenauftakt die Hände schüttelten und sich für das nicht sehr vorbildliche Verhalten entschuldigten. Die Situation sei geklärt, hieß es von F91-Seite.

Dass es diese besondere Beziehung zwischen beiden Klubs gibt, ist kein Geheimnis. Bonvini ist Düdelinger, war vergangene Saison als Jugendkoordinator beim F91 engagiert. „Ich hatte mich absolut unter Kontrolle, auch weil ich mich eine ganze Woche darauf eingestellt hatte. Es war mir bewusst, dass ich einen hitzigen Nachmittag erleben würde. Ich finde es traurig, dass es so ist. Den Grund dafür kenne ich aber nicht … Sogar meine Söhne spielen hier in Düdelingen. Deswegen ist es umso mehr schade, dass es diese negativen Schlagzeilen gab.“ Doch nicht er, sondern sein Co-Trainer Claudio Lombardelli kassierte im zweiten Durchgang Gelb-Rot. Nachdem ein Mondorfer zu Boden gegangen war, gelang Samir Hadji der 2:1-Siegtreffer für den Leader der BGL Ligue. Die beiden Trainerbänke gerieten daraufhin ein weiteres Mal aneinander. Laut Fangueiro soll Lombardelli bei dieser Rudelbildung eine Rote Karte für den F91-Coach gefordert haben. Vorher sollen auch Spieler beleidigt worden sein.

Klärendes Gespräch

Provokationen, Beschimpfungen und erhitzte Gemüter: Auf beiden Seiten wurden am Samstag Fehler begangen, wie Schintgen erklärte. „Normalerweise streiten sich zwei Parteien nicht umsonst. Dennoch bin ich der Meinung, dass Claudio in dieser Sache anders hätte auftreten müssen. Immerhin ist er mit seinem Klub bei seinem zweiten Arbeitgeber zu Gast. In so einem Fall konzentriert man sich nur auf das Sportliche und macht keine Zwischenrufe von der Bank aus.“ Nach einem klärenden Gespräch mit Fangueiro suchte das F91-Vereinsoberhaupt am Montag den Kontakt mit dem Jugendtrainer. 

In Düdelingen war man gewillt, die Wogen schnell zu glätten. Laut Schintgen sollten die unrühmlichen Zwischenfälle nicht überbewertet werden. Vor allem nahm er das junge Schiedsrichtergespann (Muller, Ludovicy, Mentz) in Schutz, das den Frust der Zuschauer zu spüren bekam. „Es war ein schweres Spiel für sie. Aber man muss ihnen eine Chance auf diesem Niveau geben.“ Der F91-Präsident fügte dann auch schlussfolgernd hinzu: „Für mich ist diese Sache jetzt schon vergessen.“

Etwas angefressener war Bonvini. Mondorf kassierte nach zwei Siegen in Folge diese knappe Niederlage im Stade Nosbaum. „Ich will mich nicht zu den nicht gegebenen Treffern äußern, ich war bisher zu enttäuscht, um mir die Szenen noch einmal anzusehen. In der zweiten Hälfte haben wir uns richtig gut präsentiert. Die Jungs haben verstanden, dass wir eine andere Mentalität brauchen. Es geht für unseren Klub ums Überleben.“ Beim Gegner ging es um Samstag um den Titel. Beide Seiten werden das Thema nun schnell abhaken, um sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Mondorf empfängt Jeunesse, F91 reist nach Ettelbrück.