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„opderschmelz“ und ohne MaskenZeltik im Wandel und zweigeteilt

„opderschmelz“ und ohne Masken / Zeltik im Wandel und zweigeteilt
The Paperboys: Als Trio angekündigt und mit Unterstützung zweier Musiker von Dreamcatcher und später der Truppe der Uni Luxemburg ein klanggewaltiges Ensemble Foto: Editpress/Alain Rischard

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Das letzte kulturelle Ereignis vor der Pandemie war der „Zeltik 2020“. Das traditionell in Düdelingen zelebrierte Fest der keltischen Musik war nach einem (bestuhlten) Übergangkonzert im Vorjahr und im Freien das erste größere Konzert, das, nach den weitgehenden Lockerungen der Covid-Maßnahmen am Freitag, wieder ohne Beschränkungen stattfand. Eine Befreiung für Musiker und Publikum.

Das Festival erlebte bereits viele Bühnen. Einst als Großveranstaltung im zentralen Zelt mit herrlich schwingendem Holzboden konzipiert, wechselte der „Zeltik“ mal in die Sporthalle, mal auf eine überdachte Freifläche vor dem Kulturzentrum CCRD „opderschmelz“ und jetzt in zwei Säle des Zentrums. 

Dies ist aber nur die halbe Wahrheit; bereits am Freitagabend fand das „Celtic Prélude“ in der St.-Martin-Kirche statt und am 19. Juni werden Pipe-Bands die Dudelsäcke am Stadthausplatz aufschreien lassen. 

The Paperboys, eine in Vancouver beheimatete kanadische Gruppe, war als Trio angekündigt; ein laut Ankündigung eher als typischer Einheizer zu betrachtender Auftakt des Festivals lieferte am Samstag  allerdings weitaus mehr als eine erste Kontaktaufnahme an dem Abend mit den irischen Klängen. Verstärkt von zwei Dreamcatcher-Musikern schweiften die Kanadier in Latino-Rhythmen ab, verirrten sich im dominikanischen Merengue und verdeutlichten so die Universalität der Sprache Musik – oder wie der Leadsänger es ausdrückte: „Wir haben weitaus mehr, was uns verbindet, als was uns trennt“, womit denn auch ein Zeichen gegen den Krieg gesetzt war. Die Geige („fiddle“) schlug bei dieser suprakontinentalen Verbindung beeindruckende Brücken. Zum Abschluss machten auch noch Musiker und Tänzer der Universität Luxemburg mit: Das „Zeltik“ nahm Worldmusic-Allüren an; eine Übung mit Zukunftscharakter. Wie Organisator John Rech ankündigte, sollen die Uni-Musiker auch in kommende Veranstaltungen eingebunden werden.

Mehr gezückte Handys als Masken beim Publikum: Ein Zeichen der Normalität?
Mehr gezückte Handys als Masken beim Publikum: Ein Zeichen der Normalität? Foto: Editpress/Alain Rischard

Während der Pausen im großen Auditorium wurde den Besuchern mit Shane O Fearghail im kleineren Saal irischer Indie-Folk aus Wien geboten. Ebenso wie die Paperboys lieferten auch sie eine Hommage an Bob Dylan und setzten mit teils psychedelisch anmutenden Klängen ruhigere Akzente.    

Irischer Stepptanz

Eine authentische Show mit irischem Gesang, Musik und Tanz versprachen die Danceperados of Ireland und lieferten diese auch. Artistische Steppeinlagen und Tänzer im Geschwindigkeitsrausch ihrer Beine begeisterten das Düdelinger Publikum, das an- und abschließend Kila erleben durfte. Die traditionelle irische Musik wird innerhalb der Gruppe auch schon mal von einem elektrischen Dudelsack begleitet. Dies war denn auch das einzige Instrument dieser Art an dem Abend, der sich somit auch von der Wahl der Instrumente her von früheren Auflagen unterschied. Wer das ursprünglich militärisch eingesetzte Einschüchterungsinstrument vermisste, kann sich dieses wie erwähnt im Juni anhören.

Die Paperboys-Fiddlerin schlug Brücken zwischen keltischem Folk und dominikanischem Merengue 
Die Paperboys-Fiddlerin schlug Brücken zwischen keltischem Folk und dominikanischem Merengue  Foto: Editpress/Alain Rischard

Dann wird es auch wieder Guinness vom Fass geben, wie John Rech versichert; auch wenn die Gemeinde zu diesem Zweck eigens eine Speziallizenz kaufen muss. Aber „Zeltik“ und Flaschenbier passen nun einmal nicht zusammen, auch wenn der schwarz-braune sparsam schäumende Saft in Flaschen aus Dublin kommt.         

Beobachter
14. März 2022 - 13.52

Nach der Corona Hysterie ist vor der nächsten Welle!Von einem Extrem in das nächste......