Mindestens zwölf russische Oligarchen sind in Luxemburg als wirtschaftliche Besitzer von 90 Firmen registriert – darunter auch FC Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch. Das schreibt das englischsprachige Magazin Delano am Freitagmorgen. Die Unternehmer machen ein Drittel der Forbes-Liste der 40 reichsten russischen Milliardäre von 2021 aus – und besitzen 140 Milliarden Dollar von den insgesamt 260 Milliarden Dollar, die Forbes auflistet.
Diese Erkenntnisse wurden von anonymen ehemaligen Mitarbeitern der „Big 4“ – also der vier größten luxemburgischen Beratungsunternehmen – zusammengestellt und beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen. Sie haben sich die öffentlich zugänglichen Finanzberichte der von Forbes aufgelisteten russischen Oligarchen angeschaut und dadurch ihre Unternehmensgruppen identifiziert. Als Nächstes haben sie diese Firmen in dem Luxemburger Unternehmensregister gefunden und so weitere Informationen aufgedeckt.
Die zwölf russischen Oligarchen
Alexej Mordaschow, Alischer Usmanow, Andrej Skotsch, Andrej Melnitschenko, German Chan, Michail Fridman, Alexej Kusmitschew, Pjotr Awen, Roman Abramowitsch, Wjatscheslaw Kantor, Wiktor Vekselberg und Wladimir Jewtuschenkow
Auf der Internetseite stoprussiancapitol.com sind viele der Unternehmen aufgelistet, die durch russisches Kapital finanziert werden. Die Seite ruft alle Länder dazu auf, „die Geschäftstätigkeit von Unternehmen, die mit sanktioniertem russischem Kapital in Verbindung stehen“, zu verbieten.
Geldreserven im Wert von 2,4 Milliarden Euro
Die von Luxemburger Banken in Russland ausgeliehenen Summen sind den Angaben der Luxemburger Zentralbank zufolge eher gering. Insgesamt handelte es sich, Ende des Jahres 2021, um 4,3 Milliarden Euro, mehrheitlich Kredite für Unternehmen. Das sind jedoch nur 0,45 Prozent der Bilanzsumme, des Geschäftsvolumens der Luxemburger Banken, präzisiert die BCL. Eine ihrer Missionen ist die Sicherung der Stabilität des Finanzwesens.
Auch die von russischen Banken, Unternehmen und Privatleuten in Luxemburg angelegten Geldreserven (2,4 Milliarden Euro), sind, verglichen mit dem Gesamtvolumen der am Finanzplatz angelegten Gelder, eher gering. Interessant ist jedoch, dass die von Privatleuten angelegten Summen mit 1,1 Milliarde Euro vom Gesamtumfang her größer sind als die von russischen Banken angelegten Reserven, die sich auf eine knappe Milliarde belaufen. Zum Vergleich: Luxemburger Privatbanken verwalten ein Gesamtvermögen von 500 Milliarden Euro. Bemerkenswert sind auch die von russischen Firmen angelegten Reserven in Luxemburg, die sich zwischen September und Dezember von 44 Millionen Euro auf 243 Millionen Euro vervielfacht haben, jedoch ein vergleichsweise geringes Gesamtvolumen aufweisen.
Deutlich höher ist die Summe der in Russland investierten Geldern bei den Luxemburger Investmentfonds: 18,2 Milliarden Euro. Jedoch macht auch diese Summe nur 0,26 Prozent der insgesamt rund 6.908 Milliarden Euro aus, die in Luxemburger Fonds liegen. Der Großteil dieser Summen teilen sich auf Anleihen (6,4 Milliarden Euro) und Aktien (11,6 Milliarden Euro) auf.
Die fast komplette Mehrheit der Anleihen können auf öffentliche Institutionen zurückgeführt werden. Unklar bleibt jedoch, zu welchem Prozentsatz es sich um Staatsanleihen oder Schuldenanteile an staatlichen Firmen handelt. Der Großteil der Summe an Aktienbeteiligungen kann fast ausschließlich auf russische Firmen (8,4 Milliarden Euro) und Banken (2,8 Milliarden Euro) zurückverfolgt werden. Anders als die Finanzgeschäfte der Luxemburger Banken, sind die auf dem Luxemburger Investmentmarkt geliehenen Gelder fast ausschließlich in russischen Rubeln abgewickelt worden. Sie unterliegen demnach auch einem möglichen Wertverlust durch Währungsschwankungen.
Die Wahrheit über diese Angaben sieht vieilleicht anders aus, diese korrupten Bonzen werden noch beschützt, ansonsten könnten verschiedene Banken dicht machen.
Wie viele Picassos in unserem Freeport?