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Bilanz2021 lief besser als erwartet für größten nationalen Bierbrauer

Bilanz / 2021 lief besser als erwartet für größten nationalen Bierbrauer
Im Brauatelier können Besucher alles über die Kunst des Bierbrauens erfahren und natürlich auch artisanal hergestellten Gerstensaft verkosten Foto: Editpress/Tania Feller

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Die „Brasserie nationale“ und ihre Filiale Munhowen blicken nach komplizierten Covid-Monaten optimistisch in die Zukunft. 2021 sei ein gutes Jahr gewesen, besser als 2020. Der Gesamtumsatz ist von 62 auf 65,5 Millionen Euro gestiegen. 2021 war allerdings immer noch weniger gut als 2019. 2022 möchte man es nun besser machen, so die Hauptaussage der Jahrespressekonferenz der umsatzstärksten Brauerei in Luxemburg.

Der Bierkonsum steigt. So wie die Weltpopulation und damit natürlich auch die Zahl möglicher Kunden. Die „Groupe Brasserie Nationale“, die längst nicht mehr nur auf Bier, sondern mit Lodyss auch auf Wasser und dank der Filiale Munhowen auf viele andere Getränke setzt, übt sich wohl auch deshalb in Optimismus. „Bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit“ überschreibt sie am Mittwoch bei der Jahresbilanzpressekonferenz ihren Rückblick aufs Jahr 2021. Ja, die Geschäfte seien im vergangenen Jahr besser als 2020 gelaufen, um einiges besser sogar, vor allem besser als erwartet, aber trotzdem immer noch nicht so gut wie 2019 – also als wie vor Corona. Für das jetzt laufende Jahr nimmt die Brauerei aus dem Süden des Landes sich vor, definitiv wieder an „alte“ Zeiten anzuknüpfen. Die Zeichen stünden gut, hieß es am Mittwoch in Käerjeng.

Marktführer

Die Brasserie Nationale (Bofferding, Battin, Funck-Bricher)  ist mit 51 Prozent der nationalen Produktion auch 2021 Marktführer gewesen. Vor Diekirch (38%), Simon (8%) und anderen kleinen Biermarken. Insgesamt, muss man dazusagen, besteht der nationale Markt aus 55% Importbier. Die nationalen Produkte sind also in der Minderheit. 

Die Schließung vergangenes Jahr der Bereiche Horeca (Hotel, Restaurants und Cafés) sowie Events zwischen dem 1. Januar und dem 7. April, die langsame und gestaffelte Wiedereröffnung bis zum 13. Juni, ein von außergewöhnlichen Unwettern heimgesuchter Juli, winterliche Temperaturen im August (7°C) und schließlich die Verlangsamung der Geschäftstätigkeit seit Mitte November infolge der Omikron-Welle ließen ein weiteres katastrophales Jahr erwarten.

Doch trotz dieser widrigen Umstände konnten die Brasserie Nationale und ihre Tochtergesellschaft Munhowen einen bemerkenswerten Anstieg gegenüber dem Jahr 2020 vermelden. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 65,5 Mio. Euro (61,9 Mio. im Jahr 2020), was einem Anstieg von 5,80 Prozent entspricht. Die Erholung bleibe jedoch langsam und das Wachstum liege immer noch unter dem des Vorjahres, heißt es.

Trotz der Krise im Jahr 2020 hielt die Gruppe an ihrer Investitionspolitik für 2021 fest, die sich auf 7 Mio. Euro belief (9,5 Mio. im Jahr 2020). Diese Investitionen hätten die Einrichtung einer Mikrobrauerei, die Erweiterung des Kassierer- und Flaschenbestands und schließlich die Gewinnung neuer Kunden in der Großregion ermöglicht.

Sommer ausgebucht

Die Gruppe Brasserie Nationale mit ihren insgesamt rund 250 Mitarbeitern habe, so sagten Verantwortlichen des Betriebes am Mittwoch, das von der luxemburgischen Regierung aufgelegte Programm „Neistart“ – das sich an Unternehmen richtet, die den Übergang zu einer widerstandsfähigen, digitalen und nachhaltigen Wirtschaft beschleunigen wollen – optimal nutzen wollen und können. Zur Erklärung: Das Programm unterstützt Unternehmen, die insbesondere in die Digitalisierung ihrer Aktivitäten investieren oder Maßnahmen zur Energieeffizienz ergreifen, um ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu steigern.

Das Jahr 2021 sei insgesamt ein Jahr der Erholung gewesen, trotz zahlreicher Einschränkungen und einer sehr schlechten Sommersaison in unseren Regionen. „Der Aufschwung 2021 blieb schwierig. Infolge des schlechten Wetters im Sommer und der geltenden sanitären Maßnahmen blieb der Absatz im Hotel- und Gaststättengewerbe unter dem Niveau der letzten ’normalen› Sommermonate 2019.“ Diese Aussage eines leitenden Angestellten eines großen Brauereikonzerns kann auf alle europäischen Brauereien angewendet werden, hieß es am Mittwoch in Bascharage.

Doch wie eingangs gesagt, Grund zum Trübsalblasen ist das für den Konzern nicht. Die Saison kündige sich hervorragend an, sagen die Verantwortlichen der Brasserie Nationale. Beginnend mit der Kavalkade am 27. März in Petingen – und dann bis in den September hinein. Der Sommer sei ausgebucht, heißt es. Na denn: Prost!