„Luxemburg beteiligt sich an einer freiwilligen Aktion zur Freigabe von Erdöl-Sicherheitsvorräten in Höhe von 108.685 kb“, schreibt das Energieministerium am Donnerstagnachmittag in einer Pressemitteilung. Die Internationale Energieagentur (IEA) will mit der Freigabe von Rohölreserven die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abmildern. Das Großherzogtum schließt sich damit der Mehrheit der IEA-Mitgliedsländer an, darunter insbesondere die USA, Deutschland, Frankreich und die Niederlande.
Die Ölversorgung und die Stabilisierung ist laut Turmes momentan eine Priorität der Regierung. „Der Ölmarkt ist ein globalisierter Markt. Die Beteiligung Luxemburgs am Plan zur Entnahme von Ölnotvorräten ist eine Selbstverständlichkeit, um die von der Internationalen Energieagentur organisierte kollektive Aktion zu unterstützen“, sagt der Minister in der Pressemitteilung.
In diesem Zusammenhang hat der Energieminister auch angekündigt, dass Luxemburg die europäischen Bemühungen um eine Synchronisierung des ukrainischen Stromnetzes mit dem europäischen Netz unterstützen werde.
Internationale Freigabe
Insgesamt werden die 31 Mitgliedsländer der Agentur 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben, wie es laut der Nachrichtenagentur dpa in einer am Dienstag in Paris veröffentlichten Mitteilung heißt. So sollen Angebotsengpässe in Folge des Krieges abgemildert werden. Die Ölpreise hatten zuletzt deutlich zugelegt. Die IEA ist ein Interessenverband der Industriestaaten.
Die Minister der IEA-Mitglieder zeigten sich bei einem außerordentlichen Treffen besorgt über die Auswirkungen der „ungeheuerlichen Aktionen“ Russlands auf die Energiesicherheit. Man unterstütze die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen Russland.
Die IEA-Mitglieder verfügen den Angaben nach über Notfallreserven in Höhe von 1,5 Milliarden Barrel. Freigegeben werden also nur vier Prozent. Die Ölpreise reagierten zunächst kaum auf die Entscheidung.
Es ist erst das vierte Mal, dass Reserven koordiniert freigegeben werden. Zuletzt erfolgte es im Jahr 1991 – während des Krieges im Irak.
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