Anfänglich studierte der 1892 in Luxemburg geborenen Trémont an der hiesigen „Ecole nationale des arts décoratifs“, dann ab 1909 an der Pariser „Ecole nationale supérieure des Beaux-Arts“. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges überraschte ihn bei einem Besuch in Luxemburg. Beim Versuch, nach Paris zurückzukehren, wurde er von den Deutschen verhaftet und blieb nach der Haftentlassung bis Ende des Krieges 1918 in Luxemburg. Er begann 1914 als technischer Zeichner im Düdelinger Stahlwerk zu arbeiten, wo dann auch seine Bilder über die Schmelzarbeiter entstanden. Die körperliche Anstrengung, aber auch die zum Werkzeug einer industrialisierten Welt degradierten Menschen sind an den mal skizzenhaften, mal hyperrealistischen Umrissen deutlich zu erkennen. Es ist eine wahrhafte Ästhetik der schweißtreibenden Produktion, darüber hinaus eine künstlerische Hommage an die Arbeiterklasse. Zur gleichen Zeit entstehen aber auch Landschaftsbilder, die ebenso von der Stahlindustrie geprägt sind.

Gleich nach dem Krieg kehrte Trémont nach Paris zurück, wo er auch 1925 an der Weltausstellung teilnahm. Unmittelbar nach Entdeckung des Pariser „Jardin des plantes“, des Zoologischen Gartens, begann er mit Tierskizzen, woraus dann 1924 die ersten Skulpturen entstanden. Bei diesen Motiven fand er seine Bestimmung.

Die skulpturale Darstellung von Tieren geht auf die Faszination für deren Verhalten und Bewegung zurück. Wildkatzen sind die in seinen Werken am häufigsten vorkommenden Tiere. Auf die Frage, warum er Tiere darstelle, antwortete er: „Weil es das Schwierigste war.“ Erwähnenswert sind sicherlich auch die 1931 vor dem Rathaus in Luxemburg, beidseitig der Freitreppe, aufgebauten Löwenskulpturen.

Im kreativen Dialog zu Trémonts Schaffen stehen die zeitgenössischen Werke des luxemburgischen Bildhauers Eric Schumacher. Es sind im naturfreundlichen Grün lackierte Stahlträger, die den Raum durchlaufen und sich motivhaft auf die Stahlindustrie, und somit auf das Hauptthema der Kulturhauptstadt Esch2022, beziehen.