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KlangweltenYard Act: Mutige, coole Post-Punk-Newcomer

Klangwelten / Yard Act: Mutige, coole Post-Punk-Newcomer
Yard Act

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Ausverkaufte Headliner-Konzerte in Großbritannien, Auszeichnungen wie „Artist Of The Week“ („The Observer“) und der „Anchor Award“ beim renommierten Reeperbahnfestival – das sind exzellente Verkaufsargumente. Da bekommt jede Marketingabteilung feuchte Augen. Dann prangt noch der verkaufsträchtige Begriff Post-Punk über diesem jungen Quartett aus Leeds. Was soll da noch schiefgehen? Wenn jetzt noch die Musik diese Versprechen einlösen kann, dann sieht es gut aus für Yard Act.

Tatsächlich können James Smith (Gesang), Sam Shjipstone (Gitarre), Ryan Needham (Bass) und Jay Russell (Schlagzeug) diese mit sehr guten Songs untermauern, sodass die Erwartungshaltungen nicht ins Leere laufen. Die Ideen stammen von Smith und Needham, die sich in einem Pub kennenlernten und irgendwann zusammenzogen. Plötzlich sprudelten die Demosongs, für die sie auch mit Programming und Loops arbeiteten, nur aus ihnen heraus. Mit Shjipstone und Russell wurde die nächste Phase von Yard Act eingeleitet. Nach drei Konzerten kam jedoch Corona, was sie aber nicht davon abhielt, vier Singles plus die EP „Dark Days“, auf der sie ihre ersten Singles versammelten, zu veröffentlichen und auch ohne Liveshows einen „Buzz“ zu kreieren.

Yard Act – „The Overload“
Yard Act – „The Overload“

Jetzt ist alles angerichtet: Yard Act haben einen Major-Label-Vertrag in der Tasche und ihr Debüt „The Overload“ fertig – und es begeistert. Locker-flotter Post-Punk wie im Titelsong paart sich mit Überbleibseln aus der Programming/Loop-Phase der Band (siehe „Payday“ oder „Tall Poppies“) und Smiths satirischen, absichtlich auf die Spitze getriebenen Spoken-Word-Vorträgen, die er kurzzeitig fürs Singen unterbricht. Denn „je mehr die Leute auf die Spoken-Word-Sache reagierten, desto mehr fühlten wir uns ermutigt“, erklärt Smith. Damit meint er wohl den lässig vor sich hin groovenden Song „Dead Horse“ oder den irrwitzigen Ohrwurm „Payday“. Wie produktiv Yard Act sind, kann man übrigens daran festmachen, dass ihre ersten vier Singles nicht den Weg auf das Album fanden. Mutig und irgendwie auch ein cooler Move. (Kai Florian Becker)

Anspieltipps: „The Overload“, „Payday“, „Pour Another“

Bewertung: 7/10