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EditorialGaston Vogel wegen Brief vor Gericht

Editorial / Gaston Vogel wegen Brief vor Gericht
Gaston Vogel muss sich vor Gericht wegen kruder Wortwahl verantworten Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Am 7. August 2015 schrieb Gaston Vogel einen Brief an die Hauptstadt-Bürgermeisterin. Als Anwalt, was am Briefkopf zu erkennen ist. Mit dem Brief beschäftigt sich nun die Luxemburger Justiz. Aufruf zu Rassismus und Hass lautet der Vorwurf.

Gaston Vogel ist in seinem Schreiben nicht um Zärtlichkeit bemüht, was in Briefen von Anwälten ja auch eher selten der Fall ist. Das mag durchaus im Interesse der Auftraggeber liegen, die recht zu haben glauben und recht bekommen wollen. Der Zweck heiligt dabei oft die Mittel – scheinbar. Besonders, wenn es um Geld geht – oder Ehre.

In diesem Fall ist Gaston Vogel selbst der Auftraggeber. Er regt sich in recht krudem Ton über ein gewisses, aus Rumänien kommendes Bettlertum auf dem Gebiet der Hauptstadt auf. Um seinen Unmut kundzutun, wählt er harsche Worte. Er wähnt sich als „homme de gauche“ sehr im Recht, wenn er die Bettler als eine Art Pack oder Abschaum bezeichnet. Gaston Vogel ist wütend, weil die Eindrücke und Gefühle, die ihn zu diesem Schreiben veranlassen, seit langem gären, wie er vor Gericht aussagt. Aufgebracht sei er auch gewesen, weil er in diesem Bettlertum ein Versagen des Rechtsstaates erkennt, als dessen Vertreter er sich durchaus sieht.

Das Gericht muss nun darüber entscheiden, ob die Worte von Me Vogel strafbar sind, ob sie den Tatbestand des Schürens von Hass erfüllen. Der Beschuldigte streitet das ab. Er sei nicht im Geringsten darauf aus gewesen, Fremdenhass zu säen.

Doch warum, so fragt man sich, bedient sich ein offensichtlich mit jedem philosophischen Aufklärungs-Wasser gewaschener Anwalt einer solchen Sprache? Hätte nicht gerade er andere Möglichkeiten gehabt, um der von ihm angeprangerten Sache Herr zu werden?

Nein, der Zweck heiligt eher selten die Mittel, also in diesem Falle die Wortwahl. Aufruf zu Hass wird vor Gericht in Gaston Vogels Fall nicht unbedingt geurteilt werden, auch weil die Voraussetzungen, die wirkliche Absicht, dafür unter Umständen nicht erfüllt sind. Allerdings ist klar, dass Vogels Schreiben kein Beitrag zur Beruhigung der Lage ist – eigentlich im Gegenteil.

Würde das Gericht ihm seine Wortwahl komplett durchgehen lassen, wäre das ein Quasi-Freifahrtschein für all jene, die an anderer Stelle ihren Unmut mit deftigen und sehr provozierenden Worten äußern und angeben, nur deshalb zu übertreiben, weil sie sonst davon ausgehen würden, keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist ein schlechtes Stilmittel.

Natürlich gilt Meinungsfreiheit. In unserem Land darf natürlich wirklich jeder sagen, was er will. Allerdings bedeutet Meinungsfreiheit nicht in jedem Fall Straffreiheit. Besonders Menschen wie Gaston Vogel sollten deshalb darauf achten, den Ton zu wahren, wenn sie etwas ankreiden und verändern wollen. Ansonsten könnte man auf den Gedanken kommen, dass man nur schreiend durchs Leben kommen und etwas verändern kann.

Nur, wie sollte man dann eine Botschaft der Empathie und der Liebe übermitteln? Auch schreiend? Nein! Das dürfte ob seiner Bildung auch Gaston Vogel wissen. Vielleicht ist seine Wortwahl im Brief vom 7. August 2015 ja auch einfach nur ein sehr lauter Schrei nach Liebe.

de Schmatt
6. Oktober 2021 - 14.20

@¨d'Mim: Ein Weiser wrd den Mund nicht halten. Aber wenn er etwas zu sagen hat, dann auf eine kluge, umsichtige und vernünftige Art und Weise. Man braucht nicht unbedingt zu brüllen und zu toben um seine Meinung kundzutun oder andere davon zu überzeugen. Wer brüllt, hat Angst und ist meistens im Unrecht.

¨d'Mim
6. Oktober 2021 - 11.44

Ass vleicht ein "weiser" een den emmer de Mond helt?T'ass gudd dat mer eise Gaston hun deen emol de Mond opdeet.Hoffentlech mecht en dat nach laang

de Schmatt
6. Oktober 2021 - 10.02

@Christophe Cherel. Genau so ist es. Sie haben vollkommen recht. Wer am lautesten brüllt, und das ist Maître Vogels Spezialität, hat nicht unbedingt Recht. Früher gehörte Gaston Vogel , als Student Mitglied der ASSOSS, der linken Szene an, heute scheint er offenbar die Seiten gewechselt zu haben. A propos Arroganz: der Herr duldet keine Widerrede und ist uneinsichtig. Ein wütender älterer Herr weit entfernt von den leisen Tönen und der Zurückhaltung eines Weisen.

Felix
6. Oktober 2021 - 10.00

Je suis d’accord avec ce que Me Vogel écrit !
Le politiquement correcte évolue en fonction de la société ! Comment juger ou qualifier une lettre datant du 7 août 2015, en 2021. Le monde a changé depuis. La pandémie est passée et l’ere Trump a redéfini le «  politiquement correct.
Au lieu de régler le bienfondé de cette lettre ne ferait-on pas mieux de s’occuper de ce problème de mendiants dans le centre de la ville.
Je constate que le matin, hommes, femmes et enfants, sont déposés en voiture à différents endroits, et le soir ces mêmes personnes sont ramassés.
Qui est derrière cette mafia de l’utilisation de ces « mendiants » ?
Je crois que le problème se situe à un autre niveau!
Bravo Gaston Vogel!

Wieder Mann
6. Oktober 2021 - 9.54

@Hottua:: Liebe und Empathie ,das Sie einfordern , ist doch Hauptanliegen der katholischen Religion , die Sie wiederum kritisieren. „Mitleid ist das billigste aller menschlichen Gefühle.“(Hebbel)

HTK
6. Oktober 2021 - 9.45

@Catherine Gaeng,
" Die Vernunft kann mit größerer Wucht das Böse bekämpfen,wenn der Zorn ihr dienstbar zur Seite steht." Papst Gregor der Große
" Plus la raison peut combattre le mal,plus la colère lui tend la main."
pape Grégoire le Grand
De quelle façon voulez-vous décrire les faits inadmissibles?En appliquant des termes de boy Scout et en incitant la pitié et la compassion pour ces "pauvres" gens?Qu'on s'inquiète d'eux? Certes si ces gens avaient les moyens de vivre proprement dans leur pays ils ne seraient pas à Luxembourg.Mais les passants de la Grand Rue ne peuvent rien y changer.En l'occurence je me suis toujours demandé pourquoi Saint Martin n'a pas donné son manteau entier au mendiant au lieu de le couper en deux et de lui filer seulement la moitié?

Robert Hottua
6. Oktober 2021 - 6.15

Seit 1933 wird im lux. Staat keine Botschaft der Liebe und Empathie angewandt. Der lux. Staat steht laut der lux. Presse im Verdacht, für lebensgefährliche und tödliche Zustände verantwortlich zu sein. Eine tabuisierte Vergangenheit erzeugt unkontrollierbare Potentiale.
MfG
Robert Hottua

Catherine Gaeng
5. Oktober 2021 - 20.45

C’est fou comme on peut se tromper ! En lisant : « … l’air est rempli des puanteurs que dégagent les cortèges quotidiens de mendiants dégueulasses, insolents qui, grâce aux largesses des intelligents accords de Schengen, nous viennent, sans aucun contrôle, de la lointaine Roumanie. Ces inqualifiables prennent possession des points stratégiques de la Grand-Rue. Ils emmerdent les passants, profitant de tout instant d’inattention pour les racketter. Personne ne s’occupe de cette racaille. », moi aussi j’ai eu le sentiment que Gaston Vogel incitait ses lecteurs à la haine, avec le soutien regrettable de la maison RTL. Alors que pas du tout ! Loin de s’offusquer que l’on ne règle pas leur compte à ces gens, il déplore en fait que personne ne s’inquiète d’eux (comme le rapporte un article de Pit Scholtes sur reporter.lu*). Certes, monsieur Vogel le fait dans un langage fleuri, mais, après tout, le jésuitisme nous a appris que la pureté de la fin corrigeait le vice du moyen. Pascal en parle très bien dans la septième lettre des Provinciales…

* https://www.reporter.lu/fr/luxemburg-rechtsanwalt-vor-gericht-die-grosse-gaston-vogel-show/

Dr. Holly Day
5. Oktober 2021 - 14.37

Een deen zënter méi ewéi zwee Joer mat Leit an senger Gemeng zë din huet, déi hiiren Daafschein verluer hun an déi sëch well si e puer Stëmmen bei Wahlen fun hiiren Matbierger kruten als Diktatoren opféieren, versteet den Maître Vogel déi genau wees ewéi weit hien goen kann ! Dem Här Vogel seng Plaats wär Riichter ze sinn, da géif munch een domm aus senger Bettwäsch kuken, oder ? Ët ass leider bei eis esou, dass Leit déi recht hun, keen Recht kréien, basta an merde alors........

Laird Glenmore
5. Oktober 2021 - 14.11

@Christophe Cherel

Herr Vogel ist kein arroganter und eingebildeter Mensch, sondern jemand der unverblümt das sagt was andre sich trauen nämlich die Wahrheit, es gibt natürlich auch Menschen die anderen nach dem Mund reden, sich bedeckt halten weil sie ihren gutbezahlten Job nicht verlieren wollen, zu mindestens hier bei Kommentaren im Café an der Theke da redet man ganz anders und gibt Herrn Vogel recht und rassistisch warn die Aussagen von Herrn Vogel nicht, da sollten sich mal einige Luxemburger an die eigene Nase fassen wenn sie sagen de Hure Preiss, die domm Belge der wenn sie sagen wären mier de Wouscht ma gudd lass, da fühlen sie sich im Recht, aber wenn ein Bekannter Anwalt seinen Unmut kund tut, heißt es direkt de Vulle Gast ass né rassist.
Ich denke Herr Charel sie gehören auch zu der Sorte Mensch die gerne über andere den Stab brechen, Toleranz und Meinungsfreiheit die kann man einem nicht nehmen.
In diesem Sinne denken sie mal über das was sie geschrieben haben nach, was man denkt ist eine andere Sache das geschriebene hinterlässt einen bitteren Beigeschmack und da sollte man sehr vorsichtig sein damit es kein Boomerrang wird.

Sepp
5. Oktober 2021 - 12.38

Also ech kennen een deen ass gratis vum Gaston Vogel um Geriicht verteidegt ginn. An dofir kritt en vu mir schonn e Pluspunkt.

Wieder Mann
5. Oktober 2021 - 12.29

@Christophe Cherel: Ass esou wéi dir et schreiwt, Ierch ausdréckt et net och hetzerech, demagogesch? Fir mech ass esou wéi dir et schreiwt den «  Jargon » , d’Argumentatioun wenn Bierger mat anderer Meenong, wéi et den Häeren , Dammen aus dem Krees vun der „ Cancel Culture“ an „ Political Correctness“ et vertrieden, net passt hieren Meenongs-Kontrahent direkt an den riets -extremen Eck drécken.Vlaicht ass et Ierch nach net opgefall, déi Jaitzerten vun „ Sous les pavés, la plage „ „ Il est interdit, d’interdire „ an déi heiteg Politik Gesellschaftsform matgepräegt hun , d‘Politik vum „ La chienlit, c‘est lui“ all Éier maachen.

max
5. Oktober 2021 - 10.59

Här Jacques Zeyen,
wéi RECHT Diir hot, esou ass êt
elo ass dat doten jo scho 6 Joer hiir, awer haut, wéi d'Welt sêch vereännert huet, denkt een viir d'éicht driwwer no, iir een 'd'Maul' opréisst. Haut hält een léiwer de Mond, a kuckt eweg.
Mä êch erênnere mêch ganz gut drun, dat êt deemols ganz schlêmm war wann een duerch d'Groussgaass oder op der Gare goung, do war op all 3 Meter Een dee geheescht huet, an dat waren keng Heescherten, wéi een sê normal kannt huet, an och gären mol ee pur Sou gin huet, nee déi nei Heescherten gin viirgescheckt, an hannendrun ass ee Clan, deen hinnen d'Souen rêm direkt oofhölt, Alles organiséiert. An dorop huet de 'Maître' och reagéiert, mä wann een direkt aus der Kêscht sprengt, da kann dat mol eng Kéier schiif goen.
Êch selwer sên och ee spontane Kärel, hu mêch awer Eppes berouegt, well êch och schons esou béigelaaf sen, awer wäit weg vun dem wat dem Maître elo geschit.
Vu jeeher, ass dat och gaangen, dat wann een ausflippt, a mol ze wäit gaangen ass. awer haut, muss een sêch an der Kontroll halen. An esou ass êt mat Villem.

Christophe Cherel
5. Oktober 2021 - 10.08

de Gaston Vogel ass en elitaeren, arroganten Mensch. Sai Breif ass hetzeresch an demagogesch, wei alles wat dee Mann braddelt. a sai Breif war rassistesch. sorry... mee sou ass et.

Wieder Mann
5. Oktober 2021 - 9.59

Wer das Wort einschränkt, auch die Wörter noch so heftig, brachial, deftig sind, schränkt die Demokratie ein.“ Zensur ist das zuverlässigste Anzeichen von Hilflosigkeit und Existenzangst staatlicher Herrschaft“.(Prof.Querulix) So mancher Linker , grüner Gründungsvater/Mutter , … hat in den 60ziger,70ziger,80ziger ….die konservativen Politiker, Bürger, Medien ,…mit ganz anderen Wörtern traktiert und trotz den von manchen Mitbürgern in Verruf gebrachten „ Spetzeldéngscht „ konnten die Genossen in Europa frei und unbehelligt ihre Traktate ,Pamphlete von Schimpfwörtern à la «  Stahlhelmfraktion ……..bis d’Zaldoten sin Mäerder « verbreiten.Unsere freie, damalige Welt hat sich schon enorm verändert und unter dem Einzug der „ Cancel Culture“ und „ Political Correctness“ mit die Zensur des Wortes .

Jacques Zeyen
5. Oktober 2021 - 9.46

Volker Pispers hat einst gesagt,dass Ausdrücke von früher heute eher verboten sind weil sie diskriminierend wirken.So sagt man nicht mehr Idioten,sondern "bildungsferne Schicht".Er würde neue Ausdrücke ausprobieren wie "sie unappetitliche Körperöffnung sie.." anstatt Arschloch. "Ich weiß",meinte er " das klingt doof.Aber es gibt diese Leute nun einmal." Zum Fall Vogel.Wenn es diese Leute nun einmal gibt und von der Politik kommt nachweislich keine Hilfe,warum auch immer,dann kann es doch nur legitim sein das Kind beim Namen zu nennen. Ich wiederhole meine Aussage: Wenn diese Bettlerschar vor dem Palais Grand-Ducal oder der Residenz seiner Excellenz Hollerich hausieren würde,wäre die Sache schnell vom Tisch. Dass die Bettler das Stadtbild nicht gerade erheben ist doch gewusst.Aber aussitzen scheint wiedermal die beste Lösung zu sein.Respektiv man holt zum Gegenschlag aus wenn jemand den Mut hat die Sache an die Öffentlichkeit zu bringen.Ein Gegenschlag aus dem Hinterhalt -vielleicht hält der unangenehme Geselle jetzt den Mund? Wer weiß. Meine volle Unterstützung hat Gaston Vogel jedenfalls.