Reiseagenturen und Event-Planer gehören zu den Arbeitsfeldern, die die Pandemie am stärksten getroffen hat. Größere Veranstaltungen sind, wenn überhaupt, nur mit vielen Einschränkungen möglich. Reisen fallen ins Wasser und bei der aktuellen Unsicherheit, wer wo wann einreisen darf, bleiben viele lieber zu Hause. Das bedroht hunderte Arbeitsplätze. Deswegen haben sich die Arbeitgeber der „Union luxembourgeoise des agences de voyage“ (ULAV) und der „Luxembourg Event Association“ (LEA) mit den Gewerkschaften zusammengesetzt und zwei „Plans de maintien dans l’emploi“ ausgehandelt und am 18. März unterschrieben.
450 Arbeitnehmer im Bereich der Reiseunternehmen und mehr als 1.000 Angestellte von Event-Planern sollen mithilfe von Kurzarbeit, Weiterbildungen, Frührenten und befristetem Ausleihen von Arbeitskräften in ihrem Job gehalten werden. LEA repräsentiert eine Vielzahl der im Land ansässigen Event-Planer und in der ULAV sind alle größeren Luxemburger Reiseunternehmen vertreten. Nur die Luxair geht hier eigene Wege, hat aber ebenfalls wegen der Krise einen „Plan de maintien dans l’emploi“ ausgehandelt.
„Es war uns allen wichtig, die Arbeitskraft aufrechtzuerhalten“, sagt Michelle Cloos von der Gewerkschaft OGBL. Die Gespräche mit dem Patronat seien in einem sehr konstruktiven Rahmen verlaufen. Man habe gemeinsame Ziele gehabt. „Wenn die Krise vorbei ist, brauchen die Unternehmen wieder qualifizierte und bereits angelernte Arbeitskräfte“, so Cloos. Aber derzeit sei wegen der Pandemie nicht abzusehen, wann es wieder besser laufen wird.
Der „Plan de maintien dans l’emploi“ im Bereich der Reiseagenturen wird am 1. April in Kraft treten. Einen Monat später folgt der Plan im Sektor der Eventorganisatoren. Beide werden bis zum Ende des Jahres gelten. „Oft werden solche Pläne nur für ein paar Monate ausgehandelt. Es war uns allen wichtig, sowohl den Firmen wie auch den Arbeitnehmern Planungssicherheit zu geben. Deswegen die längere Laufzeit von einem Jahr“, erklärt Cloos gegenüber dem Tageblatt. Anfang des Jahres habe man in der Branche fast so etwas wie Optimismus gespürt, dass die Krise endlich ein Ende findet. Doch dann wurde klar, dass es sich bis zum Ende der Pandemie noch hinziehen wird.
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