536 Stellen wollte ArcelorMittal in Luxemburg streichen, rund 15 Prozent der Arbeitskräfte im Land. Nach der erfolgreichen vorläufigen Einigung bei der Tripartite zwischen dem Unternehmen, der Regierung und den Gewerkschaften soll nun ein „Plan de maintien dans l’emploi“ umgesetzt werden.
Konkret verpflichtet sich ArcelorMittal dazu, in den nächsten fünf Jahren weiter in die Produktionsstätten in Differdingen, Dommeldingen, Esch-Belval, Rodange und Bissen zu investieren. Laut Regierung soll es sich um Investitionen von 165 bis 202,5 Millionen Euro zwischen 2021 und 2025 handeln.
Personalüberschuss
Während der kommenden fünf Jahre wird durch die Verständigung ein Personalüberschuss bei ArcelorMittal herrschen. Dieser soll durch Umbesetzungen, externe Umorientierungen, Verleih von Arbeitskräften und Weiterbildungen abgebaut werden. 280 Personen sollen provisorisch einer „Cellule de reclassement“ zugewiesen werden, bis sie einen neuen Job bekommen können. Neben den „normalen Abgängen“ – Rente, Frührente oder Jobwechsel – sollen außerdem fast 240 Mitarbeiter, die in oder vor 1964 geboren sind, in eine „préretraite-ajustement“ gehen. Dies soll ebenfalls im Laufe der kommenden fünf Jahre passieren oder auch darüber hinaus möglich sein, wenn die Sozialpartner sich darüber einig werden.
Die Gewerkschaft OGBL zeigt sich zufrieden mit der Übereinkunft und lobt in ihrem Schreiben auch das „starke Signal“ der beiden Minister Franz Fayot (Wirtschaft) und Dan Kersch (Arbeit). Die Regierung hätte gefordert, dass die Firma einen Teil der ihnen zugeteilten Hilfen zurückbezahlt, wenn sie die in der Tripartite ausgehandelten Abmachungen nicht respektiere. Während der Gespräche habe ArcelorMittal außerdem bestätigt, die Produktionsstätte in Dommeldingen weiter zu unterhalten. Laut OGBL bräuchte man aber einen Industrieplan, um dessen Existenz zu garantieren.
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