Von einem Hitzerekord sind wir zwar noch einige Grad entfernt, doch das Quecksilber soll (laut der Vorhersage von Meteolux vom Sonntag) auch heute bis auf 35 Grad klettern. Der bisherige Rekord wurde übrigens voriges Jahr aufgestellt: Am 25. Juli wurden 39 Grad gemessen. Heute vor exakt 45 Jahren gab es auch eine Hitzewelle, in mehreren europäischen Ländern war es damals der heißeste Tag seit 100 Jahren. Die Abstände der Hitzerekorde verringern sich. Sommer mit mehreren Tagen über 30 Grad sind auch in Luxemburg keine Seltenheit mehr: Was noch im vorigen Jahrhundert als „extremer“ Sommer galt – weil außergewöhnlich –, ist heute normal. Gemessen wird das u.a. an der Anzahl der Tage mit einer Temperatur von mindestens 30 Grad. 1956 gab es z.B. 0,58 davon in Deutschland (Quelle: umweltbundesamt.de); voriges Jahr 16,9.
Die immer öfter auftretenden „Hundstage“ erinnern daran, dass es auch noch andere globale Probleme als Covid-19 gibt, an denen die Menschheit wohl noch länger zu knabbern hat. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass Extremwetterlagen wegen des Klimawandels zunehmen werden. Auch unsere Region wird davon betroffen sein. Die Überflutung im Müllerthal 2018 und ein Jahr später den Tornado in Petingen kann man als außergewöhnliche Ereignisse abtun, oder aber sich darauf einstellen, dass solche Wetterphänomene sich häufen werden.
Apropos Corona und Hitze: Im Frühjahr hieß es, eventuell würden die Corona-Fälle stark abnehmen, da die Hitze dem Virus stark zusetzen würde, was aber nicht der Fall zu sein scheint. Inwiefern Covid-19 wetterabhängig ist, war Thema einer virtuellen Fachtagung der Welt-Meteorologie-Organisation mit dem Titel „Climatological, Meteorological and Environmental Factors in the Covid-19 Pandemic“ vom 4. bis zum 8. August 2020. In einem Punkt scheinen sich die Wissenschaftler einig zu sein: Das Klima habe keinen maßgeblichen Einfluss darauf, wo und wann das Virus auftritt. Der Deutschlandfunk meldete in einem Beitrag, zwar habe auf der Nordhalbkugel die UV-Strahlung von Januar bis Juni saisonal zugenommen und sich der Anstieg von Covid-19-Fällen um sieben Prozent verringert. Das sei aber kein Beweis für einen direkten Zusammenhang, sagte Harvard-Wissenschaftler Jonathan Proctor: Es könne ja durchaus sein, dass sich die Leute, wenn es sonniger wird, mehr draußen aufhalten – wo das Risiko, sich anzustecken, geringer ist.
Laut Mediziner kommen wir gesund durch den Sommer – wie durch die anderen Jahreszeiten auch – mit Abstand wahren, auf Hygiene achten und Schutzmaske tragen.
Wenn es auch keinen kausalen Zusammenhang zwischen Wetter und Coronavirus gibt, etwas Gemeinsames haben die beiden Phänomene doch: Bedrohungen wie diese lassen sich nicht durch Grenzen aufhalten. Sie alleine bekämpfen könnten theoretisch nur große Nationen wie z.B. China oder Russland, wenn sie sich komplett abschotten würden, was angesichts der Globalisierung kaum denkbar ist. Eine Pandemie oder den Klimawandel zu bekämpfen, ist nur sinnvoll bei weltweitem solidarischen Handeln. Dass weltweit trotz Einbußen für die Wirtschaft drastische Anti-Covid-Maßnahmen ergriffen wurden, zeigt, dass die Menschheit handeln kann, wenn es nötig ist. Das ist doch eigentlich eine gute Nachricht für die Umwelt.
Tip top, gitt nach eng drop.
D'Leit mussen (jo laut Iech) d'Flemm esou hun, datt se frecken.
Das Umweltproblem bleibt bestehen wenn Corona längst vergessen ist. Aber die Erde hat schon mehrere Hitzeperioden hinter sich.Allein,damals gab es keine 9000 000 000 Homo Rapiens. Aber auch für dieses Problem hat die Natur ein Rezept.Die Frage ist nicht wie oder wo sondern wann. Wie Heuschrecken fressen wir uns unsere Lebensgrundlage weg.Danach geht's weiter denn wir sind der Natur sowas von egal.Wir können den Ablauf nur verzögern