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EditorialDer Besuch beim Psychotherapeuten sollte schnellstens zur Kassenleistung werden

Editorial / Der Besuch beim Psychotherapeuten sollte schnellstens zur Kassenleistung werden
Dass die Behandlung beim Psychotherapeuten zur Kassenleistung werden soll, steht seit 2015 fest. Fünf Jahre später ist das Vorhaben immer noch nicht umgesetzt.  Foto: Jens Wolf/zb/dpa

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In Luxemburg wird die Behandlung bei einem Psychotherapeuten derzeit nicht von der Krankenkasse übernommen. Dass sich das ändern soll, steht seit 2015 fest. Fünf Jahre später wurde das Vorhaben aber noch immer nicht umgesetzt. Die Verhandlungen zwischen der eigens dafür gegründeten Vereinigung der Psychotherapeuten, Fapsylux („Fédération des associations représentant des psychothérapeutes au Grand-Duché de Luxembourg“) und der „Caisse nationale de la santé“ (CNS) laufen seit Januar 2018.

Laut Fapsylux-Präsidentin Delphine Prüm waren die Verhandlungen zuletzt gut vorangeschritten. Durch den Wechsel im Amt des Gesundheitsministers und den Ausbruch der Corona-Pandemie wurden diese jedoch wieder gebremst. Dabei wäre es gerade jetzt wichtiger denn je, dass die CNS die Kosten psychotherapeutischer Sitzungen übernimmt.

Zur Erinnerung: Psychologe darf sich jemand nennen, der einen Master-Abschluss in Psychologie hat. Hängt er anschließend eine ergänzende Ausbildung in Psychotherapie an, kann er sich Psychotherapeut nennen. Psychiater wiederum sind Ärzte. Nach ihrem Abschluss in Medizin haben sie sich während vier bis fünf Jahren in der Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen – also der Psychiatrie – spezialisiert.

Angesichts der kollektiven mentalen Belastung, der die Gesellschaft durch die Krise ausgesetzt ist, werden Psychotherapeuten bereits jetzt verstärkt gebraucht. Isolation, Angst vor dem Virus und dessen Folgen sowie Existenzängste bei denjenigen, die wirtschaftlich betroffen sind, sind nur ein paar der Gründe.

Wie wichtig die Arbeit von Psychotherapeuten ist, hat der Staat während der Krise anerkannt, als er sie für die Hotline zur psychologischen Unterstützung um Hilfe gebeten hat. In den kommenden Wochen, Monaten und vielleicht sogar Jahren ist mit einer steigenden Nachfrage nach psychotherapeutischen Behandlungen zu rechnen.

Werden diese dann noch immer nicht zurückerstattet, droht eine Überlastung der Psychiater in Luxemburg. Ihre Leistungen werden nämlich von der CNS erstattet. Dadurch wollen oder können die meisten Menschen, die psychisch angeschlagen sind, nur einen Psychiater besuchen. Manche lassen sich auch lieber gar nicht behandeln, bis ihr Problem so groß ist, dass der Besuch beim Psychotherapeuten nicht ausreicht und sie gleich zum Psychiater müssen. Ganz davon abgesehen, dass viele sich nicht trauen, bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater Hilfe zu suchen, weil der Besuch dort noch immer stark stigmatisiert ist.

Dadurch droht ein Ansturm auf Psychiater und Psychiatrien, die in Luxemburg schon seit Jahren ausgelastet sind. Die rund 480 Psychotherapeuten im Land könnten Psychiater stark entlasten. Deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Verhandlungen zur Rückerstattung endlich abzuschließen. Damit sich jeder – unabhängig von seiner finanziellen Situation – Hilfe holen kann. Es könnte schnell gehen. Der gute Wille der Politik war schließlich schon einmal da.

Sepp
25. Mai 2020 - 13.28

Wéi wär et dann wann d'CNS d'Consultatioun beim Psycholog weiderhin NET rembourséiert, mee eben just d'Therapien beim Psycholog rembourséiert. D'Psychologen hunn normalerweis Therapien wou se ausgebild gi sinn (Hypnos, etc. kennen mech net aus). Ech géif des Therapien rembourséieren, d'Consultatiounen awer bei den Psychiatren loossen.

Sanella
25. Mai 2020 - 12.19

De Psycholog hëlt sech Zäit fir d'Leit, gëtt awer net rembourséiert. De Psychiater huet keng Zäit, a kann d'Leit voller Pëlle stoppe, wou se da vläicht eréischt richteg krank dovu ginn...
Ass dat da nach gesond?