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„Wanns de ee kenns“: Die Scheindebatte um Rechtsstaatlichkeit

„Wanns de ee kenns“: Die Scheindebatte um Rechtsstaatlichkeit
Roberto Traversini steht vor dem Gartenhaus, das ihn seine politischen Ämter gekostet hat. Julien Garroy / Editpress

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Die CSV erwies sich in den vergangenen beiden Wochen als Wadenbeißer. Unnachgiebig und unbarmherzig versuchte die größte Oppositionspartei die grüne Umweltministerin Carole Dieschbourg in die Affäre um ihren Parteikollegen Roberto Traversini mit hineinzuziehen. Vorläufiger Höhepunkt war der Auftritt des Käerjenger „Député-maire“ Michel Wolter im Parlament. Der frühere CSV-Minister inszenierte sich in seiner mit zahlreichen politischen Seitenhieben geschmückten Rede als Retter des Rechtsstaats. Nur vordergründig basierte sich Wolter auf Fakten und Beweise. Geleitet wurde sein „Anklagevortrag“ vor allem von Unterstellungen und vermeintlichen Indizien, die leicht zu widerlegen sind. Einige Aussagen waren sogar schlichtweg falsch.

Nur einige Beispiele: Wolter führte einen „Zeugen“ an, dem Traversini gesagt habe, eine Genehmigung zu bekommen sei kein Problem, er habe mit einem „hohen Beamten aus dem Umweltministerium“ telefoniert. In den vergangenen Wochen hat Traversini des öfteren gelogen, um sich aus der Affäre zu ziehen. Weshalb soll er dem  „Zeugen“ die Wahrheit gesagt haben?

Wolter behauptete, der 18. Juli sei nicht unbedeutend, denn an dem Tag habe Gary Diderich (déi Lénk) im Differdinger Gemeinderat die Angelegenheit öffentlich gemacht. Am gleichen Tag sei Traversinis Genehmigungsantrag im Ministerium eingegangen. Diese Behauptung stimmt nicht, denn die von Wolter angeführte Gemeinderatssitzung fand bereits am 17. Juli statt. Demnach lag dem Umweltministerium am Tag der Sitzung noch keine Genehmigung vor.

Wolter bemängelte, dass Traversini nur die Holzverkleidung angefragt habe, doch zusätzlich noch die Renovierung des Dachs und der drei Fenster genehmigt wurden. Gleichzeitig wirft er dem Umweltministerium vor, dass es eine Renovierung nicht hätte genehmigen dürfen, sondern laut Gesetz nur hätte anordnen können. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die Renovierung des Dachs und der Fenster nicht eben eine Anordnung des Ministeriums war.

Arbiträr sind auch die Anschuldigungen Wolters gegen den Förster. Dieser hätte die Verstöße Traversinis gegen Umweltauflagen sehen und melden müssen, meinte Wolter. Mal davon abgesehen, dass es von schlechtem Stil zeugt, wenn ein Abgeordneter und Ex-Minister niedere Beamte ohne Beweise öffentlich beschuldigt, hätte Wolter genauso gut fragen können, wieso der Differdinger CSV-Bautenschöffe Tom Ulveling oder der grüne Umweltschöffe Georges Liesch nichts von den illegalen Arbeiten an der Gartenlaube mitbekommen und die Vergehen nicht gemeldet haben. Immerhin sollten sie doch am besten wissen, was in ihrer Gemeinde passiert.

Die CSV spielt in dieser Angelegenheit ein doppeltes Spiel. Auf nationaler Ebene greift sie die grüne Umweltministerin an. Auf kommunaler Ebene, wo die Vorwürfe viel schwerer wiegen, will sie die Koalition mit den Grünen retten.

Wir wollen hier niemanden verteidigen oder beschuldigen. Wir wollen lediglich zeigen, dass Unterstellungen und vermeintliche Indizien ohne stichhaltige Beweise auf die eine oder andere Weise ausgelegt werden können. Daher handelt es sich bei der Auseinandersetzung in der Affäre „Gaardenhaischen“, so wie sie in den letzten Wochen geführt wurde, um eine politische Scheindebatte, die vor allem von der CSV dazu benutzt wird, sich an den Grünen für die Affären Wickringen/Liwingen und SREL zu rächen und das Umweltgesetz unter Beschuss zu nehmen. Michel Wolters Auftritt und die CSV-Motion haben das noch einmal verdeutlicht.

Ob Carole Dieschbourg eine Mitschuld trägt, kann nur die Justiz ermitteln. Das mindeste, was man ihr vorwerfen kann, ist, dass sie sich bisweilen nicht besonders geschickt angestellt hat.

Wenn die Opposition es tatsächlich mit der Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien ernst meint, muss sie die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission beantragen. Dieser Ausschuss soll sämtliche Genehmigungsprozeduren der letzten 20, 30 oder 40 Jahre auf Unregelmäßigkeiten überprüfen. Alles nur im Sinne einer lückenlosen Aufklärung und vollständiger Transparenz.

Dita TISCH
13. Oktober 2019 - 10.25

et ass nu mol vum ömweltministär eng autorisatioun rausgaangen déi eben fragwürdeg ass, et geht am fong net iwwer ee gaardenhäischen, déi affaire gouf just esou genannt fiir dat ganzt lächerlech ze machen, an dat ass jo och gegleckt. et geht hei eben net öm ee gaardenhäischen et geht öm de wärdegang, vun a bis z, an do léit krom an der heck

nickname( carambolage ) Raffaelli remo
12. Oktober 2019 - 20.40

Traversini ,ass kén Kavaleierdelikt, do sin nach aner Geschäfter mat am Spill ,mer hoffen datt eis Justiz och do wullen gét !

Marc
12. Oktober 2019 - 19.41

Här Laboulle,
Dir maacht iech et einfach.
Et geet net nëmmen em en Gaartenhäischen.
Do sinn nach aaner saachen am Spill.

Jemp
12. Oktober 2019 - 19.35

@ CSV. - Spinienkämpfer, Maulkuerfgesetz, Bech Telegramm:"Cessez tout secours au Luxembourgeois!", Staatskonten 1940-45, Goldreserven, Jongen vun Tambov, Épurtion, Luxembourg battery, Brigade Piron, Grengewald/Monte Carlo, Colonel Winter, Häerebierg, CTS, Monsieur Julien, Baurencentral, Bommelëer, Messbrauchskandaler an der Kirch, etc, etc,..........
Wir et net besser den Ball flach ze haalen?

H.Horst
12. Oktober 2019 - 16.51

Der "Haer" hat auch noch die viel vertracktere Affaire um das Meesebuerger Schloss auf dem Kerbholz. Er wollte seinen Jagdkumpanen per Ministergenehmigung im durch Naturschutz- u. Landesplanu gsgesetz besonders geschuetzten Scholsspark und Schloss ein Golfresort auf 200 Hektar ermoeglichen. JCJ hat ihn daraufhin aus seinem Dunstkreis sprich Regieru g entfernt. Die Affaire war Wolters Ende als Minister. Die CSV liess jedoch zu, dass der abgehalfterte Innenminister Fraktionschef, Parteipraesident und Buergermeister wurde. Es spricht fuer die Unverschaemtheit Wolters als inquisitorischer Saubermann, als Anklaeger und Richter gleichzeitig aufzutreten. Es ist bezeichnend fuer die quasi-mafioesen Strukturen der CSV, dass ein derart diskreditierter Pate immer noch eine bestimmende Rolle in der Partei spielt. Die CSV bleibt auf absehbare Zeit untragbar als Koalitionspartner. Die versuchte Anbiederung an blau und rot bestaetigt das negative Zustandsbild.

Gerard
12. Oktober 2019 - 16.39

Daat ganzt get dach schon beim klengen Gemengen Arbechter un,deen Machinen oder Camionett fir Privat Zwecker mat heem helt,an wou helt et op,

Jangeli
12. Oktober 2019 - 13.11

Deen Haer do haat dach ëmol ëppes mat
Plättercher um Hut, oder.

Fränz
12. Oktober 2019 - 12.46

Oh weia,ist natürlich CSV

Fränz
12. Oktober 2019 - 12.45

Genau und das ist der Hauptgrund dass die CVS keine solche Untersuchskommision möchte.

GuyT
12. Oktober 2019 - 12.26

Bei allen Parteien sollte man Nachforschungen anstellen im Umfeld von allem was mit baulichen Reklassierungsmaßnahmen betraft und betrifft. Wo steht z.B. das Mamer Dossier von CSV Mann Roth ?

Laird Glenmore
12. Oktober 2019 - 12.16

Man sollte die ganze Affäre Traversini endlich beenden und nicht noch mehr im Dreck herumwühlen, der Mann ist schon genug gestraft und Wolter nebst CSV sollten sich mal schön bedeckt halten damit es nicht zu einem Boomerangeffekt kommt.
Mittlerweile nervt es eine jeden Tag den gleichen Mist zu lesen das ist wie ein Faß ohne Boden und wenn man jetzt die letzten Jahrzehnte kontrollieren will dann frage ich mich allen Ernstes haben unsere Politiker nichts anderes zu tun als Schlamm schlachten zu führen und menschen zu denunzieren, die sollten sich alle schämen sich auf dem Rücken ehemaliger Parteifreunde profilieren zu wollen.
Der einzige der sich in dieser ganzen Affäre korrekt verhalten hat und seine Konsequenzen gezogen hat ist Roberto Traversini und das zeigt wahre Größe.

Astrolix
12. Oktober 2019 - 11.59

Folter Mischi. Berühmt berüchtigt aus seiner Zeit als Minister. Der Mann fürs Grobe. Aber Achtung. Ein Ausschuss der über 40 Jahre Nachforschungen anstellt könnte auch CSV-Peinlichkeiten aufdecken.Oder?