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Chippy Fresh Saladbar aus Steinbrücken: Vom kleinen Foodtruck zur kulinarischen Garten-Oase

Chippy Fresh Saladbar aus Steinbrücken: Vom kleinen Foodtruck zur kulinarischen Garten-Oase

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Seit drei Jahren existiert die Theke von Chippy Fresh, an der eine große Vielfalt an Essen geboten wird. Das Projekt wurde ursprünglich als kleiner Foodtruck zwischen geparkten Firmenwagen gestartet – heute dürfen die Gäste der Steinbrückener Salatbar in einem idyllisch eingerichteten Garten mit überdachter Terrasse Platz nehmen. Von Sandwich bis Apfeltorte ist hier alles selbst gemacht und genau so zubereitet, wie der Kunde es haben will.

Etwas versteckt ist ein großformatiges Plakat mit hellgrüner Aufschrift an einem Garagentor in der rue de Luxembourg angebracht. Wer nicht selbst aus der Ecke stammt, dem wird die kleine Abzweigung vor der A4-Auffahrt in Steinbrücken wohl eher unbekannt sein. Doch die Fahrt zum großen Parkplatz von Peintures Zolpan und Co. lohnt sich, denn wer die Gerichte von Chippy Fresh einmal gekostet hat, der wird sich die Adresse garantiert merken.

Der Weg zur Salatbar führt vorbei an einer XXL-Buddha-Statue durch ein grünes Tor. Direkt am Eingang des Grundstücks schwingt eine selbst gebaute Hollywoodschaukel, weiter hinten warten liebevoll dekorierte Tische bereits auf die ersten Gäste des Tages. Fast wie eine kleine Oase wirkt der Garten mit Teich, in dem ein Food-Trailer sowie zahlreiche Holzmöbel ihren Platz gefunden haben. Neben frisch zubereiteten Salaten, Sandwiches und Wraps lockt hier vor allem der Geruch von selbst gebackenem Kuchen und vor Ort gepressten Smoothies.

Im Urlaub hat es Klick gemacht

Am 1. April 2016 durfte Cynthia Rollinger die Geburtsstunde ihrer kleinen Restauration im Kalender markieren, damals noch als One-Man-Show im kuschlig-engen Trailer. Sie wollte etwas Neues probieren. Etwas, das so ziemlich jeden anspricht. Bei einem Urlaub fand sie dann ganz unerwartet die nötige Inspiration: „Ich habe ein kleines, hölzernes Schiff gesehen, auf dem ein älterer Herr den Leuten im Meer selbst geschnittenes Obst servierte. Er hat aus etwas so Einfachem etwas so Tolles kreiert – da hat es bei mir Klick gemacht“, meint Cynthia.

Mit keinerlei Erfahrung und ziemlich zittrigen Knien wagte sie den Schritt und eröffnete die erste Salatbar des Landes – in einem Container mit insgesamt zwölf Sitzplätzen, der sich auf einem Parkplatz in Steinbrücken befindet. Die anfängliche Skepsis ihrer Bekannten war verständlich, ist der kleine Ort der Gemeinde Monnerich doch eher Kuhdorf als Hipstertreff. Doch das Konzept ging auf und schnell musste die Besitzerin von Chippy Fresh Verstärkung mit ins Boot holen. Auch der Food-Trailer wurde schon nach kurzer Zeit zu klein für die Bedürfnisse des Betriebs und wanderte mit Sack und Pack in den 100 Meter weit entfernten Garten.

Das dazugehörige Einfamilienhaus mit Satteldach und hölzernen Klappläden passt zum Dorfcharakter von Steinbrücken und ist genau das, was Cynthia gesucht hat: „Hier kennt jeder jeden. Wir haben hinten im Trailer eine Pinnwand mit Polaroid-Fotos – und regelmäßig kommen Gäste herein und entdecken auf den Bildern irgendeinen Bekannten.“ Ihren Mitarbeitern gefällt am Dorfleben die lockere Atmosphäre. „Zuvor habe ich siebeneinhalb Jahre lang in einer großen Bäckerei gearbeitet. Dort ist man ständig drinnen und hat keinen Kontakt zu den Kunden. Hier ist das ganz anders“, meint Kevin.

Ein simples Konzept, das gut funktioniert

Als gelernter Patissier ist der 27-Jährige zuständig für die hausgemachten Kuchen und Torten von Chippy Fresh und hilft seiner Schwester Jacky bei der Bedienung der Gäste. Besonders beliebt sind Kevins „Muetekuch“ und sein Banana Bread. „Das sind so die ‹Favorites’“, verrät er. Auch seiner Schwester gefällt die Arbeit im Dreierteam, vor allem mit dem Konzept von Chippy Fresh kann sich Jacky identifizieren: „Wir kommen aus einer Restaurationsfamilie, von daher habe ich mich schon immer für die Arbeit mit Lebensmitteln interessiert. Außerdem ist es mir enorm wichtig, darauf zu achten, was ich esse.“ Auf Qualität pochen tut auch Chefin Cynthia, denn serviert wird bei Chippy Fresh nur, was frisch und „selfmade“ ist. „Wir bekommen all unsere Zutaten vier Mal die Woche geliefert, einiges stammt auch aus unserem Garten, wie etwa Minze oder Mirabellen“, so die 28-Jährige.

Vor allem vielseitig sollen die Gerichte sein. „Bei meinen Restaurantbesuchen mit Freundinnen war immer mindestens jemand dabei, der gerne viel Fleisch isst, sowie eine Vegetarierin oder Veganerin. Mir gefiel der Gedanke, dass jeder sich sein Gericht selbst zusammenstellen kann. Eben genau so, wie man es haben möchte», erklärt die 28-Jährige. Simpel sollte es sein, und irgendwas zwischen fettigem Fast Food und extrem gesundem Essen. «Hier findet jeder das Richtige. Ob Hähnchen-Sandwich mit Mayonnaise oder ein leichtes Müsli mit Chia-Samen.»

Eigentlich wollte Cynthia mit ihrem Food-Container nach Belval zu den Studenten ziehen, doch der Erfolg und die schöne Lage in Steinbrücken haben sie sesshaft gemacht. Chippy Fresh soll übrigens nicht nur junge Leute ansprechen, bei denen Matcha, Açai-Bowls und Co. schon längst auf dem täglichen Speiseplan stehen. Auch die ältere Generation gehört zur Zielgruppe. „Einmal waren wir auf einem Festival in einem Altenheim. Davor war mir etwas bange, denn meine Oma kennt Smoothies beispielsweise gar nicht. Aber die Leute lassen sich gerne überraschen und sind offen für Neues“, sagt Cynthia. Die Klassiker bleiben aber dennoch beliebt – eine gute „Äppeltaart“ geht schließlich immer.

Abwechslungsreiche Ideen

Um ihren Kunden noch mehr Abwechslung zu bieten, lässt sich die Betriebsbesitzerin jedes Jahr neue Konzeptideen einfallen. „Letzten Sommer haben wir zur Fußball-WM eine große Leinwand aufgestellt und selbst gemachte Pizza serviert. Dieses Jahr stehen mehrere Brunches auf dem Programm“, so die 28-Jährige.

Im Winter wird das Menü dann durch Suppen oder Quiches ergänzt. Aber nicht nur in Steinbrücken trifft man die Truppe von Chippy Fresh an, denn mit ihren Kreationen reisen Cynthia, Jacky und Kevin auch zu Festivals und Betriebsfeiern. Besonders gut kommt momentan die Frühstückskarte im Container an. Einen Chippy-Pancake oder das „Overnight Special“ können Frühaufsteher zwischen 7 und 10 Uhr morgens genießen, bis 14 Uhr ruft dann die gewohnte Thekenauswahl zur Selbstkreation. „Man merkt einfach, dass so etwas im Süden des Landes zuvor gefehlt hat“, meint Cynthia. Die Reservierungen für besondere Events bestätigen diese Annahme: Nach knapp drei Tagen sind die 60 Plätze für den Brunch jedes Mal vergeben.

Das Projekt scheint also zu wachsen, Details für die Zukunft will Cynthia allerdings noch nicht verraten. Doch bei der bunten Vielfalt an Obst und Gemüse im Trailer und dem gemütlichen Ambiente außerhalb ist eins sicher: Kuhdorf oder nicht, wo Chippy Fresh seinen Anker wirft, da ist kulinarische Wonne garantiert.