Ein Kommentar von Marco Goetz
Insgesamt fast 80 Millionen Euro soll das Luxemburger Fußball- und Rugby-Stadion voraussichtlich kosten. 18 Millionen teurer als bisher angekündigt und doppelt so teuer als anfangs geplant. Doch ist es wirklich die jetzt genannte Summe, die stört? In Luxemburg sind wir doch an hohe Preise gewöhnt, besonders wenn es um größere Bauprojekte im Speckgürtel der Hauptstadt geht.
Sicher, der Preis lässt aufhorchen. Was aber vor allem irritiert, ist der schludrig anmutende Umgang mit öffentlichen Geldern. Staat und Gemeinde Luxemburg können es sich leisten, Fehler zu machen. Anders als in einem Privathaushalt können diese Fehler fast ebenso problem- wie diskussionslos behoben werden.
Falsche Sitze fürs Stadion bestellt? Kein Problem. Wir kaufen neue. 5G-Funknetz? Daran hat ja nun wirklich keiner denken können bei der Ausschreibung. Also los, her damit. Nachdenklich stimmt auch, dass dem Planungsbüro jetzt vorgeworfen wird, über längere Zeit Fehler gemacht und 10 Millionen Euro in den Sand gesetzt zu haben.
Man tut sich schwer damit, zu glauben, dass das keinem aufgefallen sein soll. Im Bauch des Betrachters regt sich ein Gefühl, das im besten Fall als naive Nachlässigkeit der Bauherren gewertet werden kann. Im schlimmeren Fall drängt sich der Verdacht auf, dass diese Nachlässigkeit System hat.
Wer zu Beginn eines Projekts „Details“ vergisst, um Öffentlichkeit und Entscheidungsträger nicht durch zu hoch scheinende Kosten zu schocken, der schockt sie nachher doppelt.
Wegen der Kosten und wegen Unfähigkeit.
Skandaléis all daat Gemauschels do.
Nie méi sollen ësou Superstaren un Soumissiounen
zugeloss ginn. basta.