Wenn morgen das „High Performance Training and Recovery Center“ (HPTRC) in der Coque eingeweiht wird, werden Sportminister Dan Kersch und COSL-Präsident André Hoffmann sicherlich die Wichtigkeit dieser Struktur für den luxemburgischen Leistungssport unterstreichen. Und das, obwohl es dem luxemburgischen Leistungssport momentan so gut wie selten zuvor geht.
Kugelstoßer Bob Bertemes hat sich bereits für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert und Jenny Warling hat sich im März den Europameistertitel im Karate gesichert. Immer mehr luxemburgische Fußballer wagen den Sprung ins Ausland, während die Radprofis seit nunmehr über einem Jahrzehnt in der Weltspitze mitfahren. Unterdessen kämpfen Schwimmer, Triathleten, Fechter, Bogenschützen und noch einige andere mit mehr oder weniger realistischen Chancen um eine Olympia-Teilnahme. Und das alles ohne HPTRC.
Dennoch wird das Zentrum dringend benötigt. Die Regierung betont immer wieder, dass sie den Leistungssport fördere. Wenn man dann eine möglichst breite Basis an Hochleistungssportlern hervorbringen will, muss man ihnen die nötigen Rahmenbedingungen bereitstellen. Durch die Gründung des „Luxembourg Institute for High Performance in Sports“ (LIHPS) und dem HPTRC, das ein wichtiger Bestandteil des LIHPS ist, hat man in dieser Hinsicht einen großen Sprung gemacht. Wobei das LIHPS und das HPTRC zwar recht revolutionär wirken, das aber nur, weil Luxemburg im Bereich der Sportförderung um Jahre hinterherhinkt. Olympiastützpunkte oder andere Förderstrukturen gibt es in den meisten Ländern bereits seit Jahrzehnten.
Somit war die Entscheidung für eine Profikarriere für einen luxemburgischen Sportler oftmals gleichbedeutend mit einem Umzug ins Ausland. Eine weitere unnötige Hürde auf dem Weg zum Hochleistungssportler, die nun langsam, aber sicher abgebaut werden soll. Das LIHPS samt HPTRC sind für den luxemburgischen Sport ein Quantensprung, doch verringern sie lediglich den über die Jahre gewachsenen Abstand zum Ausland. Der könnte in den kommenden Jahren noch kleiner werden; wenn erst einmal die Sportfabrik in Differdingen steht, werden die Bereiche Diagnostik und Bio-Mechanik ausgebaut.
Es tut sich so einiges in Sachen Sportförderung, doch die größte Herausforderung steht noch bevor. Wenn die Strukturen, die zum internationalen Standard gehören, erst mal nachgerüstet haben, gilt es, den Anschluss nicht mehr zu verlieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür braucht es Visionen. Angefangen beim Jugend- und Schulsport, wo nicht nur die Grundlagen der motorischen Fähigkeiten gelegt werden, sondern auch die Basis geschaffen wird, um später Leistungssportler hervorzubringen.
Die feierliche Einweihung des „High Performance Training and Recovery Center“ am morgigen Mittwoch in der Coque sollte erst der Anfang sein, auch wenn es dem Hochleistungssport in Luxemburg momentan recht gut geht.
Dem Luxemburger Sport geht es nicht gut, sonst wäre nicht eine 55jährige Tischtennisspielerin die erfolgreichste Athletin des Landes.
Vor der Dame habe ich allerdings schon lange höchsten Respekt.
Dem 'Luxemburger Sport' tut es nicht unbedingt gut, wenn das Geld der Sportler und des Steuerzahlers verbraten wird um einen oder mehrere Profis bei ihrer Berufsausbildung zu unterstützen.
Sie und ich haben das auch selber finanzieren müssen.
Der angebliche 'Imagegewinn' ist hoffnungslos überbewertet für die riesigen Kosten die das verursacht.
Manchmal wird der Nationaltrainer als Gratis-Masseur oder Sparringspartner von einem oder 2 Sportler betrachtet.
Besser wäre es, ausschliesslich in die Jugend zu investieren.
Nein ich denke nicht dass es dem Sport in Luxemburg gut geht.
Es ist eher so, dass es dem Sport in Sachen Sportförderung gut geht.
Die Resultate haben sich aber nicht in dem gleichen Verhältnis verbessert.
Es wäre mal interessant die Sportförderung genauer zu analysieren und z.B. einen internationalen Vergleich anzustellen.
Dann würde man erkennen dass Luxemburg verhältnismässig zu anderen Ländern unglaublich viel Steuergelder in dern Sport steckt, ohne dass jedoch im Gegenzug die Proffessionalität der Arbeit steigt.
Allein im Sportministerium das für die Sportförderung zuständig ist, gibt es doch nicht einen einzigen Mitarbeiter der ausreichend Kompetenzen hat, von Studien in Sportwissenschaft oder Sportmanagement gar nicht zu reden. Amateurhaftes Arbeiten und Vetternwirtschaft ist dort Standart anstatt Professionnelles Arbeiten.
Herr Schleimer, Sie sollten mal in der Richtung einen Artikel recherchieren und schreiben, dann würden Sie sicher ihre Meinung ändern und sagen: Dem Sport in Luxemburg geht es gar nicht gut.
Mag sein, dass es dem Luxemburger Sport gut geht, nur die Resultate könnten besser sein. An ihren Erfolgen sollt ihr sie erkennen. Die Spiele der kleinen Ländern sollten nicht als Massstab dienen.