An Christi Himmelfahrt versammeln sich in Wiltz jährlich Zehntausende Menschen, um an der Wallfahrt zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Fatima teilzunehmen. Bei diesem Ereignis wird eine Statue der Heiligen Muttergottes von der Dekanatskirche in Niederwiltz bis zum Marienmonument „op Baessent“ an der Nörtringerstraße getragen, wo der Erzbischof von Luxemburg und der Bischof von Coimbra eine Messe halten.
Von Steve Peffer
Der Sage nach ist die Pilgerfahrt auf mehrmalige Erscheinungen der Muttergottes, die sich drei Hirtenkindern 1917 im portugiesischen Dorf Fatima offenbart haben sollte, zurückzuführen. In Luxemburg hat die Veranstaltung ihren Ursprung darin, dass Angehörige der Wiltzer Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Hügel „op Baessent“ der heiligen Muttergottes 1951 zum Dank für ihr Überleben ein Denkmal errichteten. 1968 fand die erste offizielle Pilgerfahrt dorthin statt. Heute gehört sie zu den größten religiösen Festlichkeiten des Landes und hat vor allem für die portugiesische Gemeinschaft eine besondere Bedeutung. Um den Umzug zu verfolgen oder selbst daran teilzunehmen, versammeln sich Gläubige und Schaulustige aus allen Ecken des Landes in der Ardennenstadt.
Campen offiziell nicht verboten
Am Vortag der Wallfahrt lassen sich traditionsgemäß zahlreiche Pilger in den Wiesen entlang der Straße im Heiderscheidergrund mit ihren Zelten nieder. Im Internet meldeten diverse Medien, dass es verboten sei, dort zu campen. Daran schien sich keiner zu stören, denn wie üblich waren entlang der N15 hunderte Zelte vorzufinden und deren Bewohner feierten ausgelassen und lautstark bis spät in die Nacht vor ihren Lagerfeuern.
Von Ordnungshütern fehlte jede Spur. Auf Nachfrage bei der Polizei hin meint diese, es bestehe tatsächlich kein Camping-Verbot. Bei den Meldungen im Netz handele es sich lediglich um eine Präventivmaßnahme, die verhindern sollte, dass die Feierlichkeiten ausarten.
„Ich fände es eine Unverschämtheit, wenn man uns diese Tradition rauben würde. Dass wir uns für einen Abend im Jahr hier niederlassen, schadet schließlich niemandem“, so eine Portugiesin, die eigenen Angaben nach seit 30 Jahren an dem Volksfest der Fatima teilnimmt. „Anstelle eines Verbots könnte man von mir aus ein kleines Pachtgeld erheben. Das wäre eine sinnvollere Maßnahme“, fügt die Tochter hinzu. Dem fröhlichen und zugleich friedlichen Treiben auf den Wiesen nach zu urteilen wird dieser Brauch auch sobald kein Ende finden.
Unsere portugiesischen Mitbürger feiern wenigstens noch Wallfahrt und Volksfest, wozu wir längst nicht mehr imstande sind!
Bom Dia! Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Entendido?
Der religiöse Hintergrund ist nur ein Vorwand für ein Volksfest portugiesischer Einwanderer. Dann soll man ehrlich sein und sagen, dass dieser Brauch nichts mehr mit dem ursprünglichen religiösen Hintergrund zu tun hat. Wie bei jedem Fest müssen Gesetze eigehalten weden und der Unrat muss beseitigt werden.