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Das CSV-Monopol ist gebrochen: Die Uni Luxemburg analysiert das Wahlergebnis 2018

Das CSV-Monopol ist gebrochen: Die Uni Luxemburg analysiert das Wahlergebnis 2018

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Wer Grün wählt, nagt nicht am Hungertuch. Zu dieser Erkenntnis gelangt die Uni Luxemburg. Der Hintergrund: Die Chamber hat den ersten Teil der Studie über das Abstimmungsverhalten bei den Wahlen 2018 erhalten. «déi gréng» haben die besten Werte in wohlhabenderen Gegenden. Politologe Philippe Poirier meinte diese Woche gegenüber Radio 100,7, grüne Wähler seien Besserverdiener und in den Genuss hoher Bildung gekommen. Also alles nur Großstädter, die mit Jutesack zum Bioladen wandern, in der Altbauwohnung Fairtrade-Kaffee trinken und im Sommer das schlechte Gewissen zu Hause lassen, wenn der Flieger abhebt?

Schwer zu sagen. Laut Poirier erlaubt der erste Teil der quantitativen Studie keine ernst zu nehmende Vertiefung der soziodemografischen Aspekte und deswegen keine Antwort auf diese klischeehafte Darstellung. Anders ausgedrückt: Grobe Orientierungspunkte wie Wählerwanderung und Alter können bei der Analyse helfen – nicht mehr, nicht weniger. Deutlich ist zumindest, dass sich 40 Prozent der Wähler erst in der letzten Woche entschieden haben. Bei der vorherigen Wahl lag der Wert ähnlich hoch, bei 41 Prozent.

Der kleine, aber feine Unterschied: 2014 wählten die «Nicht-Entschlossenen» im letzten Moment die Grünen oder die CSV. 2018 ergibt sich hingegen ein anderes Bild: Laut Poirier erhielten zwar erneut die Grünen, aber nicht mehr die CSV, sondern die DP und die Piraten die Stimmen der «Spätentscheider». All dies deute darauf hin, dass die CSV im Endspurt den Kürzeren gezogen habe. Die Studie bestätigt damit die Einschätzung des ehemaligen Parteipräsidenten Marc Spautz. Er kritisiert in seiner Wahlanalyse das «falsche Sicherheitsgefühl» seiner Partei. Viele hätten den Eindruck gehabt, die Wahl sei bereits entschieden. Es habe sich am Ende alles zu sehr um die Frage gedreht, mit wem die CSV eine Koalition eingeht. Das Resultat ist bekannt: Die Umfragen lagen falsch, die Regierung Bettel 2 ist Realität.

Ein weiterer interessanter Aspekt: Poirier unterstreicht, dass die CSV ihre Stammwählerschaft mobilisieren konnte und diese ihr auch treu blieb. Allerdings konnten die Konservativen weder bei den jungen Erstwählern noch bei Neuwählern, die während der letzten Legislaturperiode die Staatsbürgerschaft erhielten, punkten. Besonders pikant: Ein Teil der Wählerschaft sei zur ADR und zu den Piraten abgewandert. Spautz liegt mit seiner Analyse nicht daneben, da er auch die Haltung der CSV gegenüber der ADR kritisiert: «D’Exklusioun géint d’ADR auszespriechen, och wa mir eis all eens waren, net mat der ADR ze koaléieren, hätte mir misste besser analyséieren.»

Die Studie bestätigt somit eine Vielzahl von Vermutungen. Die Kampagne mit dem «Plan» hat viele Jungwähler kalt gelassen. Luxemburg durchläuft mit Blick auf die wahlberechtigte Bevölkerung einen tiefgreifenden Wandel, ein Drittel von ihr gehört keiner Religion an. Protestwähler orientieren sich an der ADR sowie den Piraten. Und spätestens seit der luxemburgischen «Fridays for Future»-Aktion ist vor allem eins nicht mehr von der Hand zu weisen: Grün ist in, das CSV-Monopol gebrochen.

GuyT
13. April 2019 - 15.39

Die Grünen sind die neuen Populisten: sie versprechen einfache Lösungen für komplexe Probleme. Es reicht nicht Lösungsideen mit Schlagworten in die Diskussion zu werfen und dann das Ganze nicht mit nüchternen Rechnungen durchzukalkulieren. Zur Ueberbrückung der der "Dunkelflauten" brauchte man in Deutschland zusätzlich zu den jetzt bestehenden 35 Speichkraftwerken (Typ Vianden) weitere 6'000 um den Wind und Sonneflauten lückenlos zu überbrücken. Und das ohne die zusätzlichen Strombedarf der erzwungenen E-Autokonversion. Der Artikel deutet es schon richtig an(Jutesack/Bioladen/ schicke zentralgelegene Altbauwohnung/E-bike/ Fairtrade-Kaffee/Fernreise : Grüne sind besserverdienenende Weltverbesserer in einer Wohlfühlblase fernab der Realität:

H.Horst
31. März 2019 - 15.20

"...Tanktourismus teurer würde als er einbringt"
Kurzfristige betriebswirtschaftliche Gewinne aus der Fiskalnische Tanktourismus werden zum größten Teil, d.h. vom Erzeuger, Transporteur, Veredler (Raffinerie), Endverkäufer....abgeschöpft. Der Staat nimmt sich auch seinen Teil. Mittel- und langfristig entstehen jedoch Kosten im Bereich Umwelt die momentan noch nicht "eingepreist" sind und in der Zukunft jedoch der Allgemeinheit zur Last fallen. Kurzfristige Gewinne werden größtenteils privatisiert wohingegen langfristige Folgeschäden sozialisiert werden.

KTG
30. März 2019 - 18.18

"Gretchen Turnschuh" nennt die Grünen "Diktatoren" und hat mit einer Erkenntnis, die eigentlich nicht so über Nacht kommt, dennoch die Grünen angeblich gewählt. Bitte nicht mehr das Internet öffnen und unglaubwürdige Kommentare dort absondern.

Zahlen
30. März 2019 - 14.19

It's dead, Jim!

Jacques Zeyen
30. März 2019 - 9.40

Zum Tanktourismus: Man braucht nur einige Cts unter der Norm zu bleiben,dazu noch billige Luxus-und Genußmittel ( Alk,Kaffe etc.) und der Rubel rollt. Und das seit der deutschen Einsamkeit und der exorbitanten Mehrwertsteuer in Belgien und Frankreich. Allein in Wasserbillig haben wir 18 Großtankstellen,da könnte man sich schon Gedanken zu einer Überdachung des gesamten Areals machen.Und dann hören wir,dass Tanktourismus teurer würde als er einbringt!? Wer das auf Anhieb versteht sollte in die Politik gehen.

Dingo
29. März 2019 - 21.09

Dann dürfen Grüne auch keine öffentliche Politik mehr machen, denn bei diesen sind verschiedene Themen mittlerweile auch zur Religion ausgeartet.

Zahlen
29. März 2019 - 18.29

Aber wenigstens sind die Kinder nicht getauft und die Eltern sind aus der Kirche ausgetreten.

Gretchen Turnschuh
29. März 2019 - 16.16

Ehrliche Antwort an Jemp: ich hab grüne Gewähl, besitzte einen Sportwagen, einen Oldtimer und einen Euro 5 Diesel Touring der dieses Jahr hätte sollen abgelöst werden, aber jetzt in der Familie bleibt. Grün werde ich nicht nie wieder wählen, das war ein Fehler. Diese kleine Diktatoren, was glauben sie was passiert wenn die einmal das sagen haben. Dann bleiben wir schön zuhause und essen Tofu und Möhren, aber nicht vom Grill wegen Feinstaub

DanV
29. März 2019 - 12.56

Scheint, als ob Luxemburger Wähler trotz allem eine Ideologie brauchen. Die katholische ist überholt, also wird sie durch die ökologische ersetzt.

Die Grünen werden uns noch teuer zu stehen kommen, denn ihre Hauptwerkzeuge zu mehr Umweltbewußtsein sind nicht Verbesserung, sondern Verteuerung und/oder Verbot. Klar ist die Wählerschaft aus wohlhabenderen Kreisen, denn ärmere können sie sich nicht leisten.

Beim Thema Tanktourismus kommt noch eine scheinheilige Komponente dazu: verteuern wir Benzin und Diesel, dann stehen wir als Land besser da. Der Verbrauch verringert sich nicht, er wird nur in andere Länder verschoben. Das ist kein Umweltschutz, das ist sehr teures Nation Branding.

Cornichon
29. März 2019 - 12.49

Tesla, E-Bike, Naturata, Waldorfschule, Passivhaus und Abenteur-Reisen, also schon Besserverdiener.

Jemp
29. März 2019 - 9.45

Es wäre vielleicht interessant gewesen, die Grünwähler zu fragen, wieviele und welche Autos sie fahren. Und von vielen älteren Stammwählern der CSV weiß ich, dass sie die CSV diesmal nicht gewählt haben, weil diese das Gespenst von Rentenmanipulation losgelassen hatte.

Jacques Zeyen
29. März 2019 - 9.03

Und noch einmal die Empfehlung an die Leute der CSV. Namen ändern und anständiges Programm. Religionen dürfen keine Politik "mehr" machen. Christ(oder sonst was) sein sollte sich daheim abspielen.Hier draußen sind wir einfach nur Menschen und die können durchaus auch Gutes tun.