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Gute Vorsätze

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Der 2. Januar ist meistens der Tag der Wahrheit für alle, die für das neue Jahr gute Vorsätze gefasst haben. Nachdem an Silvester noch einmal richtig gefeiert wurde und man am Neujahrstag vor allem mit dem eigenen Kater beschäftigt war, gibt es ab heute keine Ausrede mehr. Wer seine Vorsätze bereits am 2. Januar über Bord wirft, dem fehlt es entweder an Willensstärke oder aber er ist selbst nicht wirklich von seinem Vorhaben überzeugt. Das ist aber nur ein Grund, wieso gute Vorsätze oftmals frühzeitig scheitern.

Neujahrsvorsätze haben ja sehr oft mit einer gesünderen Lebensweise zu tun. Bessere Ernährung und mehr Sport treiben zählen zu den Evergreens. Beide setzen eine gewisse Eigendisziplin voraus, doch vor allem beim Sporttreiben könnte die öffentliche Unterstützung besser sein. Hätte der Breitensport in Luxemburg eine größere Lobby, würde es mit den guten Vorsätzen wohl auch besser klappen. Dabei ist das größte Problem noch nicht einmal das Angebot, sondern vielmehr der Bekanntheitsgrad der einzelnen Möglichkeiten. Sport ist in Luxemburg meistens Synonym für Leistungssport, ob auf hohem oder weniger hohem Niveau.

Zwar ist die Förderung des Hochleistungssports durchaus von Bedeutung, immerhin ist er die Lokomotive für die gesamte Sportbewegung, doch sind es vor allem Schul-, Breiten- und Gesundheitssport, die für eine Gesellschaft wichtig sind. Sport stärkt nicht nur den sozialen Zusammenhalt und vermittelt wichtige Werte, er ist auch eine der effizientesten Präventionsmaßnahmen im Gesundheitsbereich.

In einer Zeit, in der Zivilisationskrankheiten Hochkonjunktur haben, müsste die Gesundheitspolitik eigentlich weitaus stärker auf sportliche Betätigung setzen, als das momentan der Fall ist. Sport ist nämlich nicht nur effizient, sondern auch äußerst preisgünstig. Einziger Nachteil: Der Zeitaufwand und die Anstrengung sind größer als beim Medikamente-Schlucken. Darum ist die Politik gefordert, denn ohne massive Sensibilisierungskampagnen wird sich der Sport in der Gesundheitspolitik nie durchsetzen können. Ähnlich sieht es bei den verschiedenen Gesundheitssportgruppen aus. Ob Menschen mit Herzproblemen, Diabetiker oder Krebs- und ParkinsonPatienten, für alle gibt es ein sportliches Angebot in Luxemburg. Allerdings nehmen noch lange nicht alle Patienten das Angebot auch in Anspruch. Wohl auch, weil es immer noch Ärzte gibt, die eher ein Rezept ausstellen, als ihre Patienten in eine Sportgruppe zu schicken.

Im Breiten- und Gesundheitssport schlummert ein enormes Potenzial, das bisweilen noch lange nicht ausgeschöpft wurde. Doch auch die Regierung hat für das neue Jahr gute Vorsätze gefasst. Laut Koalitionsabkommen soll der Sport nämlich in seiner ganzen Bandbreite gefördert werden. Ob die Regierung diesmal über die nötige Selbstdisziplin verfügt, ihre Vorhaben auch konsequent umzusetzen?