Diskret sind sie allemal, die Politiker, die zurzeit im Außenministerium an einem Vertrag stricken, der den politischen Handlungsraum für die kommenden fünf Jahre definieren soll. Diese Diskretion hat sich aus Sicht der bisherigen und auch künftigen Koalitionäre (an ein Scheitern einer Neuauflage von Blau-Rot-Grün glaubt mittlerweile wohl selbst die CSV nicht mehr) bewährt.
Eine Ausnahme machte ausgerechnet eine Personalie: Der Posten des EU-Kommissars, lange schon ein Wunschjob vom Arbeitsminister der Noch-Regierung, Nicolas Schmit, scheint für ihn in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Machte noch zu Beginn der Verhandlungen das Gerücht die Runde, Claude Turmes (noch bis vor kurzem als EU-Abgeordneter an das dortige Parkett gewöhnt) sei an der Brüsseler Aufgabe interessiert und keineswegs chancenlos, fokussierte die Gerüchteküche vergangene Woche zwei LSAP-Politiker. Spitzenkandidat Etienne Schneider und Nicolas Schmit wollten sich beide in die Kommission einbringen, hieß es.
Schneider dementierte inzwischen; hätte er es denn wirklich angestrebt, hat Schmit ihm wohl recht clever das Wasser abgegraben und Tatsachen geschaffen, indem er eine USA-Reise des umtriebigen Vizepremiers und Wirtschaftsministers nutzte, um seine Ansprüche (indirekt) anzumelden.
Der Rest ist Makulatur: Erst zierte Schmit sich, auf die Gerüchte zu reagieren, dann, einen Tag nachdem er jeden Kommentar zu der Chose noch abgelehnt hatte, erklärte er (am Donnerstag) auf RTL, auch als Arbeitsminister habe er sich immer für ein soziales Europa eingesetzt; dies sei eine Herzensaufgabe, für die er sich gerne einsetzen würde, zumal sich Europa in einer prekären Lage befinde; er wolle gerne Kommissar werden und auf jeden Fall nicht Mitglied einer nächsten Regierung sein. So redet keiner, der sich die Butter noch vom Brot nehmen lassen will, und der Wechsel scheint somit LSAP- und koalitionsintern bereits abgemachte Sache zu sein. Über dieses Zwischenspektakel hinaus ist – wie oben erwähnt – nur wenig über den Stand der Verhandlungen zu erfahren, außer dem, was demonstrativ von den Verhandlungsdelegationen zur Schau getragen wird: demonstrativ gute Laune, die auf die immer wieder betonte gute und konstruktive Stimmung hinweisen soll.
Vor den Weihnachtsferien soll ein Resultat der Koalitionsgespräche vorliegen, betonte Staatsminister Xavier Bettel. So viel Geduld haben zahlreiche Vertreter der nationalen Presselandschaft nicht aufbringen wollen und die Schattenregierungen multiplizieren sich.
Mangels berichtbarer Inhalte des Koalitionsabkommens (siehe oben) wurden diese oder jene Politiker, teils auch nach von einigen bewusst und (eigen-)interessengesteuert verbreiteten Zusammensetzungen von Blau-Rot-Grün, schon mal publizistisch aus der nächsten Regierung verbannt, andere zum Minister befördert.
Anhand der individuellen Wahlresultate und mit etwas Vorwissen über die drei Parteien, ausgerüstet mit der einen oder anderen «todsicheren Information», könnte auch an dieser Stelle eine mögliche Regierung mit womöglich recht geringer Fehlerquote personell beschrieben werden.
Doch solch vorweihnachtliches Gebäck (siehe Titel) wollen wir nicht präsentieren und stattdessen auf verifizierbare Tatsachen warten.
Nee Här Schneider, dir braucht net a Spekulatius ze verfaahlen, daat hellt iech an ons d'LSAP schons ganz alleng oof. Dee läschten dee sech och gudd als Minister geseit fir de renouveau an der Regierung ... pardon an der Partei virunzebreengen waar dann och den Angels Marc deen sech och gudd an der Regierung ... ööh pardon, am Deengscht vun der Partei geseit.
Hoffe, dass über die Sache gesprochen wird und nicht nur über Pöstchen. Wenn man sich das Bild anschaut scheinen alle sich liebzuhaben. Posten verteilt? Einer ist aber nicht richtig am Platz oder hat er bereits die Partei gewechselt oder irr ich mich?
Dem Foto nach zu urteilen, scheint die Stimmung ja bestens. Friede. Freude, Eierkuchen. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Eine fröhliche Runde. Alles in Butter. Was soll denn da noch schief gehen? Wenn es da bloss dieses Sprichwort nicht gäbe das besagt, dass wer am letzten lacht, am besten lacht. Aber die Vorfreude ist doch die schönste Freude. Also gönnen wir den Koalitionären den Spass an der Freude. Der Ernst des Regierens wird sie bald einholen.