Es war eines der beherrschenden Themen der letzten Jahre und es wird uns wohl noch einige Zeit begleiten. Die Rede ist vom Wachstum. Nachhaltiges, ökologisch und gesellschaftlich vertretbares, qualitatives Wachstum und kontrolliertes Wachstum.
Von Jean-Claude Thümmel, ehemaliger Präsident des FNCTTFEL-Landesverbandes
Es gibt viele Herangehensweisen an dieses komplexe und zugleich delikate Thema. Das hat im nationalen Wahlkampf wohl jeder zu spüren bekommen. Im Zusammenhang mit Wachstum stellen sich direkt drei Fragen. Erstens, wie viel Wachstum braucht es, um unsere Lebensgrundlage nicht vollends kaputt zu machen? Zweitens, was ist qualitatives und/oder nachhaltiges Wachstum? Und drittens, welche Rolle genau spielt Wachstum in unserer Gesellschaft? Oder andersrum, braucht das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, auch Kapitalismus genannt, Wachstum oder braucht Wachstum Kapitalismus? Man merkt, es geht auch um die ideologische Seite des Themas Wachstum. In diversen Rundtischgesprächen wurde das Thema während des Wahlkampfes bemüht.
Im Prinzip gut erdacht Jean Claude,bravo. Die Frage lautet: "Kriegen wir eine gerechte Umverteilung der Wirtschaftsleistungen auf die gesamte Bevölkerung hin oder nicht? Kriegen wir die Bevölkerungsexplosion in den Griff oder nicht? Können wir die Ressourcen von Gaia ( Erde ) ,damit ist nicht Kohle ,Gas oder Erdöl gemeint(die sind bald erschöpft), sondern Luft,Wasser,Erde und alternative Energien so nutzen,dass wir es noch einige Zeit auf unserem Planeten schaffen,oder nicht? Utopien wie Auswanderung zum Mars usw. können wir uns schenken,das wird nicht klappen, kostet aber Unmengen an Geld und Ressourcen. Sollen wir wirklich Kometen anbohren und wissen nicht ob wir morgen noch Strom in der Leitung haben? Unsere Politiker machen sich Gedanken um eine Europäische Armee und wir haben Millionen Menschen ohne Arbeit, ankommende Migranten nicht mitgezählt. Ich denke wir haben ein anderes Problem als Wachstum.Denn Wachstum heißt doch nichts anderes als immer mehr,immer weiter,immer höher.Das geht rein rechnerisch nicht auf.Da ist einmal Ende. Wenn Wachstum zu 80% in den Taschen von 3% der Bevölkerung verschwindet,schon zweimal nicht. Michael Schmidt-Salomon spricht von Religiotie,Ökonomidiotie oder Politiotie. Oder Schumpeter : " Das Kapital hat die schöpferische Kraft der Zerstörung." Sieht schlecht aus.