Recep Tayyip Erdogan, seines Zeichens Staatschef der Türkei, forderte gestern vor dem türkischen Parlament die bedingungslose Kooperation Saudi-Arabiens bei der Aufklärung des Mordes an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi.
Was einmal mehr beweist, dass er ein glühender Anhänger und Verteidiger der Pressefreiheit ist. Hunderten von Journalisten hat sein Regime nämlich im Laufe der vergangenen Jahren freie Kost und Logis auf Staatskosten verschafft.
Im Gefängnis.
Sicher, Journalisten dürfen in der Türkei nach Belieben Kritik an Erdogan und seiner Herrschaft üben. Das Regime sorgt jedoch zuverlässig dafür, dass sie es ihm büßen.
Nun fiele es aber Erdogan vermutlich nie ein, Pressemenschen bei lebendigem Leibe zerstückeln zu lassen. So was tun wirklich nur wüste Beduinen aus der ebensolchen Einöde des Rub al-Chali. Dennoch bietet des Sultans gestriger Auftritt eine hervorragende Gelegenheit, daran zu erinnern, dass in der Türkei die Pressefreiheit systematisch mit Füßen getreten wird und kritischen Journalisten zu jedem Moment willkürliche Inhaftierung durch eine willfährige Justiz droht.
Dies meist, indem man ihnen Komplizenschaft mit kurdischen Separatisten oder den gülenistischen Putschisten anzuhängen versucht. Der Abschlachtung Khashoggis durch die Henkersknechte des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (MBS) kommt natürlich eine ganz andere Qualität zu als das „bloße“ Wegsperren von Journalisten durch Erdogans Erfüllungsgehilfen. Der Mord an Khashoggi ist ein Akt der Barbarei, angeordnet von einem barbarischen Regime.
Wohl war MBS seit einiger Zeit ausgesprochen darum bemüht, der Welt den Eindruck zu vermitteln, dass er seinem zutiefst rückständigen Land endlich den Aufbruch in die Moderne erlauben würde. Dies z.B. indem er – unerhört! – Frauen das Autofahren und Pärchen das Händchenhalten zu gestatten geruhte.
Doch der Khashoggi-Mord hat bewiesen, dass in Saudi-Arabien hinter der liberalen Fassade noch immer finsterster Despotismus und Obskurantismus herrschen. Man braucht in diesem Zusammenhang nur daran zu erinnern, dass man im Reich der al-Sauds selbst heute noch wegen Hexerei (!) hingerichtet werden kann, ebenso wie für die Leugnung der Existenz Gottes oder aber … die Verteidigung der Menschenrechte. Wobei die saudischen Henker als Hinrichtungsmethode neben der Enthauptung per Säbel noch die Kreuzigung im Repertoire haben. Im Jahr 2018!
Aber was soll’s, die Saudis sind gute Freunde von Europäern und Amerikanern: Sie sind immer noch ein wichtiger Öllieferant. Vor allem aber mästen sie die globale Waffenindustrie mit nicht enden wollenden Milliardenaufträgen. Denn die jemenitische Zivilbevölkerung wollen sie nicht mittelalterlich mit dem Krummsäbel plattmachen, da benutzen sie dann doch lieber das Modernste, was westliche Wehrtechnik so hergibt.
Und deshalb wird Khashoggi in ein paar Monaten wohl vergessen sein.
Geschäft ist nun mal Geschäft.
Leider fehlt in der Beschreibung ein wichtiger Punkt: Khashoggi ist zwar auch Journalist aber vor allem ist er Anhänger der umstrittenen muslimischer Brüderschaft. Es geht hier also nicht unbedingt um Pressefreiheit sondern um einen Konfrikt der konservativen ararbischen Autofraten und der mächtigsten Organisation dees militanten Islams eben jener Muslimbrüder.
Alles Öl oder was?
Wenn die Saudis den Westen nicht gehabt hätten,würden sie heute noch Datteln pflücken.
Die Aufzählung fast perfekt, bis auf die "vergessene" Kettensäge für die Knochen.
was bewirkt eigentlich diese barbarische aktion?und warum gerade jetzt?vor kurzem hat trump zum besten gegeben dass die saudische koenigsfamilie ohne us unterstuetzung keine 2 wochen ueberleben wird.es sei erinnert an das haendchenhalten und kuesschen der vorherigen us praesidenten.wenn man weiss dass ehre alles fuer viele araber bedeutet,man denke nur an die familienehre, dann wird manches klar.khashoggi lebte in den usa und schrieb fuer us medien.das war ziemlich sicher eine racheaktion der saudis und ein tritt in den hintern fuer trump.denn jetzt muessen trump und der ganze westen ihr wahres gesicht zeigen.sanktionen gegen russland ohne beweise fuer irgendwelche anschuldigungen gehen schnell von hand.man wird sehen was jetzt im falle der saudis geschieht.ganz schnell wird der vorwurf der doppelmoral erhoben werden!
Wie hat Herr Würth behauptet: " Die Wirschaft kennt keine Moral " ? Der Westen ist auf das flüssige Gold der Saudis angewiesen und gleichzeitig sind die Ölfürsten zuverlässige Kunden im Waffengeschäft. Jetzt tut man empört und bald redet keiner mehr von Kashoggi. Der türkische Despot hat allen Grund mit dem Finger auf MBS zu zeigen, dabei zeigen nämlich drei blutbefleckte Finger auf ihn selbst. Was ist das doch eine verlogene Welt in der sich alles nur um Geld und Macht dreht!
Die Einstellung der Saudi- Herrscher ist genau die welche vor 500 Jahren die Raubritter und Inquisitoren hierzulande praktizierten. Unterdrückung, Terror usw im Namen eines Gottes und sich selber bereichern bis zum geht nicht mehr.
Das sagt uns ja auch "The Donald" vom Potomac. Klima und Menschenrechte sind Shit. Geld und Arbeitsplätze sind alles.