Headlines

Überlebenskampf – Vor den Wahlen, in der Hitze des Gefechts

Überlebenskampf – Vor den Wahlen, in der Hitze des Gefechts

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Noch zwei Wochen trennen Luxemburg von den Parlamentswahlen, die vor allem über eine Frage entscheiden werden: Wird die CSV wieder Regierungspartei?

Was noch vor wenigen Monaten aufgrund mehrerer demoskopischer Momentaufnahmen als quasi abgemacht galt, scheint zurzeit alles andere als sicher: Der von manchen prognostizierte Erdrutschsieg des Teams um Claude Wiseler hat sich mittlerweile in christlich-sozialen Kreisen – so ist hinter vorgehaltener Hand zu hören – in eine Zitterpartie verwandelt.

Das Horrorszenario für die Partei, die mit großer Mühe den Deckel auf die internen Flügelkämpfe(r) halten konnte und sich eher aus der Not heraus denn aus Überzeugung hinter den Juncker-Nachfolger als Spitzenkandidaten stellte, sind weitere fünf Jahre Opposition.

Die erfolgsgewohnte Partei, die mit einer kurzen Unterbrechung (1974-1979) bis 2013 so tun konnte, als sei sie die Verkörperung der nationalen Politik und als würde das Land ohne sie unweigerlich ins Chaos, ins wirtschaftliche sowieso und zudem wohl auch noch ins gesellschaftliche, stürzen, hat ein Problem.

Eine richtig alternative Politik zu dem, was LSAP, DP und Grüne in den vergangenen fünf Jahren in seltener, aber immerhin funktionierender Dreisamkeit boten, hat die CSV nicht anzubieten. Vieles nickten die Rechten während der letzten Jahre ab; auffallend wenige eigene Gesetzesvorschläge kamen aus ihren Reihen. Das Wahlprogramm ist in vielen Punkten (bewusst) schwammig bis unklar gehalten.

Sie will offensichtlich nicht anecken, verlässt sich auf ihr vermeintlich staatstragendes Image. Ob das reichen wird, ist allerdings selbst bei eingefleischten Parteigängern nicht mehr unumstritten, zumal die Kandidaten im Vergleich zu vorherigen nationalen Urnengängen eher schwach wirken, was beim panaschierfreudigen Wählervolk ein Nachteil ist (Juncker, Frieden, Meyers und andere Zugpferde können kaum von Viviane Reding aufgewogen werden).

Derweil steigt die Zuversicht bei den Noch-Regierungsparteien, die den Bonus der Macht versuchen zu nutzen, wie es Regierungen vor Wahlen eben so tun: mit unzähligen Einweihungen von neuen Einrichtungen, mit versprechenden Pressekonferenzen und positivem Bilanzieren (Rekordhalter in dieser Disziplin ist zurzeit übrigens der grüne Minister François Bausch, der es auf gefühlte drei Pressetermine pro Tag bringt).

Erste interne Kritik am beschriebenen strategischen Kurs der CSV zeugt derweil von der zunehmenden Nervosität in der Partei, von der niemand und am wenigsten sie selbst weiß, wie sie eine zweite Oppositionsperiode überstehen würde; zumal die Erosion der Volksparteien in ganz Europa einige Jahre nach der Sozialdemokratie nun auch die christdemokratischen Parteien erreicht.

Es wäre wohl etwas übertrieben, zu behaupten, dies sei die Parlamentswahl der letzten Chance für die Luxemburger Christdemokratie: Für die CSV «as we know it» ist die Behauptung allerdings wohl wahr.

SamB
1. Oktober 2018 - 13.32

Die CSV macht jetzt als wäre sie nie in der Verantwortung gewesen. Fast 40 Jahre hatte sie Zeit das umzusetzen was sie jetzt fordert,
nichts ist passiert. Warum soll man der CSV jetzt glauben ? Fast 40 Jahre wurde Z.B.nichts an der Verkürzung der Arbeitszeit unternommen, als nahezu einziges Land Europas. Das einzige was diese Partei will ist zurück an die Macht , mit allen Mitteln. Wer diese Partei wählt will zurück ins Mittelalter.

CESHA
1. Oktober 2018 - 10.36

Als "alter Hase", der schon viele Regierungen in Luxemburg hat kommen und gehen sehen, kann ich nur hoffen, dass uns eine neue CSV-Regierung erspart bleibt.
Sonst geht es wie bei der Echternacher Springprozession: Zwei Schritte zurück, nachdem die DP-geführte Regierung gerade in vielen Bereichen einen Schritt nach vorne gemacht hat.

Lucilinburhuc
30. September 2018 - 11.49

Wollen wir das Original oder eine Kopie? Die CSV wird die Politik der Dreierkoalition wohl weiter führen. Auch wenn sie behaupten Alles würde Anders ausschauen. Die graue Mäuse der CSV verkaufen einfallslos eine Mogelpackung: eine andere Politik wird feilgeboten und steht auf der Packung aber der Inhalt ist quasi identisch.

Le républicain
30. September 2018 - 9.51

Der Mythos der CSV als Staats erhaltende Partei ist wohl ein bisschen verflogen....andere Parteien können auch regieren...warten wir mal ab was der Wähler am 14.Oktober dazu sagt.....

aschroba
30. September 2018 - 9.39

wir werden sehen was mit der CSV passiert aber wir alle wissen schon jetzt mit 100% Sicherheit dass die LSAP weiterhin an Boden und Zustimmung verlieren wird - die Sozialdemokratie wird weiter geschwächt aus den Wahlen hervorgehen weil die falschen Akzente gesetzt wurden und weil die Marke LSAP dauerhaft beschädigt wurde. Beste Grüsse

roger wohlfart
29. September 2018 - 20.10

Dass es auch sehr gut, wenn nicht besser, ohne die CSV geht , haben die DP-LSAP Koalition zwischen 1974 und 1979 und jetzt Gambia deutlich bewiesen. Trotzdem gibt es noch viele Erzreaktionäre ,die auf Gedeih und Verderben auf die CSV schwören, weil ihre Urgrosseltern, Grosseltern und Eltern traditionnel diese Partei gewählt haben, ansonsten ihnen die Hölle gedroht hätte. Angst ist grösser als Vaterlandsliebe! Also lieber auf Nummer Sicher gehen, man weiss nie…..

Shalalalala
29. September 2018 - 19.06

So sehen looser aus

Jacques Zeyen
29. September 2018 - 19.01

De Spautz mécht allefalls keen sécheren Androck op ärer Foto.
Villäicht weess hien schonns méi.
Allez Gambia.Huel se.