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Ex-F91-Spieler Kabongo: «Ich wäre wieder bereit»

Ex-F91-Spieler Kabongo: «Ich wäre wieder bereit»

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Tomasz Gruszczynski muss es neidlos anerkennen: Auch er hätte am Donnerstag gern mit dem F91 Düdelingen auf dem Platz gestanden. Neben dem Polen kam auch Evariste Kabongo, der während seiner Laufbahn ebenfalls einige Höhepunkte in der «Forge du Sud» erlebte, auf die Sensationen von damals und heute zurück.

«Es ist eine Mannschaft, der man gerne zusieht. Spieler, die beeindruckende Visitenkarten haben, stießen zuletzt hinzu», beschrieb der ehemalige Mittelstürmer Tomasz Gruszczynski den F91-Kader. Auch er gab zu, sehr gerne am Donnerstagabend auf dem Platz gestanden zu haben. Denn es war wohl der historischste Moment, den es bisher beim Luxemburger Meister gegeben hat. Mit einem Fuß steht Düdelingen in der Gruppenphase der Europa League.

Zu Gruszczynskis Zeiten war ein Weiterkommen in die zweite Runde bereits «unglaublich», so der Torjäger. «Wir hatten damals deutlich weniger Druck auf den Schultern. Heute dagegen spricht man erst nach der dritten Qualifikationsrunde von einer Sensation.» In Mostar schaffte Düdelingen 2005 damals erstmals den Einzug in die zweite Runde der Königsklasse, mit einem Doppelpack des mittlerweile 37-Jährigen. Mostar war auch für den ehemaligen Rechtsverteidiger Evariste Kabongo der Höhepunkt des Europapokals. «In der zweiten Runde haben wir dann gegen Rapid Wien nach nicht einmal 30 Sekunden das erste Gegentor kassiert. So etwas passiert der heutigen Mannschaft eben nicht mehr. Die Erfahrung der gestandenen Spieler aus dem Ausland macht den Unterschied.»

Der aktuelle Stürmer des Toppmöller-Ensembles, David Turpel, traf im laufenden Wettbewerb bereits dreimal. Vor 14 Tagen hatte Gruszczynski in polnischen Zeitungen noch vor den Qualitäten des Luxemburgers gewarnt: «Turpel ist für mich einer der besten Angreifer, die Luxemburg in den letzten 15 Jahren gesehen hat. Er bestätigt seine Form von Spiel zu Spiel.» Als Ex-Stürmer weiß er auch, worauf es vor dem Tor ankommt: «Ob Elfmeter oder aus dem Spiel heraus, es bleibt ein Tor. Auch einem Superstar wie Messi gelingt es nicht, jeden Elfer zu verwandeln … Turpel hat seinen Job ordentlich erledigt und gegen Cluj seine großartige Form bestätigt.»

Eine Kollektivleistung

Doch es war nicht nur der Angreifer, der den Profis aus Cluj die Show stahl, wie er fortfuhr: «Düdelingen hat in diesem Spiel die Rollen getauscht: Sowohl durch den hohen Rhythmus als auch auf physischer Ebene gegen die groß gewachsenen Gegner waren sie der Mannschaft, die immerhin die rumänische Meisterschaft gewonnen hat, überlegen.» Für Kabongo war es eine Kollektivleistung, «ein eingeschworener Haufen sozusagen».
Auch nach dem Ausfall von Torhüter Joubert gab es keinen Einbruch: «Es war genau zu diesem Moment, wo sich die Qualität und Charakterstärke der Düdelinger zeigten. Sie haben ihre Einstellung nicht geändert und haben das Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde kontrolliert», so Gruszczynski, der eigentlich bereits gegen Legia Warschau mit dem Aus der Luxemburger gerechnet und ihnen auch gegen die Rumänen nur eine geringe Außenseiterchance zugestanden hatte. Seine Meinung hat er mittlerweile geändert: «Düdelingen war sehr, sehr stark. Die Chancen, dass sie es bis in die Gruppenphase schaffen, sind vorhanden. Wenn es keinen Totalausfall im Rückspiel gibt, dann müsste das drin sein.»

Die Zeiten hätten sich geändert, meinte er abschließend: «Es gibt keine kleinen Teams mehr. Der F91 hat sich professionalisiert. Vor zehn Jahren gingen noch 80 Prozent der Spieler einem Job nach, heute ist es umgekehrt. Das ist der Unterschied. Sie geben sich die Mittel, und es funktioniert.»

Die beiden ehemaligen Weggefährten saßen am Donnerstag übrigens nebeneinander im Stadion. «Mit Stolz erfüllt» kehrte Kabongo nach Hause zurück. «Bei so einer Leistung hat man gleich wieder Lust, die Stollen auszupacken. Ich wäre wieder bereit», lachte er. «Dieser Moment ist etwas sehr Großartiges für das ganze Land. Ich bin überzeugt, dass Toppmöller nächste Woche die richtigen Worte finden wird. Sie wissen genau, um was es geht und wozu sie in der Lage sind», schloss er ab.

Roland Sauskat
25. August 2018 - 13.27

Und wir drücken aus dem Ruhrgebiet die Daumen. Waren beim 2 zu 2 gegen Legia vor Ort und achten nun natürlich auf den weiteren Werdegang. Kommt F91 in die Gruppenphase sind wir mindesten bei einem Spiel wieder im Stadion. Versprochen und Daumen gedrückt für das Rückspiel.