In Luxemburg ist zum dritten Mal in diesem Jahr ein Geldautomat per Sprengung aus seiner Verankerung gerissen worden.
Von Frank Goebel (Text) und Roger Infalt (Text, Fotos)
Am frühen Montagmorgen gegen 2.45 Uhr hat es in Parc Hosingen beim Schwimmbad Aqua Nat’Our gekracht, teilt die Polizei mit.
Mithilfe eines Gasgemischs, das in den Automaten gepumpt und dann aus sicherer Entfernung elektrisch gezündet wird, schafften der oder die Täter es auch dieses Mal, die Geldkassette zu erbeuten – um dann unbemerkt zu flüchten.
Zwar wurde durch die Explosion ein Alarm ausgelöst: Direkt neben dem Geldautomaten befindet sich die Zentrale der Alarmanlagen des Gebäudes, die durch die Erschütterungen ausgelöst wurden. Beim Eintreffen der Polizei waren die Täter aber längst verschwunden.
Der Schaden am Gebäude selbst hält sich in Grenzen, obgleich Trennwände im Eingangsbereich der Schwimmhalle teils deutliche Risse aufzeigen. Da die wenigen Spuren bereits am Montagmorgen gegen 8 Uhr gesichert waren, öffnete das Schwimmbad wie gewöhnlich.
Serie zeichnet sich ab
Bereits im März ist es in Niederanven und im Juni, vor genau einem Monat, in Heiderscheid zu Taten nach dem gleichen Muster gekommen. Sowohl in Heiderscheid als auch in Hosingen haben die Täter abseits gelegene Automaten angegriffen.
Am Schwimmbad im Park Hosingen ist üblicherweise nachts niemand vor Ort. Auf dem Nachbargelände finden allerdings regelmäßig Konzerte statt. Das war am Freitag- und Samstagabend der Fall.
Hohe Beute möglich
Zur Höhe der erbeuteten Summe will sich die Polizei nicht äußern. Gegenüber der deutschen Wirtschaftswoche hat ein Sicherheitsexperte die typische Geldmenge in einem Automaten zwischen 50.000 und 100.000 Euro geschätzt. Nach einer Sprengung in Thüringen berichtete der MDR, dass die Täter «mehr als 200.000 Euro erbeutet haben».
In der weiteren Region sind solche brachialen Geldautomat-Diebstähle nichts Neues: In Rheinland-Pfalz kam es Anfang Juni zur 15. Sprengung eines Automaten. Landesweit wurden dort im vorigen Jahr 23 Fälle registriert.
Mittlerweile versuchen die Hersteller von Bankautomaten, den Dieben das Leben schwerer zu machen: etwa über Farbpatronen, die das Geld einfärben und damit unbrauchbar machen – oder einen automatischen Druckausgleich, der das Einlassen eines Gasgemisches registriert und es dann ableitet.
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