Etwa ein Drittel von insgesamt 86 Tagfalterarten in Luxemburg sind aktuell vom Aussterben bedroht. In der Gemeinde Useldingen möchte man den Schmetterlingen nun aktiv helfen. Im Rahmen der „Aktion Päiperlek“ hat das interkommunale Naturschutzsyndikat Sicona zu diesem Zweck ein Schmetterlingsbeet im Schlossgarten angelegt.
Von unserem Korrespondenten Olivier Halmes
Schmetterlinge gelten als typische Vertreter des Sommers. Wie Tänzer schweben sie elegant von Blüte zu Blüte. Zusammen mit Hummeln, Wildbienen und einer Reihe weiterer Insekten spielen die Falter dabei eine wichtige Rolle beim Bestäuben von Pflanzen. Außerdem stellen sie die Nahrungsgrundlage für Vögel und Fledermäuse dar.
Leider haben sich die Lebensbedingungen der Tiere in Luxemburg verschlechtert. Als Grund wird das Verschwinden von geeigneten Lebensräumen genannt. Die einzelnen Arten stellen jeweils spezielle Ansprüche an ihre Umgebung und Nahrung. Umso wichtiger ist es, solche „Inseln“ zu schaffen, wie jetzt im Schlossgarten der Burg von Useldingen geschehen.
Mehr Nektarpflanzen
Allgemein gilt: Je naturnaher die Grünflächen angelegt werden und je mehr Nektarpflanzen zur Verfügung stehen, desto besser eignen sich die Pflanzen für Schmetterlinge und andere Bestäuber. Neben einer Vielfalt an Nektarpflanzen, die das ganze Jahr über den Nahrungsbedarf der Falter decken, gibt es in Useldingen auch spezielle Raupennahrungspflanzen.
Das Schmetterlingsbeet setzt sich unter anderem aus der dunklen Blaunessel, Glattblatt-Aster, Steinquendel, dem Nadelblättrigem Mädchenauge, Blut-Weiderich und Katzenminze zusammen.
Es lockt Arten wie das majestätische Tagpfauenauge an, das eine Flügelspannweite von insgesamt 50 bis 55 Millimetern erreicht. Größtes Erkennungsmerkmal sind die an jeder Vorder- und Hinterflügelspitze gut erkennbaren schwarz, blau und gelb gefärbten Augenflecken.
Auch der Kleine Fuchs, ein ähnlich farbenfroher Vertreter, hat sich bei der Vorstellung des Projektes blicken gelassen. Der ebenfalls zu den Edelfaltern gehörende Schmetterling erreicht eine Flügelspannweite von 40 bis 50 Millimetern. Die Flügeloberseiten haben eine orange Grundfarbe, wobei der Flügelansatz, vor allem der Hinterflügel, dunkelbraun ist.
Darüber hinaus konnten mehrere Kohlweißlinge sowie einige wenige Zitronenfalter beobachtet werden. Die Zitronenfalter können bis zu zwölf Monate alt werden und verfügen somit über die höchste Lebenserwartung aller mitteleuropäischen Schmetterlinge. Die Flügeloberseiten sind bei lebenden Faltern fast nie zu sehen, da die Tiere im Ruhezustand sofort ihre Flügel zusammenklappen.
Auch wenn das Anlegen eines Schmetterlingsbeetes im Vergleich zu anderen Aktionen ein eher kleines Projekt für die Gemeinde darstelle, erläuterte Bürgermeister Pollo Bodem, sei der positive Einfluss auf den Naturschutz im Gegenzug umso größer.
Wie Projektleiterin Julie Even hinzufügte, bietet Sicona sowohl Kommunen als auch Privatpersonen Unterstützung an, wenn sie dem guten Beispiel der Gemeinde Useldingen folgen möchten.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können