Von unserem Korrespondenten Olivier Halmes
Im Vorfeld des Nationalfeiertages findet in Diekirch jedes Jahr eine Militärparade statt. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit, um aktuelle Themen anzusprechen. An den Feierlichkeiten nahm auch Armeeminister Etienne Schneider (LSAP) teil.
Über 110 luxemburgische Militärangehörige waren 2017 im Auslandseinsatz, erläuterte Colonel Yves Kalmes, Kommandant des Militärzentrums, in seiner Rede. Unter anderem waren sie in Lettland, Litauen und Slowenien im Einsatz.
In diesem Jahr ist die luxemburgische Armee an Militärmissionen in Afghanistan und Mali sowie an der Operation «Enhanced Forward Presence» im Baltikum beteiligt. Außerdem ist im September eine zweimonatige NATO-Übung in Norwegen geplant, an der sich 100 luxemburgische Soldaten beteiligen werden. Aber auch auf nationaler Ebene war das Militär im Einsatz. Der Kommandant erinnert vor allem an den Hilfseinsatz der Armee bei den kürzlichen großen Überschwemmungen im Müllerthal und in Greiveldingen.
In seiner Rede ging Colonel Yves Kalmes des Weiteren auf die Rekrutierungsprobleme der Armee ein. Diese bestünden nach wie vor, doch seien bereits Initiativen umgesetzt worden, die eine Verbesserung der Situation erwarten lassen könnten. Dazu gehören unter anderem der «Cours de préparation à l’Armée luxembourgeoise» im Ettelbrücker Lyzeum und die Eröffnung eines Informationsbüros der Armee auf dem hauptstädtischen Boulevard Royal.
Zudem wurde das Höchstalter bei der Rekrutierung von 25 auf 26 Jahre gehoben. Darüber hinaus besteht nun die Möglichkeit, die Dienstzeit der Soldaten zu verlängern. Aber auch die Lage bei den Zivilangestellten der Armee sei aktuell angespannt. Über das sogenannten Zentral-Examen beim Staat konnten nicht alle freien Posten besetzt werden, wurde bedauert.
Armeeminister Etienne Schneider sprach seinerseits über die Herausforderungen einer modernen Armee. In einer immer komplexer werdenden Welt bekämen Aspekte wie «Cyber-Security» und «Cyber-Defence» immer größeres Gewicht. Auch in Sachen Material müsse sich das Militär stets anpassen, um für die verschiedenen Einsatzbereiche gewappnet zu sein, so der Minister. Im Anschluss wurden dann noch verdienstvolle Militärangehörige ausgezeichnet.
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