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Immer weniger Lebensraum: Luxemburger helfen dem Steinkauz

Immer weniger Lebensraum: Luxemburger helfen dem Steinkauz

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Der Steinkauz wurde im antiken Griechenland als Vogel der Weisheit angesehen und war Sinnbild der Göttin Athene – daher auch der wissenschaftliche Name des Tieres: Athene noctua.

Der deutsche Name «Steinkauz» gibt Hinweise auf die Brutplätze. Die Eulenart brütet nämlich nicht nur in Baumhöhlen, sondern auch in alten Gebäuden. In vielen Teilen Mitteleuropas gehen die Steinkauz-Bestände seit einigen Jahrzehnten stark zurück. Das ist auch in Luxemburg der Fall. Als Hauptursache des Rückgangs wird die fortschreitende Zerstörung der für den Steinkauz geeigneten Lebensräume genannt. Sogenannte «ausgeräumte Ackerlandschaften» mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung sind für den Steinkauz eine feindliche Welt.

Schleichendes Aussterben

Auch das Verschwinden von Nisthöhlen in alten Bäumen oder in Gebäuden mit löchrigem Mauerwerk trägt dazu bei. Ideal für Athene noctua sind hingegen Mosaiklandschaften mit Viehweiden, Mähwiesen, unbefestigte Wege, Grassäumen, Baumgruppen sowie Hochstammobstwiesen. Großinsekten und Mäuse sind die Nahrung der Steinkäuze. Auch benötigt der Vogel eine gute Deckung in der Landschaft.

Seit dem Jahr 2000 schon überwacht die Naturschutzorganisation Sicona die Steinkauz-Reviere in ihren Mitgliedsgemeinden. Anhand dieser Daten werden Rückschlüsse auf die Population, das Abwandern sowie das schleichende Aussterben und den eventuellen Aufbau von neuen Populationen gezogen. Gleichzeitig setzt Sicona konkrete Schutzmaßnahmen für die Kleineule um.

Das Anbringen von speziellen Brutkästen in den Bäumen kann die Populationen wieder vergrößern. Wichtig dabei ist ein guter Marderschutz. Junge Steinkäuze sind durch Fressfeinde wie den Steinmarder, aber auch durch den Fuchs gefährdet. Insgesamt 400 aus einem Abwasserrohr gebastelte Brutröhren sind bisher in 42 Gemeinden aufgehängt worden. Nicht jede dieser «modernen» Nisthöhlen führt zu Erfolgen. Es hänge auch viel von den geeigneten Lebensbedingungen in der weiteren Umgebung ab.

Nachwuchs zwischen Vichten und Michelbuch

In einem zwischen Vichten und Michelbuch gelegenen «Bongert» am «Peckelshaff» konnte man sich kürzlich über Nachwuchs dieser Eulenart freuen. Neben der Präsentation der Schutzmaßnahmen wurde gleichzeitig die Gelegenheit durch Sicona genutzt, die Jungvögel mit Ringen zu versehen. Eine jüngst abgeschlossene Forschungsstudie soll nun helfen, den Schutz der bedrohten Kleineule weiter zu fördern.

Béatrice Feider vom «Lycée technique Lallingen» hatte die Bedingungen für den Bruterfolg des Steinkauzes in Luxemburg untersucht. Ziel der Arbeit ist es, ein konkretes Konzept zur Verbesserung der Bedingungen für den Steinkauz zu erstellen.

Von Olivier Halmes