Auch wenn das Wetter nur zum Teil mitspielte, fanden am Donnerstag zahlreiche Shoppinglustige den Weg in die Escher Alzettestraße. Auf der traditionellen Braderie war der ein oder andere auf der Suche nach einem Last-Minute- Muttertagsgeschenk.
«Schade, dass das Wetter nicht mitspielt», lautet der allgemeine O-Ton der am gestrigen Morgen noch eher spärlich besuchten Braderie. «Wir hoffen, dass es bald aufklärt und mehr Leute kommen», sagen die zwei Freundinnen Christiane und Mia – und sie wurden nicht enttäuscht. Gegen Mittag bahnen sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die hartnäckigen Wolken und locken immer mehr Menschen auf die Straße.
Danièle begegnen wir bei der Suche nach einem Schnäppchen: «Ich arbeite hier in Esch und nutze meine Mittagspause, um eine Runde über die Braderie zu drehen», sagt sie, während sie an einem Klamottenständer sommerliche Blusen begutachtet. Vielleicht ist ja etwas für den nächsten Sommerurlaub dabei.
Auch Mara und Maxi nutzen ihre Mittagspause: «Wir gehen hier zur Schule und dachten uns, wir essen heute etwas auf der Braderie.» Beide halten Pizza und Nudeln in den Händen. «Wir nutzen die Gelegenheit außerdem, um noch ein Geschenk für Muttertag zu finden.» Amil betreibt einen Stand mit Damenschuhen. Nach Esch auf die Braderie kommt er schon seit Jahren: «Bis jetzt ist es noch ziemlich ruhig. Das liegt am Regen von heute Morgen, aber langsam wird es trockener, dann kommen die Leute», sagt er optimistisch. Er sollte recht behalten.
Auch den Escher Bürgermeister Georges Mischo und den Schifflinger Schöffen Marc Spautz treffen wir an. «Ich bin erst in der Hälfte der Straße angekommen. Aber bis jetzt finde ich, dass es besser aussieht als in den Jahren zuvor. Es sind weniger Stände hier, dadurch ist alles etwas aufgelockerter», sagt Mischo. Astrid Freis, Präsidentin des Geschäftsverbandes Acaie, hofft am späten Nachmittag, dass sich das trockene Wetter noch ein paar Stunden hält: «Trotz des unbeständigen Wetters sind viele Leute gekommen. Ich habe schon mit einigen Geschäftsleuten geredet – und sie verkaufen viel. Das ist das, was zählt.»
Keiner der angemeldeten Food Trucks kam
Einen bitteren Beigeschmack hat das Ganze trotzdem: Acht Food Trucks hatten sich für das groß angekündigte «Food Truck-Village» angemeldet. Keiner ist gekommen. «Das ist wirklich nicht korrekt und sehr enttäuschend», sagt Freis, die natürlich gleich zum Telefon gegriffen hat. «Ich habe Kim Conrardy von Food Truck Co. sofort angerufen und ihn gefragt, was los ist. Er war sprachlos und wusste nichts davon. Niemand hat sich abgemeldet.» Es seien bestimmt einige Leute nur wegen der Food Trucks gekommen, die auf allen Plakaten und Flyern angekündigt wurden. Deshalb sei deren Abwesenheit besonders frustrierend.
Astrid Freis bleibt trotz alledem optimistisch: «Ich habe mir gerade die jungen Sängerinnen und Sänger auf der Bühne bei Luxembourg’s next Popstar angesehen. Da waren wirklich ein paar Talente dabei», schwärmt sie. Bis auf den Zwischenfall mit den Food Trucks laufe alles ganz gut.
Wer noch nicht genug von Schnäppchen hat oder die Braderie in Esch am Donnerstag verpasst hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Freitag und Samstag gibt es zwar keine Stände mehr in der längsten Einkaufsstraße Luxemburgs, die Braderie-Preise gibt es allerdings noch bis Samstag.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können