Der einstige Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (66) ist wegen sexueller Übergriffe vor einem Gericht in New York angeklagt worden. Weinstein würden Vergewaltigung und ein krimineller sexueller Akt vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. US-Medien berichteten, dabei handele es sich um erzwungenen Oralsex. Der Staatsanwaltschaft zufolge geht es um Vorfälle aus den Jahren 2013 und 2004.
Die Kaution wurde auf eine Million Dollar festgesetzt. Weinstein bekomme ein Überwachungsgerät, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Er habe seinen Pass abgegeben und müsse um Erlaubnis bitten, wenn er die US-Bundesstaaten New York und Connecticut verlassen wolle. Die nächste Gerichtsanhörung wurde für den 30. Juli angesetzt.
«Die heutige Anklage zeigt bedeutenden Fortschritt in dieser andauernden Untersuchung», sagte Staatsanwalt Cyrus Vance. «Mein Dank gilt den mutigen Opfern, die sich gemeldet haben, und den Ermittlern meiner Behörde, die unermüdlich an dieser Untersuchung gearbeitet haben.» Vance bat mögliche weitere Opfer von Weinstein, sich zu melden.
Ermittlungen auch in London und Los Angeles
Der einstige Hollywood-Mogul hatte sich am frühen Morgen, bekleidet mit Jackett, blauem Pullover und weißem Hemd, in Begleitung von Anwälten in ein Gebäude der New Yorker Polizei im Süden Manhattans begeben, um sich den Behörden zu stellen. Dutzende Journalisten und Schaulustige standen vor dem Gebäude. In der Polizeiwache wurde er festgenommen und die Anklage wurde verlesen. Danach verließ er das Gebäude in Handschellen und wurde zum Gericht gebracht. Die Ermittlungen liefen seit Monaten. Auch Behörden in London und Los Angeles ermitteln.
Der Fall Weinstein war im vergangenen Oktober bekannt geworden und hatte unter dem Schlagwort #MeToo eine weltweite Debatte über sexuelle Übergriffe ausgelöst. Der einst einflussreiche Hollywood-Mogul hatte Fehlverhalten eingeräumt, bisher aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurückgewiesen.
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