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Cayenne E-Hybrid: Kraft in der Stille

Cayenne E-Hybrid: Kraft in der Stille

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Der Porsche Cayenne E-Hybrid steht unter Strom . Seiner Dynamik und Sportlichkeit kann das nichts anhaben. Marc Schonckert fuhr den Cayenne in der Camargue.

Warum sich ein leistungsstarkes Premium-SUV wie den Porsche Cayenne anschaffen, dessen V6-Benziner mit einem Elektroantrieb kombiniert ist, der im reinen Batteriebetrieb nicht über 45 km Reichweite hinauskommt? Das werden sich alle fragen, die der Meinung sind, dass Porsche identisch mit Leistung, Kraft und Sportlichkeit ist und allein schon aus Imagegründen die Finger vom Strom lassen sollte.

Porsche hat es schon mit dem E-Hybrid Panamera vorgemacht und gezeigt, was eine solche Kombination bewirken kann. Im Cayenne erfolgt nun die Fortsetzung, wenn auch auf niedrigerer PS-Ebene als beim 680 PS starken Panamera, doch die Systemleistung von 462 PS in diesem Luxus-SUV ist auch nicht gerade von schlechten Eltern. Ein kraftvoller Dreiliter-V6-Motor (250 kW/340 PS) generiert gemeinsam mit einem nahezu lautlosen Elektromotor (100 kW/136 PS) eine Systemleistung von 340 kW (462 PS). Bereits knapp über Leerlaufdrehzahl steht das maximale Drehmoment von 700 Nm zur Verfügung. Damit ist es noch lange nicht getan, wie Porsche anlässlich der Vorstellung in der verregneten Camargue mitteilte. Irgendwann wird es mehr Speicherkapazität und höhere E-Reichweiten geben, da befinden wir uns erst am Anfang.

Rein elektrisch und somit lokal emissionsfrei fährt der neue Cayenne E-Hybrid bis zu 44 Kilometer weit und bis zu 135 km/h schnell. Der Stromverbrauch beträgt zwischen 20,6 und 20,9 kWh auf 100 Kilometer. Um ein Missverständnis auszuräumen: Porsche gibt einen Durchschnittsverbrauch von 3,4 Litern auf 100 km an. Das gelingt in etwa, wenn man mit voller Batterie die ersten 44 Kilometer rein elektrisch fährt (Drehschalter am Lenkrad auf E) und dann die restlichen 56 km mit dem Benzinmotor.

Auch wenn die 3,4 Liter Verbrauch auf diesen ersten 100 Kilometern illusorisch sind, wollen wir das mal so stehen lassen. Für die nächsten 100 km steht dann keine E-Kapazität mehr zur Verfügung, der Verbrauch wird sodann, ohne Stromunterstützung, in die Höhe gehen – egal, ob man jetzt im Hybrid-Modus fährt (Position H auf dem Schalter), auf Sport (S) oder auf S+, wobei hier ein Teil der Motorleistung für schnelle Ladung des E-Speichers abgezweigt wird. Ob sich jemand einen Porsche wegen ausgeprägter Verbrauchsfreundlichkeit zulegt, ist zu bezweifeln. Sagen wir also, dass die 9-12 Liter/100 km, die wir auf gut 300 Kilometern Testfahrt verbrauchten, niemanden vom Kauf dieses SUV abschrecken werden.

Der E-Hybrid Cayenne bleibt ein Porsche, was seine fahrerischen Leistungen, seine Handlichkeit und seine sportliche Dynamik betrifft. Sein Plug-in-Hybridantrieb sorgt für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 5,0 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h. Auf normaler, kurvenreicher Landstraße fährt man die nicht, aber herausragender Fahrspaß und problemlose Überholmanöver sind an der Tagesordnung. Alltagstauglich ja, doch ein gewöhnliches Auto ist der Cayenne nicht. Doch auch ihm wird der Alltag von morgen eine Menge an Zugeständnissen in puncto Elektromobilität abverlangen.