Von unserem Korrespondenten Norbert Nickels (Text) und Marie-Jo Nickels (Fotos)
Das mit über 150 Autos besetzte ADAC Zurich 24h-Rennen, das am vergangenen Wochenende am Nürburgring stattfand, war auch in diesem Jahr wieder der Höhepunkt der Motorsportsaison in der Eifel. Und es hat, wie üblich, erneut von allem gegeben: Wetterkapriolen, Strafen, (glimpflich verlaufene) Unfälle und sogar eine Rennunterbrechung.
Werksteams und werksunterstützte Mannschaften von Audi, Aston Martin, BMW, Mercedes-AMG und Porsche kämpften erneut mit exzellenten Privatteams, die solche Exoten wie Ferrari, KTM, Lamborghini oder Glickenhaus einsetzen. «Die heutigen 24-Stunden-Rennen sind zu einem langen Sprintrennen geworden», beschreibt es z.B. BMW-Werkspilot Augusto Farfus (BRA). Das Qualifying sollte sich als Porsche-Erfolgsstory herausstellen: Der Belgier Laurens Vanthoor holte mit der fantastischen Zeit von 8:09,105 Minuten im Manthey-Porsche die Pole-Position vor seinen Markenkollegen Sven Müller im Falken-Porsche und Norbert Siedler im Frikadelli-Porsche. Bester Nicht-Porsche war Maro Engel im Black-Falcon-Mercedes auf Rang vier. Mit Nicki Thiim (DK) im Aston Martin auf Rang fünf und Jesse Krohn im Rowe-BMW fuhren noch zwei weitere Hersteller in die Top Ten. Quali und Rennen sind jedoch zwei verschiedene Geschichten, da im Training, wegen der BoP (Balance of Performance), niemand sein wirkliches Potenzial zeigt.
Nachdem am sonnigen Samstagnachmittag die Startampeln auf Grün geschaltet waren, übernahmen die Porsche-Fahrer sofort das Ruder. BMW, Mercedes und der einzige GT3-Aston Martin nahmen die Jagd auf die Spitzenreiter aus Stuttgart auf. Die noch im letzten Jahr siegreichen Audi R8 vermochten diesmal nie wirklich, das Tempo an der Spitze mitzugehen, was wohl BoP-Ursachen hatte.
In der Nacht kam dann der bereits lang angekündigte Regen und die herrschenden Konditionen waren von abwechslungsreich bis hin zu unmöglich. Porsche, Mercedes und Aston blieben vorn, die Audis kamen etwas heran und die BMW verschwanden aus den Spitzenpositionen. Das Wetter … am Sonntag ging es bis zur Mittagsstunde auf und ab, bis der Regen und vor allem der Nebel so stark wurden, dass die Rennleitung kurzum beschloss, das Rennen mit der roten Flagge zu unterbrechen – unter anderem, weil die Rettungshelis nicht mehr starten konnten.
Um 14.00 Uhr ging es dann wieder für einen 90-minütigen Schlussspurt los. Beim Fallen der Zielflagge um 15.30 Uhr konnte der grellgrüne Manthey-Porsche #912 nach einem spektakulären Duell mit dem Black-Falcon-Mercedes #4 den sechsten Manthey-Sieg beim 24-h-Rennen am Nürburgring feiern. «Was für ein Rennen, sehr emotional und großartig … Dieser Sieg ist für das ganze Team. Dies ist eines der härtesten Rennen, denn es kann so viel passieren und es gibt so viele siegfähige Autos. Man hat vielleicht zwei oder drei Chancen im ganzen Leben, einen Sieg wie diesen zu holen!», meinte der Le-Mans-Sieger von 2015, Nick Tandy, der gemeinsam mit Richard Lietz (A), Patrick Pilet (F) und Fred Makowiecki (F) triumphierte – für alle vier war es ein Premierenerfolg beim 24h-Rennen am Ring. Den dritten Platz hinter Christodoulou/Engel/Metzger/Müller sicherte sich in einer weiteren spannenden Dreier-Kampfgruppe Yelmer Buurman (NL) im Black-Falcon-Mercedes vor dem Aston Martin von Maxime Martin (B) und dem Black-Falcon-Mercedes von Nico Bastian (D). Die Vorjahressieger des Land-Teams wurden als bester Audi Sechste. Somit landeten vier verschiedene Marken auf den ersten sechs Rängen.
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