Bei der Generalversammlung des Jägerverbandes FSHCL am vorletzten Sonntag wurde das Verbot der Fuchsjagd heiß diskutiert. Wir haben versucht, die Aussagen der Jäger zu überprüfen.
Von Yves Greis
Seit 2015 ist die Fuchsjagd in Luxemburg verboten. Genauso lange schon kritisiert die Luxemburger Jägerschaft das Verbot und wirft dem verantwortlichen Staatssekretär Camille Gira vor, unverantwortlich zu handeln. Der Präsident der FSHCL spricht von einer «verantwortungslosen PR-Aktion» des Staatssekretärs. Insbesondere warnen die Jäger immer wieder vor einer Übertragung des Bandwurms durch den Fuchs.
Es gibt zur Zeit keine Hinweise darauf, dass Raubtiere und Aasfresser bei der Verbreitung der ASP eine besondere Rolle spielen. Eine mechanische Vektorfunktion (Verschleppung virushaltiger Kadaverteile, Kontamination des Fells/ Gefieders) für Raubtiere und Aasfresser (Säuger, Vögel etc.) kann zwar nicht ausgeschlossen werden, eine Vermehrung des Virus findet in bzw. auf diesen Tieren aber nicht statt. Eine Darmpassage überlebt das Virus nicht. Wachsamkeit ist trotzdem geboten!
Es stimmt, dass vor dem Fuchsjagdverbot (2015) die Fuchsangriffe nicht gezählt wurden. Zu dem Zeitpunkt konnten sich die Kleintierzüchter auch wehren, entweder mit Fallen oder sie fragten den Jäger um Hilfe. Die Zahl der 794 Kleintiere die in einem Jahr dem Fuchs zum Opfer fielen, betrifft ausschließlich die Tiere der 4.000 Mitglieder der USAL. Die Dunkelziffer dürfte demnach wesentlich höher sein. Meiner Meinung nach sollte man also die Ängste der Kleintierzüchter ernst nehmen anstatt sie kurzerhand, aus ideologischen Günden, abzuweisen.
Sie schreiben "Das Kuriose: Die Ergebnisse des Wissenschaftlers sprechen gegen die Jäger" 1. Frank Boué hat an dieser Studie nicht aktiv mitgearbeitet. Als Laborant war er lediglich zuständig für die Analysen. 2. Die Ergebnisse sprechen nicht gegen die Jäger, da sie von Camille Gira falsch interpretiert wurde. Die Studie kommt zum Schluss dass ,obwohl die Nachtjagd in einem Gebiet intensiviert wurde, sie es nicht fertig gebracht haben die Fuchspopulation zu senken. Durch die Einwanderung der jungen Füchse im Norden stieg der Anteil von infizierten Füchse. Die Studie kommt zum Schluss dass man die Jagd auf Jungfüchse wesentlich intensivieren muss um den Anteil an infizierten Füchse zu senken.
Sie schreiben "Staatssekretär Gira behauptet, die Fuchspopulation reguliere sich von selbst. Erfahrungen aus dem Ausland zeigten, dass die Population nach einem Jagdverbot nicht steigt" Herrn Gira als Faktencheck zu bringen ist doch schon, sagen wir mal, etwas gewagt. Fragen Sie doch bitte bei Herrn Gira nach welche Studie dass denn bitte sein sollte. Er wird auch Ihnen sicherlich dieselbe Antwort geben: "Googled den Internet ass voll domat"