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Interview mit Mandy Minella

Interview mit Mandy Minella

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Von Jaimey, Samuel, Finn, Massimo, Luana, Mariana, Sofia, Leo


Dieser Artikel gehört zu unserer Spezialausgabe zum Tag der Pressefreiheit. Wir haben den Schülern das Wort gegeben, die eine eigene Zeitung zusammengestellt haben. Lesen Sie hier die restlichen Artikel: ►Link


Bevor Sie Tennisprofi geworden sind, was wollten Sie werden?
Mandy Minella: Mein Traum war es immer, Tennisprofi zu werden und ich habe mich sehr früh entschieden (mit 15), dass ich diesen Weg einschlagen werde.

Mit wie viel Jahren haben Sie angefangen, Tennis zu spielen?
Das war mit fünf. Mein Papa hat mir einige Sportarten vorgeschlagen und ich habe mich für Tennis und Leichtathletik entschieden. Ich habe auch einige andere Hobbys gehabt, doch Tennis war das, was mir am meisten Spaß gemacht hat.

Ab wann wussten Sie, dass Sie Profispielerin werden wollten?
Ich denke, ich war so 13/14 Jahre alt, als ich angefangen habe, internationale Wettbewerbe zu bestreiten und gemerkt habe, dass ich sehr gut mit den besten Spielerinnen anderer Nationen mithalten konnte.

In welchem Lycée waren Sie?
Ich war im «Lycée des garçons» in Esch.

Wie haben Sie es geschafft, Schule und Sport zu kombinieren?
Dank des «Horaire aménagé» konnte ich jeden Nachmittag ab 3 Uhr trainieren gehen. Wenn ich dann nach Hause kam gegen 6, wurden noch die Hausaufgaben gemacht und dann ging es ab ins Bett. Mit 15 entschied ich mich, in Paris auf eine Tennisschule zu gehen. Die Schule machte ich mit dem französischen Fernkurs weiter.

Wer war als Kind Ihr größtes Vorbild?
Das war  Steffi Graf. Sie war die Beste, war sehr elegant und hat sich auch immer gut benommen. Eine Topsportlerin und Topfrau.

Sehen Sie oft Ihr Kind und Ihren Mann?
Emma, Tim und ich reisen zusammen. Momentan ist Emma immer dabei und es klappt super. Manchmal kommen die Großeltern mit, um uns ein bisschen zu helfen. Es klappt wirklich sehr gut und es macht Spaß, mit der Familie an schöne Orte zu reisen.

Wie viele Stunden trainieren Sie in der Woche?
Eine Trainingswoche zuhause besteht aus 2-3 Stunden Tennis und 1,5 Stunden Konditionstraining am Tag.

Was war Ihr größter Erfolg?
Ich konnte viele schöne Erfolge feiern, doch das Turnier in Bol/Kroatien ist der größte. Es war mein erster WTA-Titel.

Wie ist das Gefühl, wenn man vor einem so großen Publikum spielt?
Am Anfang der Partie ist man sehr aufgeregt, denn man will die Leute nicht enttäuschen, die Geld bezahlt haben, um Tennis live zu sehen. Doch wenn man im Match drin ist, ist es das beste Gefühl, das Publikum begeistert zu sehen.
2010 habe ich Samstagnacht in New York  gegen Venus Williams auf dem größten Outdoorplatz der Welt gespielt (24.000 Leute), das war ein fantastisches Erlebnis.
Was wäre Ihre Wunschgegnerin? Wer ist Ihre größte Angstgegnerin?
Ich habe keine Wunsch-/Angstgegnerin. Mein Ziel ist es, auf den Platz zu gehen und mein Bestes zu geben. Wenn es nicht reicht, ist es nicht schlimm. Die Frauen, gegen die ich spiele, sind alle gut und ich muss in Topform sein, um sie zu schlagen.

Hatten Sie schon mal den Gedanken, mit dem Tennis aufzuhören?
Ja! Das war 2016. Meine Weltranglistenplatzierung war abgerutscht und ich hatte keinen Spaß mehr, weil zu viel Frustration aufkam im Match. Mit Tim hatten wir entschieden, in Wimbledon 2016 aufzuhören und auf einmal gewann ich das Turnier in Bol aus dem Nichts. Die Form kam zurück und wenig später gehörte ich wieder zu den besten 100 Tennisspielerinnen der Welt.

Welchen Rat können Sie uns geben, damit wir unsere sportlichen Ziele erreichen können?
Immer dranbleiben, das ist das Wichtigste. Wenn man etwas erreichen will, muss man stark an sich glauben und auch bei Misserfolgen den Mut nicht verlieren. Das gilt auch im normalen Leben, nicht nur im Sport.