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Kosovo: Etienne Schneider besucht NATO-Camp

Kosovo: Etienne Schneider besucht NATO-Camp

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Vor etwas mehr als zehn Jahren proklamierte der Kosovo seine Unabhängigkeit. Luxemburg war eines der ersten Staaten, die dies anerkannten. Bis heute ist der Einsatz Luxemburgs im kleinen Balkan-Staat groß. Im Oktober 2017 beendete das Großherzogtum seine Friedensmission bei der KFOR, der Kosovo-Truppe. Es handelte sich um eine Truppe, die unter der Leitung der NATO den Frieden in dem Land sichern und eine sichere Rückkehr der Flüchtlinge ermöglichen sollte.

Im Januar 2018 finanzierte Luxemburg den größten Teil eines neuen Krankenhauses im KFOR-Hauptquartier von Pristina. Am Mittwoch besuchten Vize-Premier und Verteidigungsminister Etienne Schneider (LSAP) mitsamt Luxemburger Delegation das Camp.

Damit die KFOR-Truppen mit ihren rund 4000 Einsatzkräften aus 28 Staaten im Kosovo ihre Aufgabe bewältigen können, muss für ihre medizinische Versorgung bei den Einsätzen gesorgt werden. In den letzten Jahren hat sich die Sicherheitslage im Kosovo stabilisiert. Deshalb hat die NATO bei der medizinischen Einrichtung für ihre Truppen auf ein neues Konzept gesetzt. Das neue Krankenhaus ist eigentlich keine militärische Einrichtung, sondern wird durch ein ziviles Unternehmen bereitgestellt.

Das Ganze funktioniert im Rahmen eines Business-Projektes, das im Auftrag der Staaten, die der KFOR-Truppe angehören, ins Leben gerufen wurde. Unterstützt wird das Projekt durch die NATO. Die Einrichtung unter dem etwas sperrigen NATO-Namen «Role 2 Basic Medical Treatment Facility» kostet 22 Millionen Euro über 5 Jahre. Luxemburg hat 12 Millionen Euro in das Projekt investiert, die restlichen 10 Millionen werden unter den teilhabenden Staaten der KFOR-Truppen jährlich aufgeteilt.

Große Fortschritte im medizinischen Bereich

Trotz vertraglicher Bindung an einen internationalen Geschäftspartner, ist die Krankenstation fester Bestandteil des medizinisch-militärischen KFOR-Versorgungssystem. So hat auch die KFOR die operative Kontrolle über die Einrichtung. «Role 2» soll den KFOR-Truppen sowie dem dort stationierten Personal rund um die Uhr qualitativ hochwertige medizinische Behandlungen ermöglichen. Im medizinischen Bereich werden dem Kosovo große Fortschritte bescheinigt. Deshalb greift die KFOR ebenfalls auf Dienstleistungen lokaler Krankenhäuser zurück. Dies gilt insbesondere für jene medizinische Bereiche, die nicht vom «Role 2» abgedeckt werden.

Das Krankenhaus hat insgesamt 36 Mitarbeiter, davon 20 Personen, die als klinisches Personal eingestellt sind und weitere 16, die als medizinische Hilfskräfte dort arbeiten. Die Station verfügt unter anderem über einen OP-Raum, eine Notaufnahme, eine  Intensivpflegestation und Hochfrequenzgeräte.

Am 16. Januar 2018 wurde das «Role 2» im Camp «Film City» in Kosovos Hauptstadt Pristina eröffnet. Mit dabei war unter anderem Anne Dostert, Geschäftsbeauftragte der Luxemburger Botschaft in Pristina. Bis dahin wurde die medizinische Versorgung der KFOR-Truppen mehr als zehn Jahre lang durch ein deutsches Krankenhauskomplex in dem Ort Prizren sichergestellt. Die deutsche Einrichtung wird nun aufgelöst und an einen anderen Ort, wo ebenfalls multinationale Militäroperationen stattfinden, umgesiedelt. Aus diesem Grund wurde das neue «Role 2» ins Leben gerufen. Letzteres ist zwar kleiner als die deutsche Einrichtung, ist aber insbesondere im Bereich der Chirurgie fortschrittlicher.