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Anreiz zum Immobilienhandel

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Einen positiven Effekt auf das Angebot attestiert Wohnungsbauminister Marc Hansen der reduzierten Steuer auf Gewinne im Immobilienbereich.

Die Wohnsituation ist das Thema schlechthin in Luxemburg – nicht erst vor den Wahlen. Die Wohnungspreise steigen und steigen und viele Menschen können es sich schlicht nicht mehr leisten, im Großherzogtum zu leben.

Wohnungsbauminister Marc Hansen weist in diesem Kontext gern darauf hin, dass die Preise auch in der Vergangenheit gestiegen sind – sprich: dass die aktuellen Preissteigerungen also nichts Außergewöhnliches sind – und dass wenig Interesse an den Sozialwohnungen besteht, die in Lamadelaine gebaut worden sind.

Ein Instrument, mit dem das Angebot auf dem Wohnungsmarkt erhöht werden sollte, setzt bei potenziellen Verkäufern an. Im Juli 2016 senkte der Gesetzgeber die Steuern auf Gewinne durch den Verkauf einer Immobilie. Diese vorübergehende Maßnahme sollte der Begründung zufolge das Angebot an Bauland ankurbeln. Im Wortlaut: „(…) déclencher une action offensive et positive en vue d’augmenter l’offre de terrains à bâtir et d’habitations“.

Verlängerung

Im Dezember 2017 wurde die Maßnahme bis Ende 2018 verlängert. Die Begründung hierfür: „(…) de contribuer à l’augmentation de l’offre de terrains à bâtir et d’habitations en assouplissant la fiscalité en matière de réalisation de terrains et d’immeubles bâtis“.

Mehr dazu wollte der Abgeordnete David Wagner („déi Lénk“) in einer parlamentarischen Anfrage wissen. Er stellte dem zuständigen Minister Marc Hansen die Frage, ob die Minister ihre Entscheidung, die Maßnahme zu verlängern, getroffen haben, weil sie im ersten Anlauf ein Erfolg war – und forderte ihn dazu auf, dem Parlament die diesbezüglichen Zahlen zu nennen.

Ja, die Verlängerung basiere auf einer ausgiebigen Analyse der zur Verfügung stehenden Daten, antwortete Hansen. Die Zahl der Immobilien- und Grundstücksverkäufe sei zwischen den Jahren 2016 und 2017 um neun Prozent gestiegen. So seien jeweils 2015 und 2016 ungefähr 1.760 Grundstücke verkauft worden; 2017 waren es 1.923.

Wie sich dies auf die Bauaktivitäten ausgewirkt habe, sei schwer zu sagen. Zahlen zu den Baugenehmigungen stünden ihm nur bis zum September 2017 zur Verfügung. Das bedeutet, sie liegen nur für 15 Monate vor, in denen die Maßnahme wirksam war – nicht genug also, um eine verlässliche Aussage über die Folgen der Steuerreduzierung zu treffen. Zwischen dem Kauf eines Grundstückes und dem Bau eines Hauses kann einige Zeit vergehen. Der Minister rechnet sogar nicht vor 2020 mit aussagekräftigen Zahlen über die Folgen der Steuermaßnahme auf die Bauaktivität. Ähnliches gilt für die Auswirkungen, die die Maßnahme auf die Steuereinnahmen des Staates hat.

Insgesamt könne man aber davon ausgehen, dass die Maßnahme Positives mit sich bringt. Davon geht auch der Internationale Währungsfonds aus, der in seiner Bewertung Luxemburgs auf das Thema eingeht: „The temporary reduction in the tax on capital gains for real estate sales by end 2018 may nevertheless encourage sales in constructible land.“

Serenissima en Escher Jong
13. April 2018 - 8.36

Leider für den IMF Kommentar ".... may nevertheless encourage sales in constructible land“ kann man sich noch nichts kaufen weil es auch "...may not..." sein könnte in der Praxis.....also Schönmalerei des Ministers...?