3.570 der Personen, die im Februar arbeitslos gemeldet waren, haben Behindertenstatus und stellen somit etwa 20 Prozent des Arbeitslosenkontingentes. Wie Beschäftigungsminister Nicolas Schmit am Freitag erläuterte, nahm diese Quote im Gegensatz zu den allgemeinen Arbeitslosenzahlen nicht ab.
Gemeinsam mit Familienministerin Corinne Cahen und der stellvertretenden ADEM-Direktorin Gaby Wagner stellte Schmit am Freitag einen Gesetzentwurf vor, der eine Lücke bei der Wiedereingliederung behinderter Arbeitsloser und solcher, die im sogenannten «Reclassement» sind, schließen soll. Unternehmen, die behinderte Arbeitnehmer einstellen, erhalten eine Reihe von Vergünstigungen finanzieller Natur, was als Argument allerdings nicht immer ausreichend ist.
Und selbst Betriebe, die Menschen mit einem Handicap einstellen, stehen oft vor Problemen, die sie ohne Hilfestellung nicht lösen können. Als Beispiel nannte Cahen einen Autisten, der die Gefühle seiner Arbeitskollegen nicht lesen kann. Dies sei kein unüberbrückbares Problem, es müsse nur richtig erklärt und verstanden werden.
Zu diesem Zweck wurde nun eine Gesetzesvorlage eingebracht, die mittlerweile schon vom Regierungsrat angenommen wurde, die den Behinderten und den Betrieben einen Assistenten, eine Art Coach, zur Verfügung stellt, der während einer maximalen Zeitspanne von zwei Jahren bis zu 300 Stunden zur Disposition steht, um dabei zu helfen, zu vermitteln und aufzuklären.
Der Erfolg gibt der Initiative recht
Die Hilfe muss sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Beschäftigten angefragt werden. Bislang gab es bereits solche Unterstützung; diese wurde aber nur punktuell eingesetzt. Der Assistent muss eine staatliche Aggregation und das Einverständnis der ADEM haben, ehe er aktiv wird.
Wagner rief während der Pressekonferenz auch das Projekt COSP-HR («Centre d’orientation socio-professionnelle – handicap et reclassement») in Erinnerung, ein weiteres Schlüsselelement der staatlichen Integrationsstrategie. Das Projekt wurde 2016 auf Initiative der ADEM ins Leben gerufen und schätzt die Kompetenzen von behinderten oder reklassierten Arbeitsuchenden ein, begleitet diese auch mit medizinischem Fachpersonal des Rehazentrums, des «Centre hospitalier neuro-psychiatrique» und des «Centre d’orientation socio-professionnelle».
Der Erfolg gibt der Initiative recht: Von 240 ursprünglichen Teilnehmern konnten 162 als bereit für den Arbeitsmarkt eingestuft werden. 40 Prozent der solchermaßen betreuten Personen haben eine Arbeit gefunden.
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