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So nimmt man Antibiotika richtig – wenn überhaupt

So nimmt man Antibiotika richtig – wenn überhaupt
Viel hilft viel? Bei Antibiotika sollte man sich eher zurückhalten. Foto: Pixabay

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Für viele Experten ist die drohende völlige Wirkungslosigkeit von Antibiotika die derzeit größte Herausforderung der Menschheit: Schließlich ermöglichen die nützlichen Gifte seit etwas über 100 Jahren der Menschheit das Überleben von Krankheiten, die sich in der heutigen reisefreudigen Welt rasend schnell wieder ausbreiten würden.

Auch in Luxemburg ist man sich dessen bewusst und hat darum einen «Plan national antibiotiques» (PNA) aufgestellt, der kürzlich vorgestellt wurde (das Tageblatt berichtete).

Besonders problematisch wird der vorschnelle oder falsche Einsatz von Antibiotika gesehen, die der Resistenzbildung Vorschub leisten.

Wirkung nur auf Bakterien

Vor allem im Winter werden besonders viele Antibiotika verschrieben. Allerdings wirken sie  nur gegen Krankheiten, die von Bakterien ausgelöst wurden. Die Krankheiten, die im Winter am häufigsten auftreten, wie Schnupfen, Husten, Grippe oder Angina werden allerdings zu 80 Prozent von Viren ausgelöst. Antibiotika haben somit keinerlei Auswirkung auf den Verlauf dieser Krankheiten.

Sieben Grundregeln im Umgang mit Antibiotika

Wenn man überhaupt Antibiotika nimmt, sollte man auf jeden Fall diese Regeln beherzigen:

  1. Die Dosis sowie die Dauer der Behandlung einhalten, die vom Arzt verordnet wurde.
  2. Die Behandlung nicht vorzeitig abbrechen. Auch wenn der Gesundheitszustand besser zu sein scheint, muss das Antibiotikum bis zum Schluss eingenommen werden.
  3. Das Antibiotikum keinem anderen weitergeben.
  4. Das Antibiotikum später, wenn ähnliche Symptome eintreten, nicht wiederverwenden.
  5. Nicht auf die Verschreibung von Antibiotika beharren, wenn es sich um eine Virusinfektion handelt.
  6. Keine Antibiotika verschreiben/einnehmen, wenn der bakterielle Ursprung der Krankheit nicht nachgewiesen wurde.
  7. Einer Infektion vorbeugen durch regelmäßiges Händewaschen, das Vermeiden von Kontakt mit Kranken sowie die regelmäßige Auffrischung der Impfungen.

 

rene reichling
8. März 2018 - 17.40

och d'accord mam Jemp

Nomi
8. März 2018 - 9.35

Ech ennerstetzen de Jemp ! Zemool den Punkt 7 !!!!!

Jemp
7. März 2018 - 21.37

Punkt 5 ist an sich idiotisch, da wohl kaum ein Arzt verschreibt, was der Patient bestimmt.
Punkt 6, der sich wohl an Aerzte richtet ist völliger Quatsch. Bei Kindern, alten Menschen und vielen anderen Leuten, die an wie auch immer gearteten Immundefiziten leiden verschreibt der Arzt auch gerne mal Antibiotika um einer schlimmeren bakteriellen Krankheit vorzubeugen. Für wie blöd hällt man im Gesundheitsministerium die Aerzte, und die Bürger im allgemeinen? Die hauptsächlichen Ursachen der Antibiotikaresistenzen liegen bei der Anwendung derselben in der Tierzucht in fast allen Ländern und in der Unterdosierung bei Menschen in Ländern, wo man sich die Antibiotika eben schlecht leisten kann. Resistente Bazillen kennen keine Grenzen.
Punkt 7 fehlt ganz. Er sollte sich an geldgierige Agrarfirmen richten, die auf Anraten von geldgierigen Pharmakonzernen Antibiotika lastwagenweise an völlig gesunde Tiere verfüttern, nur damit sie schneller fett werden. Diese Antibiotika landen in unserem Essen und mit der Gülle auf dem Feld, so dass ganze Flüsse schon genug Antibiotika enthalten um auch den letzten Bazillen resistent zu machen.