Das «Tiers payant» beschäftigt die Politik auch weiterhin. Am Montagmorgen war das Prinzip Thema in der Abgeordnetenkammer, nachdem eine Petition genügend Unterschriften gesammelt hatte. Das Prinzip führt die direkte Übernahme der Arztrechnungen durch die Krankenkasse ein. Der Patient muss seine Rechnung also nicht mehr vor Ort bezahlen, um später dann das Geld von der Kasse zurückerstattet zu bekommen.
Petitionärin Jill Sterba unterstrich den großen und schnellen Erfolg ihres Bittgesuchs: Sie sammelte 7.165 Unterschriften. Ab 4.500 muss sich das Parlament mit dem Thema befassen.
«Nicht nur der Patient, sondern auch der Arzt erspart sich viel Arbeit», so Sterba. Der Arzt müsse die Rechnungen nur noch eintippen und elektronisch verschicken. Somit könne man viel Aufwand und nicht gezahlte Rechnungen vermeiden. In anderen Ländern wie etwa in Deutschland funktioniere das Prinzip. Wie Sterba unterstrich, gebe es das Prinzip selbst in Luxemburg schon in verschiedenen Bereichen: beispielsweise in Apotheken oder bei Krankengymnasten.
«Viel Unterstützung in den Reihen der Abgeordneten»
Sie verstehe nicht, warum Ärzte gegen das Prinzip sind. Der Verband der Ärzte und Zahnärzte (AMMD) findet, dass die Entscheidungsgewalt bei Behandlungen in den Händen der Ärzte bleiben müsse. Die Kasse dürfe nicht darüber entscheiden. Der Verband befürchtet außerdem, dass die Ärzte bei der Einführung des «Tiers payant» zu lange auf ihr Geld warten müssen. «Mein Ziel ist es nicht, mit dieser Petition gegen die Ärzte vorzugehen», stellte Sterba vor den Abgeordneten klar. Sie warf den Ärzten aber vor, die Diskussion um das «Tiers payant» zu nutzen, um andere Probleme, die sie in unserem Gesundheitssystem stören, anzugehen.
Laut der Abgeordneten Josée Lorsché («déi gréng») gibt es in den Reihen der Abgeordneten viele Unterstützer der Idee. Gast Gibéryen (ADR) interessierte sich vor allem für Details der praktischen Umsetzung, meinte aber, seine Partei befürworte die Initiative. Die Abgeordnete Taina Bofferding (LSAP) sieht im «Tiers payant» sogar ein Mittel des sozialen Fortschritts. David Wagner («déi Lénk») sagte, er verstehe die Argumentation der AMMD nicht.
«Heiliges Prinzip»
Edy Mertens (DP), selbst Mediziner, erklärte, seine Partei sei grundsätzlich gegen ein «Tiers payant obligatoire et généralisé», verschließe sich aber nicht einer Diskussion. Das bereits existierende «Tiers payant social» sei dagegen «egalwat»: Das Prinzip, dass wirtschaftlich schwache Menschen zum Sozialamt gehen müssen, um sich ein Zertifikat geben zu lassen, damit der Arzt die Rechnung sofort an die Kasse sendet, sei erniedrigend. Er schlägt eine Art Bezahlkarte vor, die solche Patienten nutzen könnten.
Jean-Marie Halsdorf (CSV) sagte, die Idee sei seiner Partei «sympathisch». Er nannte es ein «heiliges Prinzip», dass sich der Patient seinen Arzt aussuchen und sich sogar EU-weit behandeln lassen kann. Die CSV sei bereit, die Diskussion zu führen, hätte das aber lieber zum Anfang der Legislaturperiode getan als jetzt vor den Wahlen.
Der Minister für soziale Sicherheit, Romain Schneider (LSAP), meinte, dass ein solches Prinzip über eine Änderung der Konvention zwischen der Krankenkasse CNS und der AMMD eingeführt werden könne. «Hier geht es um eine politische Entscheidung, die getroffen werden muss», meinte er. Dafür müsse aber erst mit den Partnern verhandelt werden, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
@Jang: "Als Dokter bedeit daat, dass een vum Patient an Zukunft verlaangen muss dass den Deel direkt op der Plaatz bezuelt muss ginn (wei an enger Apdikt), well een Dokter hun keng Loscht Rappellen , ze schecken fier 7 Euro Steck…" Wann der bei de Metzler fir 7 Euro Mettwurscht kaafe gitt, da musst Der och direkt bezuelen. Virwat soll dat dann elo op emol e Problem sin, wann ët drëms geet, dem Dokter säin Service ze bezuelen?
Den Dokter ass fier den tiers payant obligatoire, wann Krankekees dei GESAMT Rechnung bezillt, an net just een Deel, waat hescht dass Krankekees mei muss bezuele wei biswell, waat awer och fier de Patient bedeit dass Krankekeesbeiträg antlued ginn (waat am Endeffekt bedeut dass de Patient am End vum Mount manner an de portmonnaie huet).
Tiers payant obligatoire, heescht fier den Dokter dass hien dem Patient eng Rechnung schecken muss fier dei puer Groschen dei den Patient selwer bezuele muss....Eng consutatioun aktuell 43 Euro, 6--7 Euro muss de Patient selwer bezuelen, heescht den Dokter muss dem Patient eng Rechnung schecken fier 7 Euro...
Een Riesenopwant fier den Dokter, an een grouse Risiko daas Patienten den Deel net bezuelen.
Beim Kine ass daat eng aaner Geschicht, een Kine stellt vill Rechnungen aus mindestens 8 , dei Somm summeiert sech an EndRechnun dei een Patient kritt fällt demenstprechend heisch aus.
Den Apdikter mescht bekanntlech keen Kredit...
Als Dokter bedeit daat, dass een vum Patient an Zukunft verlaangen muss dass den Deel direkt op der Plaatz bezuelt muss ginn (wei an enger Apdikt), well een Dokter hun keng Loscht Rappellen , ze schecken fier 7 Euro Steck...
Patienten sinn esou wiesou anverstaan datt den "Tiers payant" soll agefouert ginn.
Ween sinn d'Patienten,Birger an Wieler vun deenen verschidenen Parteien,
also nëtt laang do an der Chamber erëmpleischteren,ok a ferdeg.
et ass wichteg fir Leit net all Mënsch huet eng déck Pai , bei enger OP muss ee verschidde Rechnunge vir bezuelen. Leit wou eng Krankheet hunn oft Rechnungen hunn wären frou doriwwer .Dokteren wären och frou , keng Rappelen méi.
Warum hätte die CSV denn lieber die Diskussion zum Anfang der Legisluaturperiode geführt als jetzt vor den Wahlen?
Stört es die CEV zu einem Thema klar Stellung nehmen zu müssen?
Bis jetzt hat die CSV ja schon sehr viel Wahlkampf betrieben, jedoch noch zu keinem Thema eine klare Position genommen.
Vor den Wahlen ist doch der beste Zeitpunkt, für eine Diskuddion, da der Wähler dann die Partei wählen kann die auch seine Position vertritt. Das ist eigentlich das Prinzip eines Wahlprogramms.
Oder vertritt die CSV die Meinung, der Wähler solle einfach nur blind eine Partei wählen ohne die politischen Ziele und Ideen dieser Partei zu kennen?
Die Regierung sollte nicht lange rumlabern und einfach den "tiers payant généralisé" einführen, Ärzte die nicht einverstanden sind sollten einfach aus der Abmachung austreten können und dies den Patienten im Voraus mitteilen, ob die dann noch zu diesen Verweigerungs- Ärzten wollen liegt dann bei ihnen...die Rückerstattungs ist sowieso gewährleistet durch die CNS...
Wer braucht schon einen “Tiers Payant obligatoire et généralisé”. Es reicht völlig, den Ärzten dies als Möglichkeit anzubieten, dann wird sich schon die Spreu vom Weizen trennen.
Diejenigen Ärzte, die keinen pekuniären Grund haben dagegen zu sein (zBsp. "convenance personnelle" nur verrechnen, wenn es sich um eine solche für den Patienten handelt, nicht für den Arzt selbst), werden das System schnell annehmen und auch eine größere finanzielle Sicherheit haben, bezahlt zu werden.
Die anderen, werden sich von den Patienten fragen lassen müssen, wieso sie denn den TP nicht akzeptieren. Wenn sie dann am Hungertuch nagen, wegen ausbleiben vun "Kunden", werden sie schon umdenken.