Treffender lässt sich dieses Konzert nicht beschreiben. Mando Diao war sich am letzten Freitag nicht zu schade, das Gaspedal kräftig durchzutreten und den Raum mit Energie zu füllen. Während des ganzen Konzerts gab es keinen einzigen Moment, in dem man gedacht hätte: «Wann ist das Konzert endlich zu Ende?»
Die kanadische Vorgruppe OBGM’s war die passende Wahl. Diese beschreibt ihren Stil selbst als «Garage Party Punk». Mit viel instrumentalem Engagement und Gehüpfe gewann sie die Aufmerksamkeit des Publikums. Alle, Gitarrist und Sänger, Bassist, Synthi-Spieler und Drummer, legten eine lobenswerte Show und musikalische Leistung ab. Sie ließen es krachen und erinnerten teilweise an die früheren Songs der «Arctic Monkeys». Mit ihrem ständigen Wechsel zwischen Bühne und Publikum brachten sie die Zuschauer zum Lachen und sorgten mit ihrer verrückten Art und Weise für reichlich Stimmung.
Als dann der Hauptact antreten sollte, war die Bude gerammelt voll. Mit einem spannenden Intro, der «San Francisco Bay» einleitete, wurde der Nervenkitzel gefördert. Ein besserer Anfang hätte nicht geboten werden können. Dieser energiegeladene Song zwang einen regelrecht dazu, abzugehen. Von ihrem neuesten Album «Good Times» wurden fast alle Songs gespielt. Auch Hits wie «You got nothing on me», «Gloria» und «Dance with Somebody» fehlten nicht. Jedoch wurden letztere beiden ziemlich zum Schluss vorgetragen. Die Setlist war so gestaltet, dass das Publikum zwischendurch mit einem ihrer besten Hits geködert wurde, um die Spannung zu steigern. Somit wurde ihr Durchbruchssong «Dance with Somebody» als allerletzter vorgeführt, wobei jeder, also sowohl Publikum als auch Band, noch einmal alles geben konnte.
Erwartungen erfüllt
Die Erwartungen der Fans wurden erfüllt. Jedes Lied, das man sich erhofft hatte, wurde gespielt. Oft besteht die Angst, dass die Bands von den vorherigen Konzerten ihrer Tour ausgelaugt sind und dann nicht mit vollem Herzen beim nächsten Auftritt dabei sind. Diese war hier überflüssig. Mando Diao hat mit seiner vitalen Bühnenpräsenz begeistert. Leadsänger Björn Dixgård traf mit seiner super Intonation und seiner rauen Stimme ins Schwarze. Bei «Break us» konnte sich seine Stimme etwas ausruhen. Dabei hat er dem Publikum seine sanfte Seite offengelegt. «Dancing All the Way to Hell» war der einzige Song, der nicht überzeugen konnte. Wenn es nach laut.de geht, dann ist benannter Track «ein missglücktes Klonexperiment ihres Hits ‹Dance With Somebody'».
Mando Diao hat sich nicht in dem Maße verschlechtert, wie manche Kritiken es darstellen. Wenn man seine Meinung allerdings nur auf die CD-Version stützt, dann ist nachvollziehbar, dass man mit Mando Diao streng ins Gericht gegangen ist. Trotzdem darf man Studioaufnahme hier nicht mit Live Performance verwechseln. Ihr Konzert hat nämlich jegliche Erwartung übertroffen. Ohne Zweifel war es ein super Konzert, das man nachher mit Freude erfüllt verlassen konnte.
Von Mélissa Schmit
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