Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf ist nach der verlorenen Präsidentenwahl aus ihrer Partei ausgeschlossen worden. Einen entsprechenden Beschluss habe die Führung der Partei für die Einheit (UP) am Samstagabend gefasst, hieß es in einer Mitteilung. Der Kandidat der UP, Vizepräsident Joseph Boakai, war am 26. Dezember in einer Stichwahl dem früheren Weltfußballer George Weah unterlegen. Die Friedensnobelpreisträgerin Johnson-Sirleaf selbst war nach zwei jeweils sechsjährigen Amtszeiten nicht erneut angetreten.
Zur Begründung für den Rauswurf hieß es, Johnson-Sirleaf habe «zum Nachteil» der Partei gehandelt und den UP-Präsidentschaftskandidaten Boakai nicht ausreichend unterstützt.
Weah wird Ende Januar den Amtseid ablegen. Dies wird der erste friedliche Machtwechsel seit Jahrzehnten in Liberia sein. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und hat erst 2003 einen 14 Jahre langen Bürgerkrieg überwunden. Der Staat erholt sich zudem nur langsam von der Ebola-Epidemie, an deren Folgen von 2013 bis 2015 mehr als 4000 Liberianer starben.
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